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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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    Servitoren ölten die Gelenke,
die sich erst jetzt in die Nähe der Kriegsmaschine begeben durften, da die
wichtigste Arbeit bereits erledigt war.
    Incarnadine wartete auf sie.
    Diese Tatsache weckte in den
Denkprozessen von Xi-Nu 73 ein unangenehm menschliches Unbehagen. Die Gefechts-Wetware
des Roboters musste noch installiert werden, dann konnte Incarnadine seinen
Einsatz beginnen.
    Aber da waren sie wieder: die
anomalen Anzeigen bei den Gehirnmustern. Ein Aufmerksamkeitsausschlag in der ansonsten
völlig flach verlaufenden Linie seiner Wahrnehmung. Dieses Aufflackern und eine
fast nicht feststellbare Anpassung der visuellen Rezeptoren tauchten regelmäßig
nur dann auf, wenn sich die Word Bearers in der Nähe aufhielten.
    So wie ein Tier, das instinktiv
seinesgleichen wiedererkannte, wusste Incarnadine, wenn Krieger der
XVII. Legion zugegen waren.
    Das war auch der Grund dafür,
dass Xi-Nu 73 seinen Stolz als besudelt empfand. Der Kortex des Roboters hätte
diese Stufe des Wiedererkennens gar nicht ermöglichen dürfen, solange die
Gefechts-Wetware nicht installiert war. Er sollte nicht in der Lage sein,
zwischen Zielen und Nichtzielen zu unterscheiden, weil er keinen Unterschied
zwischen Astartes, menschlichen Soldaten, Xenos und wem auch immer hätte machen
dürfen.
    Genau genommen hätte er nicht
einmal irgendetwas außer dem Vorhandensein der Wände oder des Bodens wahrnehmen
dürfen, was notwendig war, damit er nirgendwo gegenstoßen konnte. Und dennoch
hatte der Roboter auf diesen Moment gewartet. Xi-Nu 73 bemerkte die Reaktion in
dessen Sensoren, als der Conquerer Primus die vor ihm stehenden Word Bearers
erkannte.
    »Incarnadine« , sagte Argel Tal, seine Stimme
riss den Adepten aus seinen Überlegungen. Der Subkommandant trug keinen Helm,
und Xi-Nu 73 sah, wie der Astartes die hoch aufragende Maschine betrachtete.
Mit unübersehbarer Ehrfurcht öffnete der Krieger eine Pergamentrolle, dann
begann er zu lesen.
    »Als ein Krieger der
Siebzehnten Legio Astartes, den Trägern des Wortes, einer Bruderschaft geboren
auf Colchis und auf Terra — schwörst du, im Namen von Lorgar mit Herz und
Seele, mit Leib und Blut zu kämpfen, bis die Welt unter uns mit dem Namen
Eins-Drei-Null Eins-Neun rechtmäßig dem Imperium der Menschheit unterworfen
ist?« Incarnadine stand schweigend da, während Argel Tal lächelte und
den Blick nicht von ihm abwandte.
    »Incarnadine« , sprach Xi-Nu 73 von seinem
Platz ein Stück weit neben dem Roboter, »legt diesen Eid ab, wie er geschrieben
steht.«
    Der Astartes redete weiter, als
wäre der Adept gar nicht anwesend.
    »Incarnadine, dein Augenblickseid wird
bezeugt von ...«
    »Dagotal.«
    »Torgal.«
    »Malnor.«
    »Xaphen.«
    »... und bestätigt wird er von
mir, Argel Tal, Subkommandant der Gezahnten Sonne.« Der Captain befestigte die
Schriftrolle an der Panzerung von Incarnadine, indem er sie in die Haken
einhängte, die speziell zu diesem Zweck dort vorhanden waren. Alle fünf
Astartes trugen ähnliche Rollen an ihren Schulterschützern.
    Xi-Nu 73 musste feststellen,
dass sein Stolz mit seiner nicht nachlassenden Verärgerung wetteiferte. Es war natürlich
ein Lob für den Omnissiah, dass sein eigener Conqueror Primus in die Reihen
einer Astarteslegion aufgenommen wurde, der Fluch war allerdings der Einfluss, den
solche Loyalität auf seinen Kortex hatte. Das Ritual war abgeschlossen, die
Astartes salutierten, indem sie eine Faust auf ihr primäres Herz legten, dann verließen
sie den Raum wieder. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da hätten die Krieger
das Zeichen des Aquila beschrieben, aber das hatte Xi-Nu 73 seit der Demütigung
der gesamten Legion vor drei Jahren bei keinem mehr beobachten können.
    Im rötlichen Lichtschein der
Kammer richtete der Adept den Blick aus drei Linsen auf seinen bevorzugten
Schützling.
    »Wem bist du letztlich loyal?
Das würde ich gern wissen.«
    Incarnadine antwortete ihm nicht. Es stand
noch genauso da wie schon seit Stunden und wartete schweigend auf den nächsten
Kampf.
    Wieder wurde das Schiff
durchgeschüttelt. Sogar hier im Orbit war die Leere rund um diese neue Welt
reich an Warpenergien, und von Zeit zu Zeit streckten sich Energie-Impulse nach
dem Schiff aus, um dessen Hülle zu berühren. Xi-Nu 73 hatte seine
Gehirnfunktionen reduziert, um nicht von den absurden Produkten der
menschlichen Fantasie in ihren Bann geschlagen zu werden.
    Und doch hörte sich das
Kreischen des Sturms auf der

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