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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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dass ein Sterblicher ihn
gar nicht hätte mitverfolgen können, zumal beide Primarchen sich selbst und ihr
Gegenüber zu Höchstleistungen herausforderten, die alles bislang Dagewesene
übertrafen.
    Corax wich den Schlägen mit dem
Crozius aus, ohne es auch nur ein einziges Mal abwehren zu müssen. Er sprang zur
Seite oder warf sich nach hinten, oder er betätigte das Jetpack, so dass er aufsteigen
und den Hieben von Lorgar entgehen konnte.
    Umgekehrt brannte der Schweiß in
Lorgars Augen, während er krampfhaft jeden Angriff seines Bruders abwehren
musste. Der Hammerkopf des Illuminarums dröhnte wie eine Kirchenglocke, wenn er
die Klauen des Lords der Raven Guard abwehrte.
    »Was machst du hier?«, brüllte
Corax ihm ins Gesicht, als sie für einen Moment ihre Waffen gegenseitig
blockierten. »Welcher Wahnsinn hat von euch allen Besitz ergriffen?« Lorgar
löste sich und brachte Corax ins Taumeln, als es ihm gelang, ihn mit genug
Schwung von sich zu stoßen.
    Der reagierte augenblicklich,
zündete sein Jetpack und landete gleich darauf wieder vor seinem Bruder.
Klingenflügel zuckten zu beiden Seiten hervor, doch Lorgar war darauf gefasst
und ignorierte ihr Kratzen und Schaben, mit dem sie ihm durch die Rüstung
Schnittwunden zufügten. Er konzentrierte sich vor allem darauf, Corax' Klauen
von sich fernzuhalten. In der sekundenlangen Sicherheit, die er sich damit
erkaufte, gelang es ihm, wenigstens einen richtigen Treffer zu landen. Das
Crozius traf Corax am Brustpanzer und schleuderte ihn abermals zu Boden.
    Dabei sandte das Kraftfeld rund
um die Waffe eine so starke Schockwelle aus, dass alle Astartes in der unmittelbaren
Umgebung von den Beinen gerissen wurden.
    In weniger als der Dauer eines
Atemzugs stand Corax schon wieder und schoss auf Lorgar zu.
    »Antworte mir, Verräter«,
brummte der Primarch der Raven Guard. Seine dunklen Augen waren auf das
widerliche Licht gerichtet, von dem Lorgar umgeben wurde.
    »Du ... bist ein armseliges
Spiegelbild unseres Vaters ... mit all deinem psionischen Gold.« Lorgar merkte,
dass er im Morast zu rutschen begann, da er von seinem Bruder nach hinten
gedrückt wurde.
    Diesmal konnte er die
ineinander verhakten Waffen nicht lösen, da Corax das Heft seines Illuminarum
mit beiden Klauenhänden umschlossen hielt, um dieses Heft und die Finger des
Word Bearers zu verbrennen.
    »Ich bringe der Menschheit die
Wahrheit«, keuchte Lorgar.
    »Du zerstörst das Imperium! Du
verrätst dein eigenes Blut!« Diese Wildheit in Corax' Augen war etwas, das sich
Lorgar bis zu diesem Moment nicht mal hätte vorstellen können. Sein Bruder war
immer so ausgeglichen, so frei von jeglicher Leidenschaft gewesen. Dass sich
hinter der Fassade des Albinos ein solch wütender Krieger versteckte, stellte
für ihn eine erschreckende Enthüllung dar.
    Die Spitzen seiner Krallen,
umgeben von knisternden, zuckenden Kraftfeldern, befanden sich nur noch eine
Handbreit von Lorgars Gesicht entfernt. »Ich werde dich töten, Lorgar.«
    »Ich weiß«, brachte er
angestrengt heraus, während er spürte, wie allmählich alle Kraft aus seinen
Knochen wich.
    »Aber ich habe gesehen, was
kommen wird. Unser Vater, ein blutloser Leichnam auf einem goldenen Thron, der
für immer in der Leere schreit.«
    »Alles Lügen.« Corax kniff die
Augen zusammen, seine Muskeln versteinerten.
    »Du stürzt ein Königreich ins
Chaos. Du stürzt die perfekte Ordnung!«
    Trotz der körperlichen
Anstrengung tanzte ein Leuchten in Lorgars grauen Augen. »Das Gegenteil von
Chaos ist nicht Ordnung, Bruder, sondern Stasis. Leblose, unveränderliche
Stasis.«
    Nach einem letzten Raunen
ließen Lorgars Kräfte nach. Seine zuckenden Hände konnten die Waffen seines
Bruders nicht länger zurückhalten.
    »Hier kommt er«, knurrte Corax,
dessen Speichel auf Lorgars Wangen und in seinen Augen landete. »Hier kommt der
Tod, den du so sehr verdienst.« Die Krallen hatten Lorgars Gesicht erreicht.
    Langsam und mit glühend heißem
Metall schnitten sie sich in dessen goldene Haut, verfärbten das Fleisch
schwarz und bohrten sich in seine Wangen. Selbst wenn er jetzt noch hätte entkommen
können, würde er diese Narben bis zum Ende seines Lebens im Gesicht tragen
müssen. Er wusste es, aber es kümmerte ihn nicht.
    Das psionische Feuer, das sie
beide einhüllte, flammte als Reaktion auf die Schmerzen auf, die Lorgar
zugefügt wurden.
    Corax kniff die Augen zu, um
diesen Anblick nicht ertragen zu müssen, doch mit dieser instinktiven Handlung

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