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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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sondern
schrieb weiter.
    »Landung auf dem Planeten«,
sagte der Captain.
     
    Violette Augen.
    Es war die einzig
offensichtliche Abweichung von den üblichen Merkmalen der menschlichen Spezies.
Mit violetten Augen starrten die Leute die Gesandten von den Sternen an.
Barbaren, gekleidet in Lumpen, Speere mit Spitzen aus Feuerstein in den Händen,
hatten sich Lorgar und seinen Söhnen entgegengestellt.
    Die Primitiven ließen keine
nennenswerte Angst erkennen, sondern kamen als zusammengewürfelte Horde zum
Landeplatz der Word Bearers. Sie gehörten verschiedenen Stämmen an, sie trugen
Banner aus Tierhäuten und Totems aus Tierknochen, mit denen sie ihre
Ergebenheit gegenüber den Geistern und Teufeln bekundeten, die zum Glauben auf
dieser Welt gehörten.
    Lorgar hatte für den
Erstkontakt mit den Menschen auf 1301-12 nur eine kleine Gruppe mitgenommen,
während der Rest der Flotte hoch oben im Himmel verweilte. Es war Lorgars
erklärte Absicht, den Erstkontakt in einem bescheideneren Rahmen stattfinden zu
lassen.
    Neben ihm stand Deumos, der
Meister der Gezahnten Sonne, gemeinsam mit den Hauptleuten Argel Tal und Tsar
Quorel von der Siebten beziehungsweise Neununddreißigsten Kompanie.
    Beide Hauptleute hatten ihre
Ordenspriester mitgebracht, die ihr Crozius in der Hand hielten, allerdings
nach unten gerichtet, um ihre friedfertige Absicht zu unterstreichen. Dahinter
wiederum befand sich eine weitere Gestalt, schmal wie ein Skelett, in ein
Gewand mit hochgeschlagener Kapuze gehüllt. Drei mechanische Augen schauten
unter dieser Kapuze hervor, während Xi-Nu 73 aufmerksam das Geschehen
verfolgte. Neben ihm wartete der reglose Incarnadine, der nur dastehen
musste, um als Bedrohung wahrgenommen zu werden.
    Lediglich eine Gestalt blieb zu
der Gruppe auf Abstand, sie war in Gold gekleidet, ihr Speer war eine
handwerklich erstklassige Arbeit. Es war Vendatha, einer der Custodes. Aquillon
hatte darauf bestanden, dass einer seiner Brüder sie begleitete. Dabei hatte
der Occuli Imperator deutlich zu verstehen gegeben, dass mindestens einer
seiner Krieger den Primarchen bei einem Erstkontakt zu beobachten hatte.
    Der rote Kamm auf dem Helm des
Custodes flatterte im Wind, was auch für die Pergamentrollen an den Rüstungen
der Word Bearers galt. Er stand am nächsten zu Argel Tal. Kein anderer
anwesender Astartes hatte ihm oder einem der anderen Custodes auch nur den
Hauch von Respekt entgegengebracht — vom Angebot einer Freundschaft ganz zu
schweigen.
    Hinter ihnen stand das
Thunderhawk, mit dem sie gelandet waren. Es trug das traditionelle Granitgrau
der Legion, da Lorgars goldener Stormbird bei der 47. Expedition geblieben war.
Dem Primarchen fehlte der Stormbird nicht, auch wenn es inzwischen drei Jahre
her war, seit er ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Der Prunk, den dieses Waffenschiff
zur Schau stellte, hatte immer mehr nach maßloser Prahlerei ausgesehen, aber
nicht nach einem Symbol für wahre Größe. Sollte doch Fulgrim seine
Kriegsmaschinen wie Kunstwerke herrichten.
    Lorgars Geschmack neigte
dagegen nicht zu solcher Extravaganz.
    »Diese Augen«, sagte Xaphen.
»Sie haben alle violette Augen.«
    »Sehen Sie nach oben«,
erwiderte der Primarch leise.
    Xaphen befolgte die
Aufforderung, wie auch die anderen. Der Warpsturm, der die gesamte Region
heimsuchte, bedeckte den größten Teil des Nachthimmels wie eine Spirale aus Rot
und Purpur, die als starres Auge auf die Welt blickte.
    »Der Sturm?«, fragte Vendatha.
»Ihre Augen sind wegen des Sturms violett?« Lorgar nickte. »Der Sturm hat sie
verändert.«
    Xaphen legte sein Crozius über
die Schulter, den Blick weiter zum Himmel gerichtet. »Ich weiß, dass der Warp Psioniker
mit dem Fleischwandel infizieren kann, wenn ihr Geist nicht stark genug ist. Aber
normale Menschen?«
    »Sie sind unrein«, warf
Vendatha ein.
    »Diese Barbaren sind Mutanten
...« Mit dem Speer deutete er auf die näher kommenden Stammesangehörigen. »...
deshalb müssen sie vernichtet werden.« Argel Tal sah nach links, wo der
Custodes stand, der eben wieder seine Hellebarde sinken ließ. »Fasziniert Sie so
etwas nicht, Ven? Wir stehen auf einer Welt am Rand des gewaltigsten
Warpsturms, den je ein Mensch erlebt hat, und die Bevölkerung kommt zu uns mit
Augen, die die gleiche Farbe haben wie die gequälte Leere des Alls. Wie können
Sie sie verdammen, ohne sie zuerst einmal danach zu fragen, warum es
dazugekommen ist?«
    »Unreinheit ist Antwort genug«,
erklärte der goldene Krieger,

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