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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Schiffshülle an wie ... wie Krallen.
    Er speicherte das Geräusch in
seinen Hirnarchiven ab, dann machte er sich wieder an die Arbeit. Nur hin
wieder wurde er von den Geräuschen gestört, die so klangen, als würde jemand
mit den Fingernägeln über die metallene Hülle kratzen.
     
    Die Gesegnete Dame musste sich
unbedingt anziehen.
    Blindlings tastete sie über den
Bettrand hinaus, ihre Hand berührte den Boden und erkundete die Umgebung, bis
sie ihr Gewand gefunden hatte. Sie zog den Stoff über ihren Kopf, als sie auf
einmal bemerkte, wie Arric von hinten die Arme um sie legte.
    »Es ist noch früh«, murmelte er
und hauchte die Worte gegen ihren Nacken.
    »Ehrlich gesagt glaube ich, du
bist spät dran. Das war nicht die Glocke für den Tagesanbruch, sondern die
Mittagsstunde.«
    »Mach keine Witze«, sagte er und
zog sie an sich.
    »Ich mache keine Witze.« Cyrene
fuhr sich durchs Haar und ignorierte seine Finger, die forschend über ihren
Körper wanderten. »Arric«, sprach sie mit mehr Nachdruck.
    »Ich mache wirklich keine
Witze.« Er drehte sich um, rollte sich mit einem »O Scheiße« aus dem Bett und
wiederholte den Fluch in einer ganzen Reihe von Sprachen.
    In einen Offizier verliebt zu
sein, konnte manchmal eine lehrreiche Erfahrung sein, vor allem, wenn er in der
Lage war, in achtzehn gotischen Dialekten zu fluchen.
    »Scheiße«, fügte er zum
Abschluss noch einmal an, so dass sich der Kreis geschlossen hatte. »Ich muss
los. Wo zum Teufel ist mein Säbel?« Sie drehte sich zu ihm um, auch wenn sie
ihn nicht sehen konnte. »Ich glaube, der ist unters Bett gerutscht. Ich habe ihn
letzte Nacht über den Boden kratzen hören.«
    »Was würde ich nur ohne dich
machen?« Arric zog die Klinge unter dem Bett hervor und schloss den Gürtel seiner
zerknitterten, nicht zugeknöpften Uniform. »Ich komme später zurück.«
    »Ich weiß.«
    »Heute landen wir auf dem
Planeten«, sagte er, als könnte das für sie eine Neuigkeit sein. Das Schiff
schüttelte sich, und Cyrene musste sich an der Wand abstützen.
    »Ich weiß«, erwiderte sie.
    »Aber bei diesem Sturm ...«
    »Ich weiß«, sagte sie abermals.
    »Wie sehe ich aus?«, fragte er
grinsend, da ihm dieses älteste ihrer Rituale immer noch Spaß machte.
Üblicherweise reagierte sie darauf mit einem Lächeln, diesmal jedoch nicht.
    »Wie jemand, der zu spät zum
Flottenkommando kommt. Jetzt geh schon.«
     
    Argel Tal nickte Major Jesmetine
zur, als sich der menschliche Offizier hastig zwischen den sich schließenden
Türen hindurchzwängte.
    »Ich bin hier«, rief er. »Ich
hab's geschafft.« Seine ockerfarbene Uniform, die ihn als Seniorkommandant der
54. Euchar-Infanterie auswies, hätte ihn bei einer Truppenparade gnadenlos
durchfallen lassen, wenn er sich nicht erst noch die Zeit genommen hätte, sich
herzurichten. Um seine schwarzen Haare war es nicht besser bestellt, und er
hatte sich am Morgen nicht rasiert.
    Sein Blick wanderte über die
anderen im Besprechungsraum, die um einen ausladenden Tisch in der Mitte herum standen.
Vierzig Männer, Frauen und Astartes (die er gern ironisch als Nach-Menschen
bezeichnete) drehten sich um und schauten ihn an.
    Über ihnen flackerten die
Leuchtgloben des Raums, als das Schiff erneut durchgeschüttelt wurde.
    »Tut mir leid«, sagte der
Major. »Aber jetzt bin ich hier.« Mehrere Anwesende schüttelten den Kopf,
während sich gereiztes Gemurmel breitmachte. Der Offizier nahm einen der
wenigen am Tisch noch frei gebliebenen Plätze ein, wo er gleich neben einem
Captain der Word Bearer stand. Das Summen der aufgeladenen Gelenke der Rüstung seines
Nachbarn war aus dieser geringen Entfernung ohrenbetäubend laut. Es machte es
zu einer Tortur, die Stimmen der anderen zu vernehmen.
    »Schön, dass Sie zu uns stoßen
konnten, Kommandant«, merkte Flottenkommandant Baloc Torvus an und warf dem
noch immer nach Luft ringenden Major einen finsteren Blick zu.
    »Wie ich gerade sagte ...«
    »Ich bitte um Entschuldigung«,
unterbrach der Major ihn abermals. »Die Servitoren auf Deck D haben Probleme mit
den ... den Gyro-Zahnrädern der Aufzüge. Ein regelrechter Albtraum. Ich musste
den ganzen Weg laufen.« Ihm gegenüber schlug Ordensmeister Deumos mit seiner
behandschuhten Faust auf den Tisch. »Halten Sie den Mund, Sie Narr«, brummte er.
    »Entschuldigen Sie, mein Herr.«
Arric salutierte — es war die noch aus der Zeit vor dem Kreuzzug stammende Geste
der Faust auf der Brust.
    Xi-Nu 73 drehte seinen unter
der Kapuze

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