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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Word Bearers weggeschickt
hatte — und die damit das Todesurteil für ihre Kultur unterschrieben hatte.
    »Lassen Sie die Hauptstadt
unversehrt«, hatte Argel Tal beim vorausgegangenen Kriegsrat zu Baloc Torvus
gesagt. »Ich werde die Gal Vorbak nach Crachia führen und mir den Kopf ihrer
Königin persönlich holen.« Der Flottenmeister hatte genickt. »Und was ist mit
den Memoratoren? Die sind jetzt noch keine zwei Wochen bei uns, und ich leide
schon unter den ständigen Anfragen ihrer Repräsentanten, die unbedingt einem
Angriff beiwohnen wollen.« Der Karmesinrote Lord schüttelte als Erwiderung den Kopf.
»Ignorieren Sie sie. Wir erobern eine Welt, Baloc, wir machen keine Rundreise
für Touristen.« Baloc Torvus war mit zunehmendem Alter zunehmend geduldiger geworden,
was nur eine von vielen Tugenden des Flottenmeisters war, die von seinen Leuten
bewundert wurden und auf die sich die anderen Kommandanten verlassen konnten.
Argel Tal sah die ersten Risse in der eisernen Fassade, hinter der sich der
Mann stets verborgen hatte. Er bemerkte Falten rings um die Augen, und es fiel
ihm an der Art auf, wie er seinen weißen Umhang zurechtzog, bevor er
antwortete: »Bei allem Respekt, Lord ...« Sofort hob Argel Tal warnend eine
Hand. »Verfallen Sie nicht in Formalitäten, nur weil Sie nicht meiner Meinung sind.«
    »Bei allem Respekt, Argel Tal,
aber ich ignoriere sie Ihretwegen schon seit ihrer Ankunft, und auch schon
davor ein ganzes Jahr lang. Ich habe Plattitüden von mir gegeben, ich habe
Mitteilungen verfasst, um ihnen den Zugang zur Flotte zu verweigern. Ich habe
Hunderte Argumente vorgebracht, wieso es unangemessen oder unpraktisch ist,
sich mit ihnen beschäftigen zu müssen. Jetzt sind sie hier, und sie stehen mit
imperialen Siegeln vom Sigilliten persönlich vor mir, um darauf zu bestehen,
dass sie den Großen Kreuzzug aufzeichnen können. Wenn ich sie nicht gerade
erschießen soll — glauben Sie nicht, ich hätte Ihr Lächeln nicht bemerkt —,
dann möchte ich wissen, wie ich sie noch weiter vertrösten soll.« Argel Tal
lachte amüsiert. Es war heute das erste Mal, dass der Flottenmeister nicht nur
seine mürrische Seite zu sehen bekam. Ganz gleich, welchen Nachrichten der Ordenspriester
bei seiner Rückkehr mitgebracht hatte, sie konnten dem Ordensmeister nicht
gefallen haben. »Ich verstehe, was Sie meinen. Wie viele sind zur Flotte
geschickt worden?«
    Torvus schaute auf eine
Datentafel. »Hundertzwölf.«
    »Na gut. Die sollen zehn
auswählen, die wir bei der ersten Welle mit nach unten nehmen. Sie erhalten
eine minimale Eskorte von den Euchars. Der Rest kann nachkommen, wenn die
Landegebiete gesichert sind.«
    »Und wenn sie dort unten auf
erheblichen Widerstand stoßen?«
    »Dann werden sie dort sterben.«
Der Karmesinrote Lord ging weiter zur Tür. »Mir ist es gleich.« Torvus
benötigte ein paar Sekunden, ehe ihm klar war, dass Argel Tal nicht gescherzt
hatte.
    »Zu Befehl«, erwiderte er dann.

 
     
    Zweiundzwanzig
    Eine Idee
    Brüder
    Zu vorbestimmter Stunde
     
     
    ISHAQ WAR EIN KLEIN WENIG
BESORGT, dass er hier unten sterben würde, doch das konnte ihn nicht davon
abhalten, diese Erfahrung zu genießen und auszukosten, solange sie währte.
    Die anderen Memoratoren
jammerten ohne Ende und bombardierten die Euchars mit Fragen, von wo aus sie das
Gefecht am besten beobachten konnten, ohne sich tatsächlich in die Nähe des
Geschehens begeben zu müssen. Offenbar hatten sie alle die ihnen
zuteilgewordene Ehre schon wieder vergessen, dass sie ausgesucht worden waren,
diese Welt betreten zu dürfen. Die meisten schienen es förmlich darauf
anzulegen, nicht begreifen zu wollen, warum sie auf diesen Planeten gekommen
war.
    Ishaq war das egal, immerhin
war er nicht hier, um sich um deren Karriere zu kümmern.
    Der Weg hinunter auf die
Oberfläche war ein ereignisloser Flug durch den Nachmittagshimmel gewesen —
eine ernüchternde Erfahrung, nachdem zuvor noch so viel Aufregung wegen der
Auswahl der Memoratoren geherrscht hatte. Es war sogar so langweilig gewesen,
dass sich Ishaq zu fragen begonnen hatte, ob da überhaupt ein Krieg im Gang
war. Die spärliche Aussicht durch das verschmutzte Fenster hatte unter ihnen
nur eine entfernt gelegene Stadt erkennen lassen, deren Bauwerke für
menschliche Architekten sprachen.
    Auf ihn wirkte der Gedanke
irgendwie eigenartig, gegen eine so vertraut wirkende Umgebung Krieg zu führen.
    Gelandet waren sie mit einem
Truppentransporter der Armee, einem

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