Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
dass Rattenjunge ebenfalls nach draußen gelaufen war, auf der Suche nach einem Weg in die Kanalisation, aber vielleicht befand er sich noch im Haus. Warum sonst rief seine übertrieben geschminkte Mätresse nach ihm?
    Saphir wollte zur Tür in der Wand zurückspringen, aber Magiere trat sie zu.
    Der Zugang schloss sich, klemmte Saphirs Arm ein, und Magiere holte mit ihrem Falchion aus. Saphir kreischte, duckte sich und riss den Arm fre i – Magieres Klinge traf nur Stein.
    Dies war die kleine Hure, die auf Leesils Schoß gesessen hatte.
    »Durchsuch die oberen Stockwerke«, sagte sie zu Leesil. »Sie ist nicht allein.«
    »Aber Chan e … «, begann Leesil.
    »Ich will nicht, dass mich jemand von hinten angreift!«, rief sie und folgte der durch den Flur fliehenden Saphir.
    Die Untote stürmte am Geländer der in den Keller führenden Treppe vorbei. Magiere schlug erneut mit ihrem Falchion zu, aber Saphir wich zur Seite, und die Klinge zerfetzte das Holz des Geländers. Torets Flittchen erreichte den Salon und huschte an der Wand entlang, hinter ein Samtsofa. Magiere folgte ihr dichtauf und schwang ihre Waff e – die Klinge schnitt in die Rückenlehne des Sofas.
    Als sie das Falchion aus dem Diwan zog, versuchte Saphir, den Torbogen des Salons zu erreichen, aber Magiere trat ihr in den Bauch. Saphir taumelte in ihrem langen Gewand, packte eine cremefarbene Porzellanvase und warf sie.
    Magiere wich aus, und die Vase zerschellte an Saphirs großem Porträt. Entschlossen näherte sie sich der Untoten. Saphir kreischte erneut und flüchtete sich hinter ein anderes Sofa. Magieres Falchion zerschlug erneut ein üppiges Polster und trieb die Untote damit zur gegenüberliegenden Ecke des Raums.
    In Magieres Mund nahm der vertraute Schmerz zu, aber sie versuchte, nicht darauf zu achten. Diesmal sollte es keinen wilden Zorn geben, keinen Verlust an Kontrolle über sie selbst. Sie wollte bei vollem Bewusstsein bleiben und jeden einzelnen Moment erleben. Sie räumte dem inneren Brennen und der Blutgier gerade genug Platz ein, um in der Dunkelheit besser sehen zu können.
    Dieses Geschöpf hatte auf Leesils Schoß gesessen.
    Saphir sah sich verzweifelt um.
    Magiere schlug zu, und ihr Falchion zertrümmerte den kleinen Eichentisch rechts von Saphir, die zurückwich und wieder schrie.
    Magiere kannte ebenso wenig Erbarmen wie Saphir ihren Opfern gegenüber. Diese Untote hatte einen Hauswächter des »Eschenwald« gedankenlos getötet, und jetzt flehte sie um Gnade, so wie ihre Opfer um Gnade gefleht hatten. Wie war es diesem armseligen Geschöpf gelungen, in der Nacht zu überleben?
    Saphir trat gegen die Reste des Tischs, doch das lange Kleid behinderte sie, und Magiere stieß die Überbleibsel des Tischs einfach beiseite. Die Untote wollte erneut loslaufen, zum nahen Torbogen, aber mit der freien Hand packte Magiere ihr Haar und riss sie zurück.
    »Dreh dich um«, sagte sie. »Sieh mich an.«
    Saphir starrte in Magieres schwarze Augen und schluchzte mit bebenden roten Lippen. Doch seltsamerweise lösten sich keine Tränen aus den Augen der Untoten.
    Mit der linken Hand hielt Magiere Saphirs Haar fest, und mit der rechten schwang sie das Falchion.
    Nein!, formten Saphirs Lippen, und sie hob einen Arm, um sich zu schützen.
    Magiere schlug mit aller Kraft zu. Ihre Klinge traf den Unterarm der Untoten und durchtrennte ihn, schnitt dann durch den Hal s – ein letztes Schluchzen verklang abrupt. Die Hand mit dem Armstumpf fiel zu Boden.
    Magieres linke Hand hielt noch immer das Haar, und ihr Blick blieb auf das blasse, geschminkte Gesicht gerichtet, als der Körper der Hand folgte. Der Kopf hing in ihrer Hand, und schwarze Flüssigkeit tropfte auf den Teppich.
    Magiere stand da und hörte plötzlich ihr eigenes Keuchen. Hasserfüllt starrte sie in das bleiche, leere Gesicht.
    Dieses Ding hatte es auf Leesil abgesehen gehabt.
    Der Raum trübte sich um sie herum, obwohl sie mit ihrem verbesserten Sehvermögen noch immer Einzelheiten in der Dunkelheit erkennen konnte. Als sie den Blick senkte, stellte sie fest: Ihr Topas-Amulett glühte nicht mehr.
    Magiere ließ den Kopf auf die Leiche fallen.
    Das Geräusch von Schritten lenkte sie a b – Leesil eilte ins Zimmer, gefolgt von Chap. Er ging sofort neben der Toten in die Hocke, starrte auf sie hinab und streckte die Hand nach dem Schädel aus.
    Magiere wollte ihn daran hinder n – dies war nicht der geeignete Zeitpunkt, Beweise für den Stadtrat zu sammel n – , aber er

Weitere Kostenlose Bücher