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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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dunkel wurden. Sie fauchte, öffnete den Mund und zeigte spitze Eckzähne.
    Kalter Zorn wogte in Leesil. Rattenjunge? Wie war das möglich?
    Er hatte gesehen, wie der kleine Untote mit einem Ast in der Brust im Wald von Miiska verschwunden war. Und jetzt befand er sich hier in Bela? Das verschlagene Geschöpf sah anders aus, war besser gekleidet und gut gepflegt, und es schwang ein seiner Größe angemessenes Schwert. Aber es handelte sich eindeutig um Rattenjunge, und er war nicht allein.
    Leesil wäre am liebsten zur Tür gelaufen und zu Magiere geeilt, aber Rattenjunge stand im Weg, und ein bewaffneter Matrose kletterte durchs Fenster. Bestimmt wurde Magiere in ihrem Zimmer ebenfalls von Untoten heimgesucht.
    Wenn er es mit zwei Gegnern zu tun beka m … Mit wie vielen musste Magiere fertig werden?
    Rattenjunge zögerte, und Leesil schlug mit der Klinge nach dem Seemann, hielt ihn auf Distanz. Er wollte erneut nach Magiere rufen, als die Tür plötzlich aufbrach. Mit lautem Knurren flog Chap an Rattenjunge vorbei und stürzte sich auf den Matrosen.
    Leesil sprang vor, wehrte Rattenjunges Hieb mit seiner Klinge ab, drehte sich und trat seinem Widersacher ins Gesicht. Der kleine Untote brummte, als sein Kopf abrupt zur Seite kippte, und Leesil trat noch einen Schritt näher, zielte mit der Klinge auf die Kehle.
    Plötzlich stand niemand mehr vor ihm. Stahl blitzte auf der rechten Seite.
    Leesil reagierte sofort und parierte den Schla g – das Schwert kratzte über die Seite seiner Klinge. Chap knurrte noch immer, und der Matrose gab einen schmerzerfüllten Schrei von sich. Offenbar bekam er die Zähne des Hunds zu spüren.
    Rattenjunge wich in die Mitte des Zimmers zurück und hob sein Schwert.
    Es erschien Leesil seltsam, dass dieses Geschöpf, das zuvor mit Zähnen und Fingernägeln gekämpft hatte, jetzt ein Schwert verwendete.
    Er bewegte die linke Hand, und seine Finger schlossen sich ums Heft eines Stiletts.
    »Erinnerst du dich daran?« Leesil hob die dünne Klinge. »Ich glaube, es steckt noch ein Stück in dir. Wie fühlt es sich an?«
    Rattenjunge zischte und schlug zu. Jemand hatte ihn den Umgang mit einem Schwert gelehrt, aber ein Meister war er deshalb noch lange nicht. Als er mit seiner Waffe zustieß, duckte sich Leesil mit einer Drehung darunter hinweg.
    Sein Fuß traf die Kniebeuge des Untoten, und Rattenjunge verlor das Gleichgewicht.
    Leesil presste das Stilett an den Schutzbügel des Schwerts, doch es ging ihm nicht darum, die Waffe seines Gegners zu blockieren. Er lenkte sie von sich fort, nutzte dabei Rattenjunges Bewegungsmoment aus. Ruckartig richtete er sich wieder auf und schwang seine Armklinge nach vorn.
    Ein plötzliches Taumeln seines Kontrahenten verhinderte, dass die Spitze der Klinge Rattenjunges Kehle traf und sich stattdessen dicht unter dem Schlüsselbein in den Körper bohrte. Leesil streckte die Beine, brachte sein ganzes Gewicht nach vorn und nach oben.
    Rattenjunge versteifte sich, als sein schlanker Leib an die Wand gestoßen wurde und die Füße den Bodenkontakt verloren. Er konnte nicht schreien und starrte entsetzt auf die Klinge, die fast bis zum Griff in seiner Brust steckte.
    Mit gewöhnlichen Waffen ließ sich gegen Untote kaum etwas ausrichten, aber eine große, klaffende Wunde führte bei jedem Geschöpf zu Verwirrung, wenn nicht sogar Panik. Unter diesem Gesichtspunkt hatte Leesil seine neuen Waffen in Auftrag gegeben. Jetzt bedauerte er, dass ihm nicht auch die zweite Klinge zur Verfügung stand, denn damit hätte er diesen kleinen Mistkerl köpfen können. Er hob die linke Hand und rammte das Stilett in Rattenjunges linkes Auge.
    Diesmal schrie der Untote und ließ sein Schwert fallen. Er schlug mit den Fingernägeln zu, traf Leesil am Hals und an der Schulter. Leesils Haut schien plötzlich in Flammen zu stehen, und er wich zurück, ließ dabei das Stilett los, nicht aber die andere Waffe.
    Rattenjunge kam wieder auf die Füße, riss sich das Stilett aus der Wunde und warf es fort, als er an der Wand entlangtaumelte. Dunkles Blut quoll aus der Augenhöhle. Leesil griff nach dem eigenen Hals und sah die Überraschung in Rattenjunges Gesicht, als der Untote an sich selbst herabblickte.
    Schwarze Flüssigkeit strömte aus der Brustwunde übers zerrissene Hemd und tropfte auf den Boden.
    Leesil zögerte überrascht. Hatte seine Klinge so tief in den Körper geschnitten?
    Chap und der untote Matrose kämpften in einer Ecke des Zimmers, und der Seemann hatte in dem

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