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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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brachte Kraft, und Magiere sprang, täuschte einen Angriff nach links vor. Als sich Ubâd zur anderen Seite wandte und den Stab hob, schwang sie ihr Falchion nach rechts, am Eisenstab vorbei. Die Spitze der Klinge schnitt in Höhe der Taille durch den Kapuzenmantel des Maskierten.
    Ubâd verschwand und erschien wieder, wie ein Phantom. Sein Stab kam nach unten und schlug das Falchion beiseite.
    »DumöchtestkeinGespräch,sonderneineLektion«,spotteteer.
    Magieres Blick ging zu seinem Bauch. Der Kapuzenmantel war zu bauschig, als dass sie feststellen konnte, ob sie den Körper getroffen hatte. Er schien nicht verletzt zu sein.
    Magiere spürte, wie sie die Kontrolle über sich zu verlieren begann. Gier brannte in ihrer Kehle, stieg ihr zu Kopf. Sie griff erneut an.
    »Du fühlst den Hunger, nicht wahr?«, fragte Ubâd leise. »Wie dein großer Vater hast du bereits gelernt, ihn zu beherrschen.«
    Chap sprang von hinten auf den Maskierten zu und schnappte nach ih m – Magiere hatte gar nicht gesehen, wie der Hund auf die andere Seite ihres Gegners gelangt war. Ubâd drehte den Stab und traf damit Chaps Schulter. Das Tier fiel zur Seite, kam aber sofort wieder auf die Beine.
    »Du verwendest ihn jetzt als Quelle deiner Kraft«, fuhr Ubâd fort. »Anstatt dich davon antreiben und versklaven zu lassen.«
    ErneutgriffMagierean,dochUbâdblockteeinenHiebnachdemanderenab.EinmaltrafseinStabihrenUnterarmmitsolcherWucht,dasssietaumelte,dochsiefühltekaumdenSchmerz.WieauchimmerUbâdesfertigbrachte,miteinersoschwerenundunhandlichenWaffeumzugehe n – esschienihmkeineMühezumachen.SeineFähigkeit,wieeinGeistaneinerStellezuverschwindenundaneineranderenzuerscheinen,sorgteimmerwiederdafür,dassChapnachleererLuftschnappte.MagieresInstinktwiessiedaraufhin,dassderMaskiertenurmitihnenspielte.
    Er attackierte sie mit Worten, die härter waren als das Eisen der Stange. »Du bist ein Wesen aus Leben und Tod, geboren, um mehr zu sein als das eine oder andere. Beides wird sich vor dir verneige n … wenn du akzeptierst, was du bist. Du kannst dich nicht länger vor dir selbst verstecken.«
    Magiere schauderte; kalter Schweiß bildete sich auf ihrer Haut.
    Solange sie sich an Hunger und Hass festklammert e – gewissermaßen an den Wurzeln ihres Wesen s – , konnte sie dies die ganze Nacht fortsetzen und die Erschöpfung bis zum Ende des Kampfes verdrängen. Wie lange dauerte es noch, bis Ubâd die Spielerei und sein Predigen satthatte? Wann würde er sich entscheiden, alle seine Fähigkeiten gegen sie zu einzusetzen?
    »Du hast sonst niemanden«, sagte er, nun ruhiger. »Niemand außer mir versteht diese Dinge. Du hast noch so viele andere Fragen, und nur ich kann sie beantworten. Wenn du nach einem Platz für dich suchst, nach einer Famili e … Ich bin alles, was dir geblieben ist.«
    Magiere schlug zu, und diesmal parierte Ubâd nicht ganz so schnell.
    Sie legte ihr ganzes Gewicht in den Schlag, und er musste mehr Kraft aufwenden, ihr seine ganze Aufmerksamkeit widmen. Einen Augenblick später schrie er auf und taumelte.
    Chaps Zähne hatten sich ihm in die Wade gebohrt, und als sich Ubâd halb umdrehte, zerrte der Hund an ihm. Magiere griff mit der freien Hand nach dem Ende des Eisenstabs und stieß gleichzeitig mit dem Falchion zu. Die Klinge bohrte sich durch den Kapuzenmantel und in die Brust des Maskierten.
    Erheulte,undderStabwurdeausMagieresHandgerissen.AlssieihrFalchionausUbâdsLeibziehenwollte,knalltederEisenstabanihreSchläfe,unddieWeltumsieherumlöstesichauf.
    Zuerst gab es keinen Schmerz. Das Brennen und Stechen kam, als wieder ein Bild vor ihren Augen entstand.
    Sie sah zum dunklen Himmel über der Lichtung hoch und fühlte feuchten Boden unter sich. Zwei Geräusche drangen wie aus weiter Ferne an ihre Ohren: Chaps Knurren und seltsame, geflüsterte Worte in einer ihr unbekannten Sprache.
    Ubâd hatte mit einem leisen Sprechgesang begonnen.
    Magiere rollte sich herum, auf Hände und Knie.
    Kehlige Worte kamen aus Ubâds Mund, als er mit dem Stab nach Chap schlug. Der Hund stob davon, und der Maskierte rammte den Stab in den Boden.
    » Khurúj fé nafsê htalab!«, rief er.
    Diese Worte passten nicht zum Sprechgesang. Er stieß sie auf eine vertraute Weise hervor, wie eine Anweisung für jemanden, den Magiere nicht sah. Der Boden unter ihr bebte.
    Sie stand unsicher auf und wusste nicht, ob sie Ubâd angreifen oder die Lichtung verlassen sollte. Chap knurrte erst und jaulte dann. Er lief auf sie zu und rutschte über den

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