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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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erreichen.
    Plötzlichzuckteerzusammen,öffnetedenMund,schrieundwichsoplötzlichzurück,dassMagieredasGleichgewichtverlorundstolperte.Siefingsichundbeobachtete,wieChanenacheinemBolzentastete,derinseinemKreuzsteckteundvondemRauchaufstieg.SeinSchockschiengrößerzuseinalsderSchmerz.
    »Wyn n … ?«, brachte er fassungslos hervor.
    Magiere sah, wie die junge Weise den letzten Bolzen in die Armbrust legte. In diesem einen Moment der Ablenkung schlug Chane mit seinem Schwert zu und traf sie am rechten Oberschenkel.
    Das Bein gab unter ihr nach, und sie sank im Wasser aufs Knie. Doch Chane konnte seinen Vorteil nicht nutzen, denn er taumelte, und noch qualmte die Wunde in seinem Rücken. Er stöhnte und griff danach.
    Magiere stützte sich mit dem Falchion ab und kam wieder hoch, konnte das verletzte Bein aber nicht lange belasten. Chane war in keiner besseren Verfassung. Wenn sie nahe genug für einen Hieb an ihn heranka m …
    »Ziel auf den Kopf!«, rief sie Wynn zu.
    Aber die junge Weise stand wie erstarrt da. Tränen rannen ihr über die Wangen.
    Die Welt schien stillzustehen. Alle drei musterten einander schweigend.
    Wenn Wynn schoss, würde der Schmerz für Chane so groß werden, dass er sich nicht mehr verteidigen und auch nicht fliehen konnte. Wenn sie keinen Gebrauch von der Armbrust macht e … Dann hinderte das verletzte Bein Magiere vielleicht daran, Chane zu erledigen.
    Der große Untote sah die junge Weise an und schien in ihrem Gesicht nach etwas zu suchen.
    »Wenn du dich Magiere näherst oder versuchst, deine Magie einzusetze n … «, sagte Wynn drohend. »Dann schieße ich.«
    Chane wich überrascht und ungläubig einen Schritt zurück.
    »Er ist ein Mörder, ein Ungeheuer!«, rief Magiere. »Schieß!«
    Sie befand sich in einer ungünstigen Position: Um Chane zu erreichen, musste sie in Wynns Schussfeld treten.
    »Schieß endlich, verdammt!«
    Doch Wynn reagierte nicht, und ihr Blick blieb auf den Untoten gerichtet.
    Chane sah sie an. Wieder veränderten sich seine Augen, und Trauer erschien in seinem Blick, als hätte er etwas Kostbares verloren. Der große Untote drehte sich um und floh durch den Tunnel.
    Magiere wollte ihm folgen, doch schon nach dem ersten Schritt wäre sie fast ins Wasser gefallen. Sie drehte sich zu Wynn um.
    »Was hast du getan?«
    »Er ist vielleicht ein Mörder«, sagte Wynn leise und ließ die Armbrust sinken. »Aber ich nicht. Er hat mir das Leben gelasse n – und dir ebenfalls.«
    »Ihm blieb gar keine Wahl!«, erwiderte Magiere scharf.
    Wynn verzog das Gesicht und ließ die Armbrust so fallen, als wäre sie etwas Ekliges. Dann trat sie vom Gehsteig hinunter ins Wasser und legte sich Magieres freien Arm um die Schulter.
    »Du hast mir gesagt, dass wir wilde Tiere jagen«, sagte die junge Weise vorwurfsvoll.
    »Du dumme s … Mädchen«, entgegnete Magiere. Welche seltsamen Vorstellungen von der Welt hatte Wynn aus ihren staubigen Büchern gewonnen? »Sie sind nichts anderes.«
    »Warum hat er mich dann am Leben gelassen?«
    »Du warst sein Werkzeug.«
    »Nein«, erwiderte Wynn mit Nachdruck. »Wir müssen jetzt die Kanalisation verlassen und deine Wunden behandeln.«
    Magiere atmete tief durch und wollte dieser Närrin sagen, was sie von ihrer großen Ethik hielt. Das Geräusch von Schritten hinderte sie daran.
    »So viel zum Thema Gnade«, sagte sie. »Er kommt zurück, um dies zu Ende zu bringen.«
    Sie wollte gerade Wynn beiseiteschieben, als sie begriff: Die Schritte näherten sich nicht durchs Wasser, sondern über den Gehsteig. Sie waren ruhig und gleichmäßig, kamen durch den breiten Kanal und nicht aus dem Tunnel, durch den Chane geflohen war.
    Magieres Nachtsicht war fast verschwunden. Der Zorn, der die Veränderungen in ihr herbeigeführt hatte, war Erschöpfung gewichen. Sie sah nur eine schemenhafte Gestalt auf dem linken Gehsteig, und einige Sekunden später hörte sie die Stimme.
    »Einen Moment, wenn du gestattes t … «
    Es war ein dumpfe, kultivierte Stimme, und auf eine Weise vertraut, die Magiere veranlasste, sich zu versteifen.
    Ein mittelgroßer Mann trat in den Lichtkreis der Fackel. Er trug einen schwarzen Mantel über schwarzer Kleidun g – dadurch schien er mit der Dunkelheit zu verschmelzen. Seine Hände steckten in schwarzen Handschuhen, und mit ihnen schlug er die Kapuze zurück. Magiere bemerkte weiße Flecken an den Schläfen.
    Ihr Bein gab nach, und sie stützte sich auf

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