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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Triumph werteten. Lorgars Verhalten hatte ihnen beiden zu schaffen
gemacht, und es war viel Geduld und unterschwellige Überredungskunst
erforderlich gewesen, um ihn zur Gewaltanwendung zu bewegen. Diese Schlacht war
jahrelang geplant worden, und sie würde nicht zulassen, dass er jetzt mit seinem
fehlgeleiteten Mitgefühl noch alles zunichtemachte.
    Ermutigt fuhr Kor Phaeron fort:
»Die Wahrheit ist hässlich, Junge, aber sie ist das Einzige, was wir haben.«
    »Junge.« Lorgars Lächeln hatte
mit Belustigung nichts zu tun. »Ich bin über zweihundert Jahre alt, und ich
bringe das Imperium meines Vaters zu Fall. Und trotzdem sagen Sie noch immer Junge zu mir. Manchmal empfinde ich das als Trost, manchmal ist es eine schwere
Last auf meinen Schultern.«
    »Sie sind mein Sohn, Lorgar.
Nicht der des Imperators. Und Sie bringen der Menschheit Hoffnung.«
    »Das reicht«, erwiderte der Primarch
und zog seinen Arm weg.
    »Kommen Sie, wir bringen diesen
Tag hinter uns.« Dann hob Lorgar sein Crozius hoch und hielt es zum Himmel.
    Das war das Signal, auf das
alle gewartet hatten. Tausende Word Bearers hinter ihm setzten zu einem
begeisterten Jubel an, da ihr Lord sie nun endlich in die Schlacht führen würde.
     
    Der Krieg auf der
Planetenoberfläche war für ihn kein Thema mehr.
    Wie er überleben konnte, dafür
umso mehr. Und genau das war etwas, worin er wirklich gut war. Dennoch musste er
zugeben, dass die Zeit allmählich drängte und sein Überleben ein Ziel war, das
sich immer schwieriger erreichen ließ.
    Ishaq hatte nie zuvor einen
Kampf im All mitgemacht, und es gehörte auch nicht zu den Dingen, mit denen er noch
einmal konfrontiert werden wollte. Das Schiff wurde durchgeschüttelt wie von
einem wütenden Sturm, es schauderte vor aufgebrachter Aggression, die allem
widersprach, was man hätte erwarten können. Alle paar Schritte wurde er brutal
von den Beinen gerissen und zu Boden geworfen, so dass ihm mittlerweile brutale
Schmerzen durch den ganzen Körper jagten. Daneben war aber seine Kreativität
geweckt wurde, die zur Schaffung völlig neuer Schimpfwörter geführt hatte —
üblicherweise, indem er zwei oder drei bekannte Schimpfwörter nahm und so
zusammenwürfelte, dass ganz neue Flüche dabei herauskamen. Wenn Ishaq Kadeen
fluchte, dann geschah das mit Gefühl, wenngleich auch nicht mit Verstand.
    Ein Teil seines Problems
bestand darin, dass er sich verlaufen hatte. Ein anderer Teil war, dass ihm das
ausgerechnet auf jenem Deck passiert war, das scherzhaft das Ordensdeck genannt
wurde.
    Es war jenes Deck, auf dem sich
die Word Bearers und ihre Legionsdiener als Helden (und als Diener dieser
Helden) betätigten. Sich auf diese Ebene zu schleichen, war ihm zunächst als
gute Idee erschienen, hatte er doch gehofft, ein paar Panoramabilder der
Astartes-Trainingseinrichtungen machen zu können.
    Oder Fotos von abgelegten
Rüstungen, die repariert werden mussten. Oder von riesigen Waffenregalen, die
einen Eindruck von den Dimensionen des Kriegs vermittelten, den die Legionen
des Imperators führten.
    All das wäre bestens geeignet
gewesen, eine private und persönliche Seite zu zeigen, wie man sie vom Großen Kreuzzug
nur selten einmal zu sehen bekam. Es hätte seinem Ansehen als Imagologe
gutgetan, solche Bilder präsentieren zu können.
    Eine der grauen Legionsroben
mit Kapuze zu stehlen, war überhaupt kein Problem gewesen. Immerhin mussten
selbst Sklaven, die ein Schweigegelübde abgelegt hatten, sich irgendwann mal um
die Wäsche kümmern.
    Angefangen hatte alles noch
ganz nach Plan. Aber dann war das Gefecht ausgebrochen, und er hatte sich
verirrt.
    Glücklicherweise befanden sich
keine Word Bearers mehr an Bord, weil sie alle auf die Welt unter ihnen
geschickt worden waren. Die Legionsdiener, die er sah, gingen alle in großer
Eile ihren eigenen Beschäftigungen nach, aber selbst die waren zahlenmäßig so
wenige, dass er nur vermuten konnte, dass die übrigen während der Abwesenheit
ihrer Herrn und Meister irgendwo anders auf dem Schiff zum Einsatz kamen.
    »Schilde unten«, brüllte
plötzlich eine Stimme über das schiffsweite Kom, die von einigen wirklich üblen
Erschütterungen untermalt wurde. »Schilde unten, Schilde unten.« Nein, das
konnte nichts Gutes bedeuten.
    Er stolperte um eine Ecke, als
die Beleuchtung über ihm zu flackern begann. Vor ihm lag ein weiterer langer Korridor,
von dem in Abständen Türen und Gänge nach links und rechts abzweigten, um immer
tiefer in dieses unendliche

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