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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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für mich schon mehr als
genug.«
    »Sie ... Sie werden mit uns
reisen?«
    »Es wäre mir eine Ehre«, sagte
der Primarch. »Ich weiß, ich könnte jeden in der Flotte darum bitten, aber Sie
waren derjenige, der mir hochgeholfen hat, als durch meine Ignoranz eine Welt
zu Tode gekommen war. Deshalb richte ich meine Bitte an Sie.«
    »Ich ... Sire ... Ich ...« Wieder
musste Lorgar lachen, dabei streckte er die goldenen Hände aus, um Argel Tal
davon abzuhalten, noch einmal auf die Knie zu sinken.
    »Zu Befehl, Aurelian.«
    »Ich danke Ihnen. Dies ist ein
neues Zeitalter, Argel Tal. Ein neues Zeitalter der Visionen und Entdeckungen.
Jede Word-Bearer-Flotte wird vom Wind des Schicksals in eine Richtung getragen.
Wir werden uns weiter von Terra entfernen als jede andere Legion, wir werden
mit jeder von uns eroberten Welt die Grenzen des Imperiums weiter ausdehnen.« Argel
Tal wusste, wohin das führen würde. Es gab nur eine logische Folge. Er spürte,
dass sich Xaphen ihm von hinten näherte, ihn aber nicht ansprach.
    »Wir sind Suchende«, sagte
Lorgar lächelnd, dem der Klang dieses Worts sichtlich gefiel. »Wir werden nach
dem Ort suchen, an dem sich Götter und Sterbliche begegnen. Wir werden in einer
Galaxis, die mein Vater für gottlos hält, nach Göttlichkeit suchen.«
    Er faltete die Hände und ließ
den Kopf sinken, als sei er bereit, ein Gebet zu sprechen.
    »Die Legion wird eine Pilgerreise
unternehmen.«

 

     
     
    III
    Das gesichtslose Tarot
     
     
    Die Karten sind leer, sie weisen
keine Illustration auf. Das ist Absicht, denn es macht sie so wertvoll, weil
sie auf die Berührung durch einen unsichtbaren Sinn reagieren.
    Niemals verlassen sie sich auf
die Bilder eines simplen Künstlers, könnten die doch das menschliche Bewusstsein
in seiner Freiheit einengen.
    Die kristallenen Waben sind mit
einer psychoreaktiven Flüssigkeit gefüllt, die Bilder nehmen im Celadon-Harz Gestalt
an, sobald der Tarot-Leser die Karten in die Hand nimmt.
    Er hatte gehofft, dass mit der
Zeit jede psionisch begabte Seele im Imperium seines Vaters dieses Tarot zu
beherrschen lernen würde.
    Stattdessen wurde deren
Schöpfung verhöhnt, sogar durch Magnus (der keinen Nutzen darin sah, seine
Kräfte für so etwas zu vergeuden) und Leman Russ (der sie verächtlich mit Bemühen
verglich, durch das Werfen von Runensteinen und Tierknochen in die Zukunft
blicken zu wollen).
    Bald wird es Zeit, Colchis zu
verlassen.
    Er dreht die erste Karte um. In
der milchigen Oberfläche sieht er eine brennende Fackel, die von einer starken Hand
festgehalten wird. Wahrheit.
     
    Etwas ruft mich. Das ist die
Wahrheit, die ich nun zu akzeptieren beginne. Etwas da draußen ruft mich.
    Ich bin nicht Magnus, der ins
All schaut und mühelos den Herzschlag der Schöpfung hört. Meine Kräfte sind
nicht die meines liebsten Bruders, auch nicht die meines Vaters. Aber etwas hat
schon immer nach mir gerufen. Inmeiner Jugend erreichte es meinen Geist
in Form von Visionen, Halluzinationen, Albträumen. Und nun ...
    Erebus und Kor Phaeron haben
mir durch ihre Geduld und ihre Führung geholfen, mich auf den Ruf einzustellen.
    Meine Tutoren im Bund und nun
Familie meines Herzen. Wir haben meditiert und uns in die Texte des Bundes vertieft,
und wir haben über das Schicksal der Legion entschieden.
    Etwas ruft mich, leise, aber
beharrlich. Es spricht meinen sechsten Sinn an wie ein Echo zwischen den
Sternen.
     
    Er dreht die zweite Karte um
und sieht sich selbst — in einem Gewand und mit einer Kapuze über dem Kopf.
    Er wendet sich ab, als wollte
er seinem eigenen Blick ausweichen.
    Eine einfache Karte. Glaube.
     
    Ohne Glaube ist die Menschheit
nichts.
    Glaube erhebt uns über die
Seelenlosen und die Verdammten. Er ist der Treibstoff der Seele, er ist die
treibende Kraft für das jahrtausendelange Überleben der Menschheit. Ohne ihn sind
wir leer. Die Existenz in einer gottlosen Galaxis ist kalt und beliebig. Der
Glaube formt uns, er erhebt uns über alles andere Leben, er definiert uns als
in unserer Empfindungsfähigkeit vollkommen.
    In Zeiten, denen der Glaube
verhüllt wurde, suchten Schwäche und Zerfall die Spezies heim und ließen ihre
Eingeweide verkümmern. Das ist etwas, das der von allen geliebte Imperator
schon immer gewusst, aber nie zugegeben hat.
    Aber er weiß es, und er formt
sein Imperium dementsprechend. Ein Gott muss nicht Gott genannt werden, um über
allem anderen zu stehen.
    Namen sind bedeutungslos, nur
die Überlegenheit zählt —

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