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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Wunde ist.«
    Er zog die linke Seite des Umhangs zur Seite, und zum Vorschein kam ein tiefer Schnitt zwischen Schulter und Schlüsselbein. Die Spitze des Säbels hatte zwar den Ärmel aufgeschlitzt, den Arm aber unverletzt gelassen. Chane zog seinen Mantel aus und riss beide Ärmel ab. Als der Mantel auf dem Boden lag, entstand in dem Kleidungsstück plötzlich Bewegung: Die Ratte kroch aus der Tasche, lief fort und verschwand im Wald. Chane versuchte nicht, sie aufzuhalten. Er verknotete die beiden abgerissenen Ärmel zu einem improvisierten Verband und drückte ihn auf die Wunde.
    Wynn schrie auf, und Chane wäre fast zurückgezuckt. Aber die junge Weise durfte nicht noch mehr Blut verlieren.
    »Das muss genäht werden«, sagte er. »Wo sind deine Sachen?«
    Sie antwortete nicht, streckte die Hand aus und tastete nach ihm, als wollte sie sich vergewissern, dass er wirklich da war.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du gehen sollst.«
    Wynn sah so mitgenommen und verängstigt aus, dass Chane nicht anders konnte, als sie an sich zu ziehen, bis ihre unverletzte Seite ihn berührte. Zuerst versteifte sie sich, doch dann gab sie nach und lehnte die Stirn an seine Halsbeuge. Er hielt den Verband auf die Wunde gedrückt und fühlte Blut zwischen den Fingern, als er ihr den anderen Arm um die Schultern legte. Vorsichtig wiegte er sie hin und her.
    »Es wird alles gut«, hauchte er. »Ich bin bei dir.«

17
    Magiere musste sich sehr bemühen, das beiseite zu schieben, was der Geist ihrer Mutter ihr gezeigt hatte. Von all den Gesichtern, die ihr durch den Kopf ginge n – Betinas, das des Säuglings mit der durchschnittenen Kehle und Bryen s – , kehrte eins immer wieder vor ihr inneres Auge zurück.
    Welstie l – ihr Bruder.
    Sie setzte den Weg durch den Wald fort und folgte dem kindlichen Geist, der sie zu Ubâd führte. Die Untoten dieses Ortes dienten ihm, griffen auf seinen Befehl alle a n – ausgenommen Chap und sie selbst; sie stellten noch immer eine große Gefahr für Leesil und Wynn dar. Die beste Möglichkeit, diese Gefahr aus der Welt zu schaffen, bestand darin, Ubâd so schnell wie möglich zu finden und zu töten.
    Welstiels Gesicht begleitete sie bei jedem Schritt.
    Magiere sah zu Chap zurück.
    Erwarnichtmehrhinterihr.AuchmitHilfeihrerNachtsichtfandsiekeinenHinweisaufdenHundmitdemsilbergrauenFell.
    Sie durfte den Geist, der ihr den Weg wies, nicht aus den Augen verlieren, und deshalb ging sie weiter. Kurze Zeit später atmete sie erleichtert auf, als Chap aus dem Gebüsch kam und sich an ihre Seite gesellte.
    Der Geist des Kindes verharrte an einer schiefen Fichte; er schwebte daneben und wartete, damit Magiere aufschließen konnte. Er schimmerte kurz auf und verschwand, als Magiere und Chap eine Lichtung betraten.
    Auf der anderen Seite stand Ubâd, einen langen Eisenstab in der Hand. Er wandte sich Magiere zu, und sie fragte sich einmal mehr, wie er sie ohne Augenschlitze in der Maske sah.
    »Jetzt können wir allein miteinander sprechen«, sagte Ubâd.
    »Ich bin nicht gekommen, um mit dir zu sprechen.«
    Magiere ging weiter, ohne zu zögern, holte mit ihrem Falchion aus und schlug nach Ubâds Kopf.
    Anstatt auszuweichen und sich wie in der Höhle von Geistern ein oder zwei Schritte zurücktragen zu lassen, neigte er den Stab nach vorn und blockierte damit Magieres Klinge. Stahl und Eisen trafen aufeinander, und Ubâds Arm gab unter der Wucht des Aufpralls nicht einen einzigen Zentimeter nach.
    »Hör auf damit!«, sagte er scharf. »Ich habe mein ganzes Leben lang für deine Schöpfung gearbeitet und musste dann glauben, dass du unmittelbar nach deiner Geburt getötet worden warst. Es gab nicht genug Zeit, noch einmal von vorn zu beginnen; alles schien verloren. Doch dann hörte ich Gerüchte über eine Jägerin der Untoten, und ich schöpfte neue Hoffnung. Inzwischen habe ich zu lange gewartet und zu sehr gelitten.«
    »Gelitten?« Magiere hob erneut ihr Falchion. »Du sprichst von deinem Leid, nach all dem, was du meiner Mutter angetan hast?«
    »Und Welstiel? Bist du nicht zornig auf ihn? Dies geht auf ihn zurück. Ich habe ihn jahrelang gesucht, um mich an ihm zu rächen. Ohne seine Einmischung stündest du längst an meiner Seit e … und an der Seite unseres Gebieters.«
    Der Hass in Magiere schwoll an, und sie spürte, wie die Zähne in ihrem Mund länger wurden. Sie schlug zu und zielte nach unten. Der Maskierte wich nach links aus, schwang den Stab und lenkte Magieres Klinge ab.
    Der Zorn

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