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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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tragen?«
    »Nein.«
    »Dann ist es Magiere oder Leesil. Oder sie sind es beide. Lass mich frei und flieh.«
    Chane sah Wynn an.
    Wenn er sie gehen ließ … Vielleicht gewann er dadurch der Dhampir und dem Halbelf gegenüber ein wenig Zeit. Aber sie würden jetzt nicht umkehren, nicht einmal wenn sie Wynn fanden. Chane hatte bisher nicht daran gedacht, Wynn als Werkzeug oder Geisel zu verwenden, aber vielleicht ergab sich eine solche Notwendigkeit.
    Er zog Wynn einmal mehr mit sich, bis er eine Stelle erreichte, wo der Tunnel auf einen breiteren Kanal stieß. Es schien einer der Hauptkanäle zu sein, die zur Bucht führten, mit erhöhten Gehwegen auf beiden Seiten. In einer fernen Ecke sah Chane eine rostige Leiter, die durch einen Schacht nach oben führte, vermutlich zu einem weiteren Abwassergitter in einer Straße der Stadt. Er hob Wynn auf den linken Gehsteig und trat neben sie.
    »Sei still«, sagte er. »Und steck deinen Kristall ein.«
    »Chane, bitte nicht«, erwiderte Wynn in einem flehentlichen Ton.
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu und hob das lange Schwert. Wynn kauerte sich an der Wand nieder und ließ den Kristall in ihrer Tasche verschwinden. Chane bezog vor ihr Aufstellung, beobachtete den Tunnel, durch den sie gekommen waren, und hielt nach Licht Ausschau, nach Anzeichen dafür, dass die Verfolger näher kamen.
    Sein Plan hatte vorgesehen, dass die Dhampir Toret tötete und ihm damit die Freiheit gab, doch dazu war es nicht gekommen. Jetzt musste Chane diesen Plan aufgeben.
    Toret sprang aus dem Kellergang in den Kanalisationstunnel. Im Dunkeln sah er in beide Richtungen, ohne eine Spur von Saphir zu entdecken. Sie hatte einen guten Vorsprung, und er musste nun eine Entscheidung treffen.
    Sollte er sich in Richtung der ärmeren Stadtviertel beim Außenkreis wenden, oder war es besser, die Bucht als Ziel zu wählen? Welchen Weg hatte Saphir genommen? Er hatte sie aufgefordert, in Richtung Bucht zu fliehen, aber sie konnte manchma l … eigensinnig sein.
    Toret schloss die Augen, stellte sich Saphir vo r … und fühlte nichts.
    Saphir hatte sich bestimmt gegen die Armenviertel entschieden. Sie mochte die reichen Teile der Stadt nach Sonnenuntergang. Toret hatte gehofft, dass Saphir vielleicht versuchen würde, einen Bereich der Stadt aufzusuchen, wo weniger Leute unterwegs waren. Zum Beispiel den mittleren Händlerdistrikt, wo die meisten Läden abends schlossen.
    Er wandte sich im Tunnel nach Süden.
    Durch das Waten im Schmutzwasser kam er nur langsam voran, aber Saphirs langes Gewand hatte sich bestimmt vollgesaugt und wurde damit zu einer erheblichen Behinderung für sie. Sicher war er schneller als sie, doch er sah sie nicht und spürte nicht einmal ihre Präsenz. Hatte er die falsche Richtung gewählt? War sie so dumm gewesen, nach Norden zu fliehen, hinauf zum Innenkreis?
    Toret drehte sich nachdenklich um und sah Fackelschein im Tunnel weiter hinten.
    Saphir trug keine Fackel.
    Hatte der Hund das Halbblut in den Keller geführt? In Miiska hatte das Tier Rashed bis zum Lagerhaus verfolgt. Auf schreckliche Weise ergab es einen Sinn. Toret spannte die Muskeln, gefangen zwischen Furcht und Zorn.
    Ausgerechnet Leesil folgte ihm.
    Er floh weiter durch den Tunnel und suchte nach einer Stelle, wo er warten und sich auf die Lauer legen konnte. Wenn er diesmal entkommen wollte, so musste er sicherstellen, dass niemand in der Lage war, ihm zu folgen.
    Er würde dafür sorgen, dass der Hund zusammen mit den Abfällen der Stadt verrottete.
    Chap sprang aus Torets Keller und landete mit einem Platschen in der Mitte des Abwasserkanals.
    »In welche Richtung?«, fragte Leesil.
    Der Hund knurrte und wandte sich nach Süden, gegen den Strom des Wassers. Leesil sprang ebenfalls nach unten, und Gestank erwartete ihn, vermischt mit dem Geruch von Salzwasser. Er rückte die Tasche mit Saphirs Kopf an seinem Gürtel nach hinten und folgte Chap.
    Rattenjunge würde die Stadt nicht verlasse n – zumindest nicht in einem Stück.
    Die weißen Härchen an Leesils Nacken richteten sich auf, als er das Gefühl bekam, beobachtet zu werden. Er sah nach hinten und hob die Fackel, doch ihr Licht fiel nur auf feuchte Wände und langsam Richtung Bucht fließendes Wasser.
    Nach einer Weile fragte sich Leesil, ob Chap wirklich einer Fährte folgte. Magieres Topas-Amulett hing an seinem Hals, und ein mattes Glühen ging davon aus. Ein Untoter befand sich hier unten, aber sie schlossen nicht zu ihm auf. Wie konnte Chap

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