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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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ich.«
    Wynn seufzte und rückte zu Magiere. »Und wie helfen wir Leesil?«
    Magiere wusste es nicht. Er hatte seinem ehemaligen Heimatland noch mehr Leid und Tod gebracht und konnte dafür nur die Totenköpfe seiner Eltern vorweisen.
    Über Jahre hinweg hatte Leesil versucht, mit Wein den Albträumen zu entkommen, die ihm zeigten, was nach der Flucht mit seinen Eltern geschehen war. Magiere hatte ihn des Nachts gehalten, wenn er im Schlaf murmelte und sich bewegte. In Bela dann hatte der Anmaglâhk namens Sgäile Leesil einen Funken Hoffnung gegeben, dass wenigstens seine Mutter noch lebte, und während ihrer Reise hatte er beschlossen, auch seinen Vater zu suchen.
    Hier in seiner alten Heimat waren seine schlimmsten Befürchtungen grässliche Wirklichkeit geworden, und die Last seiner Schuldgefühlte musste sich dadurch nicht verdoppelt, sondern verzehnfacht haben. In dieser Nacht waren Leesils Hoffnungen in der Gruft schneller gestorben als sein letztes Opfer.
    »Lassen wir ihn zunächst einmal in Ruhe«, sagte Magiere zu Wynn. »Darmouth ist tot.«
    »Das hat Emêl mir gesagt. Du hast getan, was du konntest, aber wenn ich daran denke, wie es für Leesil gewesen sein muss, als er den Mann zu schützen versuchte, der ihn in seiner Jugend so sehr missbraucht ha t … Und es ist ihm nicht einmal gelungen.«
    MagierewandtedenBlickvonWynnabundsahinsFeuer.EsgabnochimmereinGeheimniszwischenihnen.Magierekonnteniemandemsagen,waswirklichinderGruftgeschehenwar.
    Korey und Hedí legten die restlichen Decken in den Zelten aus, als Emêl zu Magiere und Wynn kam. Magiere hatte nie viel Wert auf Manieren und Umgangsformen gelegt, aber sie spürte, dass sich unter der adligen Arroganz des Barons Anständigkeit verbarg.
    »Bitte bringt Hedí und Korey für mich nach Norden«, sagte er leise. »Zum Lehen von Lord Geyren. Seine Leute kennen uns und werden sie für mich schützen.«
    Magiere löste sich von Wynn und nahm wieder auf dem Baumstamm Platz. »Was ist mit dir?«
    »Ich bleibe hier. Es war klug von dir, Omasta am Leben zu lassen. Ich werde versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen.«
    »Bist du übergeschnappt?«, entfuhr es Magiere etwas zu laut. »Er wird dich auf der Stelle hinrichten.«
    »Das glaube ich nicht. Lord Geyren hält sich derzeit in Venjètz auf. Er ist jung, aber ein guter Mann, und wir können beide bestätigen, dass Omasta Lord Darmouths Sohn ist. Die meisten Soldaten wünschen sich neue Führung, jemanden, der ein Recht darauf hat, Darmouths Nachfolge anzutreten. Wenn wir schnell handeln und einen kühlen Kopf bewahren, gelingt es uns vielleicht, einen Bürgerkrieg zu verhindern und alle Bedrohungen von jenseits der Grenzen im Keim zu ersticken.«
    Wynn setzte sich auf. »Omasta ist Darmouths Sohn? Wie viele wissen davon?«
    »Nicht viele, aber genug. Die meisten Offiziere.«
    »Vorsicht, Emêl«, sagte Magiere. »Sorge dafür, dass Omasta alles erfährt, bevor du in seine Nähe kommst. Ich schätze, er ist ein besserer Mann als sein Vater. Und er könnte tatsächlich einen Bürgerkrieg verhüten.«
    Sie sah zu Leesil und fragte sich, ob er sie gehört hatte.
    »Legt euch jetzt schlafen, ihr beide«, sagte sie. »Emêl, du, Hedí und Korey, ihr nehmt das eine Zelt, wir das andere. Geh zu Bett, Wynn. Wir kommen bald nach.«
    Wynn nickte. Sie überließ Magiere die Decke und folgte Emêl zu den Zelten.
    Magiere saß noch etwas länger am Feuer und beobachtete Leesil. Schließlich stand sie auf und ging durchs Lager. Als sie an Chap vorbeikam, der noch immer hin und her lief, jaulte er leise und schnaufte zweimal. Sie ging in die Hocke, schlang die Arme um ihn und lehnte ihren Kopf an den seinen.
    »Ich weiß«, flüsterte sie. »Du hast Nein’a und Gavril ebenso verloren wie er.«
    Chap wich zurück und bellte zweimal für »nein«.
    Magiere wusste nicht, wie sie Chap dazu bringen sollte, den Verlust zu akzeptieren. Und wie sollte sie angesichts dessen, was Leesil in der Gruft getan hatte, mit seinem Kummer umgehen?
    Sie richtete sich auf und ging zu dem Baum, an dem Leesil lehnte, blickte dort auf den Mann hinab, den sie noch immer liebte, von dem sie aber nicht mehr wusste, ob sie ihn wirklich kannte. Sie wusste nur: Wenn er litt, so litt sie ebenfalls.
    Magiere ließ sich am Baumstamm zu Boden sinken, beugte sich zu Leesil und lehnte ihren Kopf an seinen. Dann berührte sie sanft das Bündel in seinen Armen.
    »Es tut mir so leid«, flüsterte sie.
    Leesil zitterte, und stumm drückte er das Gesicht an

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