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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Spekulationen. Viele Word Bearers kamen
anschließend wochenlang zu mir, weil sie von Träumen geplagt wurden, die kaum
verblassen wollten, wenn sie erst einmal aufgewacht waren. Die Blutsbande
zwischen Lorgar und seinen Söhnen war tatsächlich sehr ausgeprägt, denn was der
Primarch mit eigenen Augen sah, erlebten die Söhne als verheerende Echos.
    Es war Xaphen, der am meisten
über seine Träume sprach, während Argel Tal fast nichts verlauten ließ. Der
Ordenspriester redete nahezu fieberhaft, als fürchte er, ein lautes Flüstern könnte
die Wände meines bescheidenen Quartiers durchdringen und bis zum Primarchen
reichen, obwohl der eine halbe Galaxis weit entfernt war.
    Er sprach davon, wie Lorgar auf
der Oberfläche von Welten unterwegs war, deren Ozeane aus kochendem Blut waren und
auf denen es Himmelsstädte aus schepperndem schwarzem Stahl gab. Er erzählte
mir von einer ganzen Legion im Karmesinrot der Gal Vorbak, die vor den Toren
eines goldenen Palasts Krieg führten.
    Am vielsagendsten waren seine
Beschreibungen, wie eine Welt nach der anderen durch die verderbte Berührung
fremder Klauen starb. Er schwor mir, dass dies der Untergang des Imperiums war
— eines gottlosen Imperiums, aus dem unmenschliche Gezeiten alles Leben
hinfortgespült hatten. Nur der Glaube würde die Menschheit vor den Versprechen
des Schicksals retten können. Nur die Anbetung der Großen Mächte, die im Warp existierten.
    Vielleicht waren dies die
Lektionen, die Lorgar für sich selbst zu sehen bekam, während seine Söhne
unterwegs waren, um das Wort bei anderen Flotten zu verbreiten.
    Cadia brannte, was jeder von
uns auch so erwartet hatte. Die Stämme wurden auf den Befehl von Argel Tal hin
ausgelöscht, und die Welt blieb verlassen zurück, bereit, in der Zukunft
Kolonisten ein Zuhause zu bieten.
    Er bat mich nicht ein einziges Mal
darum, ihm zu vergeben, genauso wenig wie er mich bat, ihn wegen des Mords an
Vendatha zu trösten.
    Ich liebe ihn mehr als alles
andere, und das nicht nur, weil er mir das Leben gerettet hat, sondern wegen
der Tatsache, dass er seine Seele mit solcher Schwärze befleckt, dabei aber
seine Schuldgefühle so vollkommen abschirmt. Er ist nie eingebrochen, auch wenn
auf ihm die Geheimnisse und Sünden lasten, die über die Verdammung oder
Errettung unserer gesamten Spezies entscheiden werden.
    Ich glaube, sein einziger
Fehler bestand darin, sich mit dem Custodes-Anführer Aquillon anzufreunden.
    Andererseits passte es genau zu
Argel Tal, auf diese Weise zu büßen. Er wurde zu einem Bruder für den einen
Mann, von dem er wusste, er musste ihn früher oder später verraten.
     
    — Auszug aus »Die Pilgerreise«
von Cyrene Valantion

 

     
     
    TEIL DREI
    Karmesinrot
    Vierzig Jahre später

 

     
     
    Zwanzig
    Drei Talente
    Ein neuer Kreuzzug
    Der Karmesinrote Lord
     
     
    ISHAQ KADEEN WAR AUSGESPROCHEN
STOLZ auf sich,
hatte er in seinem Leben doch drei Dinge geleistet, für die nur die wenigsten
die notwendige Befähigung besaßen. Diese drei Talente hatten ihm ein kleines
Vermögen eingebracht, und sie hatten ihn auch aus den Tiefen der Armut geholt,
von der seine Eltern geschluckt worden waren.
    Den Slums zu entkommen war für
die meisten Bettler und Obdachlosen seiner Heimatstadt ein Traum, der sich für
sie nie erfüllen würde.
    Drei Talente. Mehr war nicht
nötig gewesen.
    Und es war nicht so schwierig
gewesen. Hätte er zunächst noch an diesen Talenten arbeiten müssen, wäre die Geschichte
für ihn womöglich völlig anders verlaufen.
    Ishaq Kadeen war einer von
diesen geborenen Glückspilzen, die immer nur für den Augenblick lebten. Er
verschwendete nie einen Gedanken ans Alter, legte nie Geld für Notfälle zurück,
und er machte sich auch keine allzu großen Sorgen darüber, was die Patrouille
an der nächsten Straßenecke zu seinen Aktivitäten zu sagen hatte.
    Drei Talente halfen ihm durchs
Leben und manövrierten ihn immer irgendwie an allem Ärger vorbei.
    Das erste Talent war seine
Fähigkeit zu rennen, die er in den von kriminellen Elementen heimgesuchten
unteren Ebenen der primären Schwarmstadt von Sudasia vervollkommnet hatte.
    Das zweite Talent war sein
Lächeln mit einer brutalen Mischung aus Charme und Vertraulichkeit, ein
Lächeln, das ihm viel Gutes eingebracht hatte. So verdankte er ihm diverse
Anstellungsverhältnisse, es bewahrte ihn vor einer völlig legalen Hinrichtung,
die mehr als berechtigt gewesen war, und einmal versetzte es ihn sogar in die Lage,
der

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