Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
Vom Netzwerk:
auf diese Weise. Als Kind wurde
er von Visionen gequält, in denen er die Ankunft seines Vaters sah — ein Gott in
Gold, der vom Himmel herabkommt. Aber er hatte auch Albträume von jemandem, den
er nicht kannte und den er nicht sehen konnte, der aber immer wieder seinen
Namen rief.
    Und das ist womöglich die
größte Tragödie der Legion der Word Bearers.
    Ihr Vater wusste, er würde
einer von denen sein, die den Menschen Erleuchtung brachten, aber er konnte nie
voraussehen, wie es dazu kommen würde.
    Der Primarch hat von seinen
Brüdern und davon erzählt, dass sie ähnliche Träume hatten wie er. Curie,
geboren auf einer Welt ewiger Nacht, träumte von seinem eigenen Tod. Lorgars Lieblingsbruder
Magnus sah in seinen Träumen die Antworten auf die Rätsel des Universums.
    Einer wurde von Vorahnungen geplagt,
der andere war mit ihnen gesegnet. Beiden war es vorbestimmt, Großes zu
leisten, als sie alt genug waren. Ihr Handeln — und auch das von Lorgar
Aurelian — hat die Galaxis geformt.
    Was mich angeht, ich erinnere
mich nur an einen Albtraum aus meiner jüngsten Jugend.
    In meinem Traum saß ich in
einem dunklen Raum, in der Dunkelheit so blind, wie ich es jetzt bin. In dieser
Dunkelheit saß ich da und hörte, wie ein Monster atmete.
    Wo ist die Grenze zwischen
Vorahnung und Wunschtraum?
    Zwischen Prophezeiung und der
überschäumenden Fantasie eines Kindes?
    Die Antwort ist ganz einfach:
Prophezeiungen erfüllen sich.
    Wir müssen nur lange genug
warten.
     
    - Auszug aus »Die Pilgerreise«
von Cyrene Valantion

 

     
     
    Zwölf
    Tod
    Der letzte Flug der Orfeos Klagelied
    Zwei Seelen
     
     
    XAPHEN LAG TOT VOR DEN FÜSSEN
DER KREATUR.
    Sein Rückgrat war verdreht, die
Rüstung aufgebrochen. Es war ein Tod, der keinen Frieden in der ewigen Ruhe
versprach. Einen Meter von seinem ausgestreckten Arm entfernt lag sein Crozius
aus schwarzem Stahl auf dem Deck, es war deaktiviert und stumm. Der Leichnam
trug noch immer den Helm, der den Blick auf den letzten Gesichtsausdruck
verhinderte, aber der Schrei des Ordenspriesters hallte weiter durch das
Kom-Netzwerk.
    Es war ein nasser,
angestrengter Schrei gewesen, halb erstickt von dem Blut, mit dem sich Xaphens
zerfetzte Lunge gefüllt hatte.
    Die Kreatur drehte den Kopf mit
der Eleganz eines Raubtiers, stinkender Speichel lief zähflüssig zwischen den
viel zu vielen Zähnen aus dem Maul. Auf dem Aussichtsdeck war kein Kunstlicht
mehr eingeschaltet, nur das Sternenlicht, das Blinken ferner Sonnen, spiegelte
sich in den verschieden großen Augen des Dings. Das eine war bernsteinfarben
und angeschwollen, ein Lid besaß es nicht. Das andere war schwarz wie Obsidian
und saß tief eingesunken in der Augenhöhle.
    Und jetzt du, sagte das Ding, ohne sein Maul
zu bewegen. Diese Kiefer wären gar nicht in der Lage gewesen, menschliche Laute
zu bilden. Du bist der Nächste.
    Argel Tals erster Versuch zu
reden kam als Rinnsal aus zu heißem Blut über seine Lippen. Es stach an seinem Kinn,
als es über sein Gesicht lief. Der chemische Gestank dieser Flüssigkeit, von
Lorgars genverändertem Blut, das durch die Adern all seiner Söhne strömte, war
so intensiv, dass der Geruch überdeckt wurde, den die zuckende muskulöse graue
Haut der Kreatur vor ihm verströmte.
    Einen Moment lang roch er
seinen eigenen Tod deutlicher als die Verderbtheit dieses Monsters.
    Es war eine einmalige
Gnadenfrist.
    Der Captain hob seinen Bolter,
der in seinen Händen zitterte. Das Zittern war aber nicht aus Angst geboren, sondern
es war Trotz, den er einfach nicht anders zum Ausdruck bringen konnte.
    Ja. Das Geschöpf kam näher. Dessen
untere Körperhälfte war eine Abscheulichkeit, eine Mischung aus Schlange und
Wurm, überzogen mit dicken Adern. Sie hinterließ eine zähflüssige,
durchsichtige und nach geöffneten Gräbern stinkende Schleimspur.
    »Nein.« Endlich schaffte es
Argel Tal, die Worte zwischen den Zähnen hervorzupressen. »So nicht.«
    Doch, genau so. Wie bei deinen
Brüdern. So muss es sein.
    Der Bolter bellte kehlig, als
eine Salve Geschosse gegen die Wand prallte, wo die Projektile detonierten und
die Stille im Raum brutal zerrissen. Jeder Rückstoß der Waffe in seiner
zitternden Hand hatte ihn weiter von seinem eigentlichen Ziel weggebracht.
    Die Armmuskeln brannten, und er
ließ die Waffe los, die mit dumpfem Scheppern auf den Boden aufschlug.
    Die Kreatur lachte nicht, sie
verhöhnte ihn nicht für sein Versagen. Stattdessen griff sie mit vier Armen
nach ihm und hob

Weitere Kostenlose Bücher