Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
Vom Netzwerk:
Primarch an
Cyrene gewandt, während er sich hinkniete, so dass sein Gesicht fast auf
gleicher Höhe mit ihrem war. Ihr leerer Blick folgte seiner Bewegung, und als
er sah, welche Wirkung das auf sie hatte, musste er lächeln.
    »Ja, Sie können mich sehen.«
    »So strahlend wie die Sonne«,
flüsterte sie und begann zu weinen.
    »Ich sehe Gold ... und Gold ...
und Gold.« Eine Hand so groß wie ihr ganzer Kopf berührte sie mit der Sanftheit
eines Geists, wuchtige Fingerspitze strichen behutsam über ihre Wangen und
wischten die Tränen weg. Ungewollt stieß sie einen Seufzer aus, der nach einer
Mischung aus Schluchzen und Lachen klang.
    »Cyrene.« Lorgars Stimme klang
in ihren Ohren tief und volltönend. »Man hat mir gesagt, dass Sie für meine Krieger
so etwas wie ein Talisman, ein Glücksbringer sein sollen.«
    »Oh, dazu kann ich nichts
sagen, Lord.«
    »Ich bin nicht Ihr Lord.«
Lorgar zeichnete mit den Fingerspitzen behutsam ihre Gesichtszüge nach und
ertastete ihre Nase, ihre Wangenknochen, das Kinn. Er war fast so, als sei er
selbst ebenfalls blind und müsse sich auf seinen Tastsinn verlassen. »Ihr Leben
liegt in Ihrer Hand, nicht in meiner und auch nicht in der Hand irgendeines anderen.«
Sie nickte stumm, da die Tränen ihre Stimme erstickten.
    »Wissen Sie, warum ich Sie zu
mir gebeten habe, Cyrene?«
    »Nein«, antwortete sie
kraftlos. Es war mehr ein Hauchen, was ihr über die Lippen kam.
    »Weil ich Sie um etwas bitten
möchte. Um etwas, das nur Sie mir geben können.«
    »Was immer Sie wollen«,
flüsterte. »Was immer Sie wollen.«
    »Werden Sie mir vergeben?«,
fragte der Primarch und legte ihre winzige Hand in seine goldene Pranke.
»Werden Sie mir vergeben, was ich Ihrer Welt angetan habe, Ihrer vollkommenen
Stadt, Ihren kostbaren Augen?« Sie brachte ein Nicken zustande und wandte sich
von dem goldenen Licht ab, das ihr den Eindruck gab, wieder sehen zu können.
    Lorgar küsste ihre Knöchel, es
war nicht mehr als eine hauchzarte Berührung seiner Lippen auf ihrer Haut. »Ich
danke Ihnen, Gesegnete Dame. Meine Seele fühlt sich nach Ihren Worten
erleichtert an.« Er ließ ihre Hand los und richtete sich wieder auf, dann entfernte
er sich von ihr.
    »Warten Sie«, rief sie ihm
nach. »Lassen Sie mich Ihnen dienen. Lassen Sie mich Ihrer Legion dienen.
Bitte!« Argel Tal unterdrückte ein Schaudern. Cyrenes Worte entsprachen fast
genau dem, was er bei seiner ersten Begegnung mit dem Primarch gerufen hatte.
Wie sonderbar es sich doch anfühlte, wenn die Vergangenheit so deutlich und
offensichtlich in die Gegenwart hineinreichte.
    »Wissen Sie«, fragte Lorgar
sie, »was ein Beichtnehmer ist? Gab es so etwas auch auf Khur?«
    »Ja, so etwas gab es«,
antwortete Cyrene, die ihre Stimme noch immer nicht richtig unter Kontrolle
hatte.
    »Sie nannten sich selbst
Zuhörer. Sie hörten sich unsere Sünden an und vergaben sie uns.«
    »Ganz genau. Ihr Leben liegt
jetzt allein in Ihrer Hand, Cyrene Valantion von Monarchia. Aber wenn Sie mit
meinen Kriegern zu den Sternen reisen wollen, dann wäre das die perfekte
Position, die Sie übernehmen könnten. Sie haben sich meine Sünden angehört und
mir vergeben. Würden Sie das Gleiche auch für meine Söhne tun wollen?«
    Ihre Antwort bestand darin,
dass sie sich hinkniete und ein Dankgebet sprach. Anstatt etwas zu erwidern,
kamen die frommen Worte über ihre Lippen, die sie aus den als Kind gelernten
Schriften auswendig gelernt hatte.
    Der Primarch warf ihr einen
letzten liebevollen Blick zu, dann drehte er sich zu Argel Tal um. »Captain«,
sagte er.
    »Milord«, erwiderte Argel Tal
und salutierte, indem er die Faust vor seinen Brustpanzer hielt.
    »Erebus hat in dem Monat, für
den ich mich zurückgezogen hatte, vieles über Sie berichtet. Als ich mich daran
erinnerte, dass Sie es waren, der mir vor meinem Bruder Guilleaume hochgeholfen
hatte, da sprach Erebus von Ihnen.«
    »Das ... Das überrascht mich,
Lord.« Lorgar entging nicht das kurze Zögern in Argel Tals Antwort. »Ich war
davon ausgegangen, dass Ihr Unbehagen im Umgang mit Erebus mit der Zeit
nachgelassen hatte. Befinde ich mich da im Irrtum?« Argel Tal schüttelte den
Kopf. »Nein, Lord. Ich bitte, mein Zögern zu entschuldigen. Ich war nur einen
Moment lang zu verdutzt. Unsere Schwierigkeiten gehören der Vergangenheit an,
sie haben sich vor langer Zeit erledigt.«
    »Es freut mich, das zu hören.
Von Erebus ausgebildet zu werden und dann dem Schwert den Vorzug vor dem Crozius
zu geben ...

Weitere Kostenlose Bücher