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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Herr«, hauchte Tibor.
    »Nein«, erwiderte Toret. »Wer auch immer in diesem Zimmer schläft, er wird einen schnellen Tod im Bett sterben. Aber wenn es zu einem Kampf kommt, so halte nach einer Gelegenheit Ausschau, ihn von hinten zu töten. Hast du verstanden?«
    »Ja.«
    Toret öffnete das Fenster und setzte lautlos die Füße auf den Fenstersims. Dann zog er sein langes Schwert und trat ins Zimmer.
    Die Decke auf dem Bett war kraus, aber flach. Niemand lag darunter.
    Rechts blitzte etwas in der Dunkelheit und hielt auf Torets Kopf zu.
    Er hob das lange Schwert und hörte, wie Stahl auf Stahl schmetterte. Nur einen Sekundenbruchteil später traf ihn ein Fuß an der Seite und stieß ihn durch den kleinen Raum. Neben der Tür prallte er gegen die Wand und schwang das Schwert herum, um seinen Gegner auf Distanz zu halten. Toret beugte die Beine, hielt die Klinge gerade und wandte sich dem Angreifer zu.
    Ein schlanker Mann kam aus der dunklen Ecke, mit einer seltsamen Klinge am Arm und nackt bis zur Taille. Seine Haut war goldbraun, und weißblondes Haar fiel auf die Schultern.
    Toret zögerte und erinnerte sich.
    »Elf«, flüsterte er.
    Die Augen des Halbbluts wurden größer, und es starrte ungläubig.
    »Du?«, brachte es hervor.
    Tibor kam durchs Fenster, den Säbel in der Hand.
    »Magiere!«, rief der Halbelf. »Aus dem Bett!«
    Toret griff an.
    Chane sah, wie Toret durchs Fenster kletterte, und ihm wurde klar, dass er schnell handeln musste. Er hoffte, dass er selbst es mit dem Halbelf zu tun bekommen würde. So sehr Toret das Halbblut auch fürchtet e – Chane war es lieber, wenn sein Herr gegen die Dhampir kämpfte. Chane fürchtete sich nicht etwa. Er glaubte, in praktisch jedem Kampf bestehen zu können, doch die Dhampir hatte eine größere Chance, Toret zu besiegen. Und das würde für ihn die Freiheit bedeuten.
    »Bleib hier, bis ich dich rufe«, wies er Sestmir an.
    Der Diener nickte. Chane freute sich zwar darüber, dass die Erschaffung dieser neuen Sklaven Toret geschwächt hatte, aber er fand sie ebenso ärgerlich wie Saphir. Es war widerlich, wie sie vor ihrem Herrn katzbuckelten.
    Er sprang durchs Zimmer und landete lautlos.
    Ein dumpfes Grollen drang an seine Ohren.
    Chane drehte sich um und sah einen großen blaugrauen Hund, der ihn mit hellen Augen anstarrte. Im dunklen Zimmer schien sein Fell zu schimmern.
    Die Bettdecke geriet in Bewegun g – jemand drehte sich unter ihr. Chane sah nur dunkles Haar, das ein bleiches Gesicht umgab. Ein verärgertes Ächzen kam von der Frau.
    »Cha p … ?«
    Der Hund heulte, sprang und prallte gegen Chanes Brust.
    Seine Zähne bohrten sich durch den Mantel in den Schwertarm, und Chane stellte überrascht fest, dass sein Unterarm wie von einem inneren Feuer erfasst zu brennen begann.
    Im Nebenzimmer war Lärm zu hören, und eine Stimme rief: »Magiere, aus dem Bett!«
    Die Decke flog fort, und hinter ihr huschte die Frau zur Ecke des Zimmers. Alles ging sehr schnell.
    Chane rammte dem Hund die Faust auf den Kopf. Er fiel zu Boden, kam aber sofort wieder auf die Beine. Sein Knurren und Heulen hallte in Chanes Ohren wider.
    Die schwarzhaarige Frau stand bei der Tür, mit einem Falchion in der Hand. Sie trug nur ein weites Hemd, und ihre Haut war ebenso hell wie bei den Geschöpfen von Chanes Art. Ein Licht unter ihrem Hals lenkte seinen Blick auf einen kleinen Stein an einer Kett e – sein Glühen gab den Zügen der Frau etwas Gelbliches. Er hatte nicht erwartet, dass sie so schön war.
    Die Geräusche von schnellen Schritten und aufeinanderprallendem Metall kamen aus dem Nebenzimmer, und der Hund sah kurz zur Frau. Sie wandte den Blick nicht von Chane ab, griff nach der Klinke und öffnete die Tür, woraufhin der Hund hinauslief.
    Speichel sammelte sich in Chanes Mund, doch er hielt sich streng unter Kontrolle. Wenn diese Frau die Dhampir wa r … Es bedeutete, dass Toret gegen den Halbelf kämpfte. Chane musste dafür sorgen, dass dies wie ein echter Kampf aussah, ohne dass er seine Gegnerin tötete oder sich von ihr töten ließ. Kein leichtes Unterfangen.
    Sie stand bereit, das Schwert erhoben, wartete und beobachtete. Chane hörte Geschrei und das Heulen des Hundes im Nebenzimmer, dann noch einmal laute Schläge, doch die Aufmerksamkeit der Dhampir galt allein ihm.
    »Komm zu mir«, sagte er und streifte den Mantel ab.
    Sie musterte ihn, und ihr Blick verharrte auf seinen Lederhandschuhen.
    Verwirrung und Unruhe erfassten Chane, als die Augen der Frau

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