Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
daraus schloss er, dass Saphir in die Stadt entkommen sein musste. Wenn sie den gleichen Weg eingeschlagen hatte wie e r … Er war an mehreren nach oben führenden Schächten vorbeigekommen. Vermutlich war sie so weit wie möglich durch die Tunnel geflohen und dann durch den letzten Schacht geklettert, um sich in der Stadt zu verbergen. Er dachte daran, wie sehr sie sich fürchtete, so ganz allein.
    Bei der nächsten Abzweigung fand Toret die eisernen Sprossen einer Leiter. Ihm war mittlerweile jeder Weg nach oben recht. Als er die Hand nach einer Sprosse ausstreckte, tanzte ein gelbes Licht über die Wand.
    Toret wich zur Mauer zurück und blickte durch den Tunnel.
    Das Licht ging von einem glühenden Edelstein am Hals des Halbelfs aus, der gerade mit dem Hund die Abzweigung erreichte.
    Leesil warf die Fackel auf den Gehsteig des nächsten Tunnels und lieg auf Toret zu, beide Klingen gezückt. Der Hund knurrte, sein Fell war nass und verfilzt.
    Toret scherte sich nicht mehr darum, ob das Halbblut starb oder nicht. Er hatte dies alles satt, wollte nur noch Saphir finden und die Stadt verlassen. Im Sumanischen Reich würden seine Geliebte und er sicher sein und so oft auf die Jagd gehen, wie sie wollten. Er brauchte nur die Leiter hochzukletter n – dann konnte er in die Stadt entwischen, bevor ihn das Halbblut erreichte. Er vertraute dabei auf seine Schnelligkeit.
    Leesil sah ihn mit ausdrucksloser Miene an. »Ich habe etwas für dich.«
    Er nahm beide Klingen in eine Hand und holte eine dunkelblaue Tasche hinter dem Rücken hervor. Verwirrung erfasste Toret, als der Halbelf etwas aus der Tasche zog und hob.
    Das Halbblut hielt Saphirs Kopf in der Hand. Schwarze Flüssigkeit klebte am weit aufgerissenen Mund und an den blassen Wangen.
    Leesil bereitete sich innerlich auf Rattenjunges Angriff vor.
    DerkleineUntotesenktenurdenSchwertarm,bisdieSpitzederKlingeinsschmutzigeWassereintauchte.FassungslosstarrteermitdemeinenunverletztenAugeundschütteltelangsamdenKopf.
    »Unmöglich«, brachte er hervor. »Sie ist vor mir durch die Kanalisation geflohen. Du kannst sie nicht gefunden haben. Es ist ein Trick.«
    Leesil warf ihm den Kopf zu und nahm die zweite Klinge in die freie Hand.
    Saphirs Kopf traf Rattenjunge am Bauch, und er schloss die Arme darum, ohne das Schwert fallen zu lassen.
    »Sieh ihn dir genau an«, sagte Leesil.
    Rattenjunge starrte auf Saphirs blonde Locken, von ihrer eigenen schwarzen Flüssigkeit verschmiert. Zwei oder drei Sekunden lang reagierte er nicht und weigerte sich, die Wahrheit anzuerkennen. Dann verzog er das bleiche Gesicht zu einem lautlosen Schluchzen.
    »Das ist für Beth-rae!«, stieß Leesil hervor. »Du hast ihr in Miiska mit deinen Fingernägeln die Kehle aufgerissen, erinnerst du dich? Und Eliza. Du hast sie tot hinter dem Haus zurückgelassen, wo ihr Bruder Brenden sie fand.«
    In Leesil brodelte Zorn, als er an die von Rattenjunge ausgelöschten Leben dachte.
    »Wie fühlt es sich an, jemanden zu verlieren?«, flüsterte er.
    Rattenjunge blieb nicht länger still. Er schrie, ließ den Kopf los, sprang vor und schwang voller Wut das Schwert.
    Leesil hielt seinen Zorn unter Kontrolle, als er zur Seite trat. Er brauchte nur eine Gelegenheit, Rattenjunges Hals zu treffen.
    Chap heulte und näherte sich.
    »Bleib zurück!«, befahl Leesil.
    Der Hund knurrte verärgert, wich aber zurück.
    Rattenjunge holte erneut aus, und noch einmal. Leesil parierte die Hieb e – das kurze Schwert traf auf seine gewölbten Klingen und rutschte daran entlang.
    Dem mörderischen Knirps fehlte es an Geschick und Raffinesse, aber er war stark und wütend, und Leesil musste vermeiden, in einen längeren Kampf verwickelt zu werde n – es hätte ihn zu viel Kraft gekostet. Der Ausdauer von Untoten schienen keine Grenzen gesetzt zu sein. Doch als er sich zur Seite wandte und seinen Gegner damit zwang, in Bewegung zu bleiben, beobachtete er, wie Rattenjunge kurz schwankte.
    Hinter Leesil knurrte Chap, aber der Hund wahrte Abstand. Rattenjunge schlug einmal mehr zu. Leesil parierte und sank im Wasser auf ein Knie. Mit dem anderen Bein trat er zu und traf Rattenjunges Kniebeuge.
    Das Gelenk gab mit einem lauten Knacken nach, aber der Untote taumelte nur und griff erneut an. Leesil richtete sich unter dem abwärts gerichteten Hieb auf und hob seine Klinge. Sie stieß nicht gegen Metall, sondern schnitt in Rattenjunges Handgelenk.
    Hand und Schwert flogen fort und fielen ins Wasser. Der Untote hob den Arm zu einem

Weitere Kostenlose Bücher