Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhalgren

Dhalgren

Titel: Dhalgren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel R Delany
Vom Netzwerk:
Tag zu mir draußen im Hof gesagt hatte. Worüber ich nun grinste, war die Möglichkeit eines geschlechtlichen Ratschlages, den sie mir erteilte, der mich ebenso ambivalent berührte wie Analverkehr, ob ich nun eine solche Erfahrung machen wollte oder nicht. O ja, vielleicht können einige Leute einfach nicht alles haben.
     
    -----
    Schreibe gerade den Kommentar über das, was Lanya erzählt hat von den Mädchen, die die Typen in diesem Haus geknallt haben, direkt nachdem ich meinen Bericht über das Chaos und die Verwirrung bei Emboriki aufgezeichnet habe (wobei Jack, man höre, eine solche Hilfe war und so ein Theater gemacht hat!), weil eine Menge von dem, was dort passiert ist, was wir zu ihnen sagen, was sie zu uns sagten, meine Gedanken dorthin zurückbrachte. Ich bemerke, daß Copperhead und Offenbarung ziemliche Mädchen-Typen sind; erinnere mich an gestern abend (von heute gesehen noch interessant?), wie Offenbarung höflich versuchte, dem ziemlich betrunkenen Angel klarzumachen: Ehrlich, es sei nicht persönlich, aber er wolle nicht mit ihm bumsen, und nein, er habe es noch nie versucht, nein, er wolle nicht, zumindest nicht jetzt, und die beiden machten in Ruhe auf der hinteren Veranda, wohl eine halbe Stunde lang so weiter. Die Wahrheit ist natürlich, daß Offenbarung sich höchst geschmeichelt fühlte durch solche Aufmerksamkeit von Seiten jemandem, der so viel flinker ist als er, und wollte es so lange wie möglich auskosten. (Haben wir geglaubt, wenn wir ihnen diese Aufmerksamkeit schenkten, daß wir ihnen so schmeicheln, daß sie ihren Fuß von unserem Hals nehmen?) Ich glaube manchmal, der Unterschied liegt darin, daß sie sicher sind, daß jede soziale Struktur, die entsteht, aus den dem Sexualakt zugrunde liegenden Grundmustern stammt - wie immer das sein mag, während wir gesehen haben, daß die Psychologie, die Struktur und die Begegnungen eines jeden Sexualakts immer aus den bereits bestehenden Sozialstrukturen internalisiert werden, die geschaffen wurden, die veränderbar sind. Gut: Lassen Sie mich die schreckliche Frage stellen: Kann es sein, daß all diese perfekten, geradeaus gerichteten, mit ihrem Sexualleben Zufriedenen, exklusiv Heterosexuellen wirklich (in einer schlecht definfierten, psychologischen Weise, die letztendlich einer besseren Welt vorbehalten bleibt) die gesünderen sind (Rülps...!) Lassen Sie mich antworten: In keiner Weise! Die Aktiven (gleich welchen Geschlechts) sind intensiver und grausamer. Die Passiven (gleich welchen Geschlechts) sind fauler und selbstzufriedener. In einer Gesellschaft, in der sie an der Spitze stehen, klammern sie sich wie Ertrinkende an ihr aktiv/passives, männlich/weibliches, Herr/Knecht, Selbst/Andere-Grundmuster, nicht aus Vergnügen, was noch vernünftig wäre, sondern, weil es ihnen erlaubt, jedes Ausbleiben von Gefühlsregungen untereinander oder gegeneinander zu begehen oder zu entschuldigen, und das ist (zumindest in dieser Gesellschaft, die sie errichtet haten) unmoralisch, krank und schlecht: Jede Form des Wahnsinns wäre da vorzuziehen. Und Wahnsinn ist keine Lösung.  
    -----
     
     
    Lanya grinste zu mir hoch und küßte mich auf die Nase. »Umhin . . .«
    »Was denkt denn deine Madame Brown darüber?« fragte ich.
    »Daß ich ein wildes und faszinierendes Leben führe.«
    »Oh.« Ich nickte. »Sie wundert sich nur, wie ich es schaffe, jeden Tag pünktlich zur Schule zu kommen.
    »Wie schaffst du es denn, jeden Tag pünktlich zur Schule zu kommen?«
    Lanya zuckte die Achseln. »Reine Gewissenhaftigkeit, denke ich.«
    »Jesus!« Denny setzte sich zurück, die Hände im Schoß. »Du hast mit Offenbarung und Copperhead Gruppenbumsen gemacht? Hey - wer war denn besser? Pinky oder der Nigger?«
    »Keiner von beiden« - sie beugte sich nach vorn und küßte Denny auf die Nase - »war so süß wie du.«
    »Und übrigens«, sagte Denny, »wo sind meine fünf Mäuse?« Ich stieß ihn an. »Hey, willst du hören, was mir heute passiert ist?«
    »Das sind meine fünf Mäuse, Kinder«, sagte Lanya.
    »Ach Shit! Ich bin verdammt noch mal auf die Straße gegangen und habe den Typen angemacht -«
    »Haltet mal die Klappe«, sagte ich. »Hört zu.« Dann beschrieb ich, was im Park passiert war. Ich hielt es für sehr komisch. Aber sie beide fanden es sehr ernst, als wir darüber redeten.
    Und wir haben lange darüber geredet.
     
    *
     
    Drei Unterhaltungen, an denen Lanya während ihrer letzten paar Tage hier teilgenommen hat. (Sie blieb über

Weitere Kostenlose Bücher