DGB 14 - Ketzerfürst
Spitze zu
nehmen. Die Hitze strömte unangenehm aus dem offenen Ofen.
Ferrus schaute über seine dunkelhäutige
Schulter und beobachtete seinen Bruder einen Moment lang, während er das
Lächeln erwiderte. »Man fragt sich, ob du in der Lage bist, überhaupt
irgendetwas Brauchbares zu erschaffen.« Lorgars goldene Miene erstarrte ein
wenig, das Lächeln bekam einen aufgesetzten Zug. »Du hast mich zu dir gerufen?«
»Das ist richtig.« Ferrus
machte einen Schritt weg vom Amboss, seine nackte Brust war mit winzigen
Pünktchen aus verbranntem Gewebe überzogen.
Hunderte von ihnen überzogen
seine dunkle Haut mit kleinen Spritzern aus geschmolzenem und wieder erstarrtem
Metall. Ein Leben in der Schmiede, getragen wie ein Hemd voller Orden, die das
Fleisch vernarbten. »Ich habe etwas für dich«, sagte er mit gewohnt tiefer,
polternder Stimme.
»Was? Wieso?«
»Ich werde es nicht Rettung
nennen«, fuhr Ferrus fort, »weil sich meine Krieger dagegen aussprechen würden.
Aber ich schulde dir meinen Dank für die ... ›Verstärkung‹ bei Galadon
Secondus.«
»Du schuldest mir nichts,
Bruder. Ich lebe, um zu dienen.« Ferrus grummelte, als würde er sogar das
bezweifeln.
»Mag sein, auf jeden Fall ist
dies hier ein Zeichen meiner Wertschätzung.« Ferrus' Legion war nach dem
Primarchen selbst benannt worden, da seine Arme metallisch waren. Es waren keine
Roboterarme, vielmehr schienen sie aus einer Art organischem Silber zu
bestehen. Lorgar hatte ihn nie nach diesem besonderen Aspekt seiner Biologie
gefragt, weil er wusste, er würde es ihm ohnehin nicht sagen.
Als er an einem Tisch ein Stück
neben dem Amboss angekommen war, nahm er eine lange Klinge in seinen sicheren
Griff und warf sie wortlos Lorgar zu. Der Word Bearer fing sie mühelos mit
einer Hand auf, auch wenn sie sich als schwerer entpuppte als erwartet.
Ihr hohes Gewicht ließ ihn für
einen winzigen Moment zusammenzucken.
»Es heißt Illuminarum«,
erklärte Ferrus, der bereits an seinen Amboss zurückgekehrt war. »Versuch die
Klinge nicht kaputtzukriegen.«
»Ich ... ich weiß nicht, was
ich sagen soll.«
»Sag einfach gar nichts.« Seine
Worte wurden untermalt von den Schlägen der Hammerhand auf das glühende Metall.
»Sag nichts und lass mich in Ruhe. Das erspart uns jeden Versuch einer
Unterhaltung, wenn wir uns doch in keinem Punkt einig sein können und wir außer
betretenem Schweigen nichts zu teilen haben.«
»Wie du willst.« Lorgar zwang
sich zu einem Lächeln, während sein Bruder ihm weiter den Rücken zuwandte.
Dann verließ er ihn wortlos.
Näher als in diesem Moment
hatte er Ferrus nie gestanden.
Lorgar sah voller Ehrfurcht mit
an, wie die Waffen von Fulgrim und Ferrus gegeneinanderschlugen und abprallten,
jedes Mal begleitet von Blitzen, die aus den Kraftfeldern zuckten.
»Was haben wir nur getan?«,
flüsterte er. »Das sind meine Brüder.« Kor Phaeron gab ein missbilligendes
Brummen von sich.
»Junge, befehlen Sie den
Angriff. Wir müssen Argel Tal und den Iron Warriors Verstärkung zukommen
lassen.«
»Aber was tun wir hier? Warum
sind wir diesen Weg gegangen?«
Erebus setzte keine mürrische
Miene auf, dafür war er viel zu gefasst. Kor Phaeron hielt sich dagegen mit
seinen menschlichen Gefühlen nicht so zurück. Er zischte die Worte heraus,
womit er sie jeglicher Güte beraubte: »Wir bringen der Galaxis Erleuchtung,
Lorgar. Das ist das, wofür Sie geboren sind.« Auch Erebus drehte sich zu seinem
Primarchen um.
»Ist es nicht ein wunderbares
Gefühl, Sire? Der Architekt von alledem zu sein? Zu erleben, wie ihre Pläne
Früchte tragen?«
Lorgar konnte den Blick nicht
von seinen kämpfenden Geschwistern abwenden. »Das war nicht mein Plan, und das
wissen Sie so gut wie ich. Tun wir doch nicht so, als würde ich die Begabung
besitzen, Blutvergießen und Verrat in diesen Dimensionen planen zu können.« Daraufhin
verzog Kor Phaeron die Lippen zum Anflug eines Lächelns. »Das ist zu viel des
Lobs.«
»Aber es ist verdient.« Der Primarch
hielt das Heft von Illuminarum fest umschlossen, während bei jedem Schlag, der
Ferrus' schwarze Rüstung traf, seine Augen unwillkürlich zusammenzuckten.
»Ferrus wird müde. Fulgrim wird ihn töten.«
Von einem knirschenden Surren
der Servos begleitet, kam Kor Phaeron nach vorn und legte eine Klauenhand auf
den Arm seines Pflegesohns. »Versinken Sie darüber nicht in Trauer. Was sein
muss, muss sein.« Lorgar schüttelte die Hand nicht ab, was Erebus und Kor
Phaeron als
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