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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Bildverweise, die den in
der Flotte kursierenden Exemplaren des Buchs Lorgar hinzugefügt werden
sollten.« Der Primarch lachte leise, sagte aber nichts.
    »Die unserer Position nächste
imperiale Expedition«, fuhr Xaphen fort, »ist die 3855., die fast ein Jahr
Warpflug von uns entfernt ist.«
    »Welchen Orden führen die 3855.
an?«, wollte Deumos wissen.
    »Das Blutige Gesicht«,
bestätigte Phi-44.
    »Und die Mondsichel. Und
Ordenspriester Xaphen irrt sich. Die 3855. Expeditionsflotte ist zwischen
dreizehn und fünfzehn Monaten von uns entfernt, abhängig von den Unwägbarkeiten
des Warps.«
    Schweigen machte sich breit.
    »Ein Jahr«, sagte Lorgar. »Wie
weit sind wir gekommen, dass wir als die Augen der Menschheit in der Finsternis
dienen? Keine andere imperiale Flotte war jemals so weit entfernt, keine hat
Terra und die eroberten Gebiete je so weit hinter sich zurückgelassen.«
    Ein Jahr. Argel war sprachlos, als er
hörte, wie groß die Entfernung in dieser Form ausgedrückt war. Wir sind über
ein Flugjahr von unseren nächsten Brüdern entfernt — und sogar noch weiter vom
wahren Rand des Imperiums.
    »Also sind wir im wahrsten Sinn
des Wortes auf uns allein gestellt«, sprach Arric aus, was dem Captain durch
den Kopf ging.
    Das Schiff unterstrich seine
Worte mit einem weiteren wütenden Schaudern.
    »Sire«, meldete sich Argel Tal
erneut zu Wort.
    »Friede, mein Sohn«, stoppte
der Primarch ihn mit einer sanften Handbewegung. »Meister Delvir? Können Sie
Captain Argel Tal den Trost spenden, nach dem er sucht?« Der Meister der
Astropathen war ein Mann mit wässrigen Augen, er trug er ein Gewand in
schmucklosem Grau, das ihm in Samtwellen von den Schultern hing. Er schaute mit
der betrübten Miene eines getretenen Hundes vor sich hin, als ihm klar wurde,
dass sich mehr und mehr Blicke auf ihn richteten.
    »Unsere Prophezeiungen sind ...
Das heißt ... unsere Sinne sind ... Ich kann die Welt hören, der wir uns
nähern, aber es ist schwierig, das in Worte zu fassen.« Lorgar räusperte sich,
um die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich zu lenken. »Meister Delvir?«
    »Milord?«, fragte der Mann im
Flüsterton.
    »Sie sind hier unter Gleichen.
Unter Freunden. Wir können alle nachempfinden, welchen Druck dieser Sturm für Sie
darstellen muss. Seien Sie nicht nervös oder zögerlich, uns die Details zu
schildern.« Shosa Delvir, der Meister der Astropathen, verbeugte sich, was bei
ihm aber nicht sehr elegant aussah. Aber es war auf jeden Fall ehrlich gemeint,
weshalb Lorgar die Verbeugung erwiderte — zwar nicht ganz so tief, aber mit einem
Lächeln auf den Lippen.
    »Manchmal«, begann der
Astropath bedächtig, »genügt der Zufall, um eine imperiale Flotte zu einer der
verlorenen Welten der Menschheit zu führen. Gesegnet sind solche Gelegenheiten.
Meistens jedoch verlassen wir uns auf alte Sternenkarten, die das Chaos der Langen
Nacht und Vereinigungskriege überlebt haben, von denen Terra heimgesucht wurde.
Aber wenn Sie sich auf uns verlassen ..., wenn Sie den astropathischen Chor
anrufen ... Ich ... Ich werde es erklären, so gut ich kann.«
     
    » Das war der erste Moment«,
sagte Argel Tal, während er seinem Vater zusah, wie der jedes seiner Worte
mitschrieb, »dass mir das Blut in den Adern gefror. Im Orbit um diese Welt, als
dieser Astropath uns davon berichtete, wie seine Art durch den Sturm
hindurchsieht.« Lorgar nickte.
    »Es war das erste Mal, dass ich
wusste, wir würden bald das Ende unserer Pilgerreise erreichen.«
    »Daran ist etwas Wahres«,
befand der Captain seufzend.
    Als Argel Tal sprach, sahen sie
sich nicht länger an. Das leichte Kratzen des Federkiels auf dem Pergament war
das Einzige, was Argel Tals Schilderungen untermalte.
     
    Der Meister der Astropathen
zögerte einen Moment lang.
    »Wir hören Stimmen in der
Leere«, sagte er. »Eine Welt ist ein ganzer Schwarm aus Geräuschen, wie das
Summen von Heuschrecken oder Fliegen, aber viel, viel weiter entfernt. Es ist
für uns nie leicht, eine Welt in den endlosen Weiten des Alls ausfindig zu
machen. Das Imperium ist ein Ozean der Stille, und nur extremste Konzentration
erlaubt es uns, das Summen menschlicher Empfindungsfähigkeit zu hören. Stellen
Sie sich vor, Sie befinden sich in einem Meer unter der Wasseroberfläche. Alle
Geräusche verstummen dort, während die Stille so vollkommen ist, dass sie
erdrückend werden. Und nun versuchen Sie, im Nichts nach Stimmen zu lauschen,
wenn Sie nichts anderes außer dem eigenen

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