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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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würdest.«
    Leesil brauchte zwei oder drei Sekunden, bis er die Frage verstand.
    »Eine Art Stanzmesser«, sagte er. »Mit einigen von mir stammenden Modifikationen.«
    Er hob die Waffe und zeigte auf den am Unterarm entlangreichenden Bügel.
    »Tritt zurück und schau zu«, sagte er, und Magiere wich zur Tür.
    Leesil drehte sich und schlug mit der Klinge zu. Es folgte ein schneller Hieb mit der freien Hand, und dann wirbelte er erneut herum, wobei die Waffe in Halshöhe durch die Luft schnitt.
    »Vielleicht kann sie einen Kopf nicht beim ersten Schlag abtrennen«, sagte er. »Aber ich werde auch den Rest erledigen. Warte nur, bis die zweite Waffe fertig ist. Dann fliegen die Köpfe.«
    Magiere kam wieder näher und betrachtete den hellen Stahl. Ihre Lippen deuteten ein Lächeln an.
    »Bald brauchst du mich nicht mehr«, sagte sie.
    »Unsinn, ich werde dich immer brauchen«, erwiderte Leesil sofort.
    Kurze, verlegene Stille folgte. Erneut wanderte Magieres Blick über den Arm, und diesmal setzte er den Weg fort, zur Schulter.
    Leesil verspürte plötzlich den Wunsch, Magieres Gesicht zu berühren. Er streckte die Hand nach ihrer Wange aus, brachte sich dann aber unter Kontrolle und strich sich stattdessen das Haar aus den Augen.
    »Ich bin jetzt leise. Du kannst dich wieder schlafen legen.«
    Magiere ging zur Tür.
    »Ich verstehe durchaus, dass du üben musst. Abgesehen von mir hört dich bestimmt niemand, aber du solltest auch ein wenig schlafen.«
    Sie griff nach der Klinke, um die Tür zu schließen.
    »Gute Nacht«, sagte Leesil.
    Magiere sah ihn erneut an. »Gute Nacht«, erwiderte sie und schloss die Tür.
    Leesil legte die Klinge auf den Tisch und zog das Bett mit beiden Händen von der Wand. Er pustete die Kerze aus, legte sich im Dunkeln aufs Bett, schloss die Augen und versuchte, an nichts zu denken. Eine Zeit lang lag er still d a – wie lange, wusste er nich t – und lauschte dem leisen Rascheln am Fenster.
    Spätnachts in Miiska wehte immer ein vom Meer kommender Wind durch den Wald. Die großen Tannen und Kiefern hinter der Taverne waren alt und hatten lange Zweige, die gelegentlich über Wand und Fensterläden strichen. Die Geräusche erinnerten ihn daran, dass sie sich einen Platz in der Welt geschaffen hatten und nicht mehr unter freiem Himmel schlafen mussten.
    Aber hier war er nicht in Miiska.
    In der Gasse hinter dem Gasthof wuchsen keine Tannen oder Kiefern.
    Jemand versuchte, in sein Zimmer einzubrechen.
    Toret ließ sich vom Dach herab, erreichte den Rand des Fensters und erweiterte seine visuelle Wahrnehmung. Die Mondsichel gab seinen untoten Augen genug Licht, doch als er in das kleine Zimmer des Gasthofs sah, musste er feststellen: Das Bett auf der linken Seite stand so nahe an der Fensterwand, dass er es nicht deutlich sehen konnte.
    Mit seinen harten Fingernägeln bohrte er vorsichtig am Fensterrahmen, bis eine kleine Lücke entstand, gerade groß genug für die Klinge eines Messers. Chane hatte der »Klette« zuvor einen Besuch abgestattet und herausgefunden, dass Gästen vier Zimmer zur Verfügung standen, und derzeit waren nur die beiden ersten belegt. Toret war noch geschwächt von den Ereignissen der letzten Nacht, doch er konnte nicht länger warten. Er wollte die Dhampir und den Halbelf in dieser Nacht in ihren Betten überraschen und töten.
    Die neuesten Mitglieder seiner »Familie« hießen Tibor und Sestmir, und beide zeigten ihm gegenüber mehr Respekt, als es bei Chane jemals der Fall gewesen war. Sie behandelten ihn wie einen Kapitän auf See, und das war ein angenehmer Aspekt, den Toret nicht erwartet hatte. Chane war nicht daran gewöhnt, Befehle entgegenzunehmen oder sich um jemand anders als die eigene Person zu kümmern. Tibor und Sestmir reagierten zunächst mit Verwirrung und Furcht auf ihre neue Existenz, aber seine Anweisungen gaben ihnen Halt. Sie führten sie bereitwillig aus und brachten außerdem dem Wohl ihres Herrn angemessene Aufmerksamkeit entgegen.
    Der hochgewachsene, schlaksige Tibor mit dem kurzen braunen Haar und den hellbraunen Augen konnte gut mit einem Säbel umgehen, und er wartete jetzt, als Toret versuchte, das Fenster zu öffnen. Sestmir leistete Chane beim anderen Fenster Gesellschaft.
    »Denk an den Hund«, flüsterte Toret Tibor zu. »Er ist wild und unnatürlich. Sein Biss brennt wie Feuer und hinterlässt Narben.«
    Der Fensterriegel gab nach, und er hielt inne, lauschte nach Geräuschen aus dem Zimmer. Nichts.
    »Lass mir den Vortritt,

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