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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Hände griffen nach Leesils Arm.
    »Schnell«, keuchte sie. »Ich glaube, Magiere ist in Schwierigkeiten.«
    »Chane?«, fragte Leesil.
    »Nei n – er ist entkommen.«
    Panik stieg in Leesil auf.
    »Was ist mit Magiere passiert?«, stieß er hervor.
    »Jemand anders ist bei ihr«, sagte Wynn, und ihre Hände schlossen sich fester um Leesils Arm. »Der Mann namens Welstiel. Und ich fürchte, er könnte zu einer Gefahr für Magiere werden. Sie hat mich aufgefordert, loszulaufen und dich zu suchen.«
    »Welstiel?«, wiederholte Leesil verwundert. Was machte der seltsame Mann in Bela, und warum war er Magiere in die Kanalisation gefolgt?
    »Komm schnell«, drängte Wynn. »Sie ist in diesem Tunnel.«
    Chap lief los. Leesil folgte ihm, zog Wynn mit sich und rief: »Bleib in Sichtweite, Chap!«
    Der Hund zögerte, bellte einmal und lief langsamer. Wynn war so erschöpft, dass sie sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte, und dadurch kam Leesil langsamer voran, aber er wollte die junge Weise nicht zurücklassen. Gemeinsam stapften sie durchs Wasser, so schnell sie konnten.
    »Esistjetztnichtmehrweit«,schnaufteWynnnacheinerWeile.
    Weiter vorn, bei einer Abzweigung, flackerte Fackelschein durch den Tunnel.
    Chap stand dort und sah nach rechts, doch Leesil beobachtete, wie Magiere sich von links näherte, mit schussbereiter Armbrust. Langsam watete sie durchs seichte Wasser und zielte in die Richtung, in die der Hund schaute.
    Sie war durchnässt und ihr Lederhemd an der linken Schulter aufgerissen. Die Wunde blutete, und ein zweiter Schnitt zeigte sich in ihrem rechten Oberschenkel.
    Leesil gab seine Fackel Wynn, zog beide Klingen und näherte sich Chap. Rechts stand Welstiel auf dem gegenüberliegenden Gehsteig. Sein markantes Gesicht und die weißen Stellen an den Schläfen ließen sich selbst in der Düsternis deutlich erkennen.
    Magieres Blick huschte kurz zu Leesil und kehrte sofort zu Welstiel zurück.
    »Er war es«, hauchte sie. »Er hat Chesna getötet, um uns hierherzuholen.«
    Leesil verstand kein Wort. Ein Untoter hatte Lanjows Tochter ermordet, nicht dieser sonderbare Mann, der von Edlen Toten geradezu besessen zu sein schien. Leesil betrachtete das Topas-Amulett auf seiner Brus t – der Stein glühte nicht. Chap verhielt sich nicht so wie in der Nähe eines Vampirs: Er stand einfach nur da und drehte den Kopf von einer Seite zur anderen.
    Welstiel sah Leesil an und runzelte die Stirn.
    »Sie ist verstört. Ich bin nur hierhergekommen, um dafür zu sorgen, dass sie mit dem Beschwörer fertig werden kann. Ich habe euch schon einmal geholfen, und jetzt möchte ich euch ein Angebot unterbreiten.«
    Wynn blieb zurück, als Leesil nach vorn trat, zu Magiere. Ihre Aufmerksamkeit galt allein Welstiel, und sie hatte die Hände so fest um die Armbrust geschlossen, dass die Fingerknöchel in der blassen Haut noch heller hervortraten.
    »Magier e … « Leesil kam noch etwas näher. »Nicht er ist der Mörder, sondern Chane.«
    Sie wich zur Seite und machte einen weiteren Schritt nach vorn. Welstiel trat zurück.
    »Magier e … «MitderSpitzeeinerKlingedeuteteLeesilaufdenTopas.»KeinLicht,siehstdu?UndCha p … Erwürdeesspüren.«
    Sie sah ihn und den Hund nur ganz kurz an.
    »Es gibt eine Möglichkeit, Gewissheit zu bekommen«, sagte sie und krümmte den Finger um den Auslöser der Waffe.
    »Nein!«, rief Leesil.
    Er schlug nach der Armbrust, aber der Bolzen war bereits unterwegs und traf Welstiel in der Brust. Leesil wollte entsetzt zu ihm laufen.
    Rauch stieg von Welstiels Brust auf, als er zur Tunnelwand zurücktaumelte.
    »Nein«, flüsterte Leesil.
    »Schlag ihm den Kopf ab!«, rief Magiere, und ihre Stimme hallte durch die Kanalisation. »Er hat Chesna ermordet.«
    Chap knurrte und richtete den Blick seiner kristallblauen Augen auf Leesil.
    Wie war dies möglich? Das Amulett hatte nicht geglüht, Chap hatte nichts gespürt. Und Magier e … Sie zeigte nicht den Zorn, der sie sonst in der Nähe von Untoten verwandelte. Doch nur ein Untoter brannte, wenn ihn Knoblauch berührte.
    Leesil lief los und rief Chap zu: »Schnapp ihn dir!«
    Chap sprang und huschte an ihm vorbei.
    Welstiel griff nach dem Bolzen in seiner Brust und zog ihn heraus. Leesil beobachtete, wie sich die Lippen des Mannes bewegten, und seltsame Worte summten in seinem Kopf. Welstiels freie Hand kam nach vorn und warf feinen weißen Staub in die Luft. Der aus der Brustwunde kommende Rauch verdichtete sich und wurde zu einer Wolke, die den Tunnel

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