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Dhampir - Seelendieb

Dhampir - Seelendieb

Titel: Dhampir - Seelendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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hast dies arrangiert?« Sie begriff plötzlich. »Und auch die Ereignisse in Miiska?«
    »Es war einfach, dich dazu zu bringen, die leere Taverne zu kaufen«, sagte Welstiel.
    Magieres Verwirrung verwandelte sich langsam in Zorn.
    Der Stadtrat von Bela, Chaps verborgene Manipulationen, die Elfen, die Leesil nach dem Leben trachteten, und jetzt Welstiel. Wie oft waren Leesil und sie zu Marionetten geworden, von anderen, nah und fern, an Fäden geführt?
    Welstiel winkte und schien die Geduld mit Magiere zu verlieren. »Es war alles ein Mittel zum Zweck, und du bist dem Ziel schon sehr nahe. Den Rest wirst du während der Reise lernen, und deshalb bin ich zu dir gekommen. Der Beschwörer ist unberechenbar, und ich möchte zugegen sein, für den Fall, dass er zu einer echten Gefahr wird.«
    Er war verrückt, aber Magiere wusste nicht, was sie tun sollte. Ihr Blick kehrte immer wieder zu den schwarzen Handschuhen zurück.
    »Ich begleite dich nirgendwohin«, sagte sie.
    »Du weißt noch gar nicht, wohin wir reisen«, entgegnete Welstiel.
    »Das ist mir gleich.«
    Der Fackelschein flackerte über sein Gesicht.
    »Ich habe dich beim Spiel beobachtet, als ihr von Dorf zu Dorf gezogen seid. Nicht oft, aber oft genug, um deine Fortschritte zu beobachten, und deinen Ehrgeiz. Du bist nicht wie andere Sterblich e – du denkst nicht wie ein Sterblicher. Du tust, was nötig ist, wenn dich die Umstände zwingen. Was du bei den Bauern verdient hast, war nicht mehr als ein Almosen. Was dir der Stadtrat angeboten hat, ist nichts im Vergleich mit dem, was ich suche, und ich habe dich ausgebildet, damit du mir bei der Suche hilfst.«
    Magiere zuckte unwillkürlich zusammen, als Welstiel eine Hand auf sie richtete.
    Ihre Schulter blutete noch, aber die Wunde war nicht weiter schlimm. Anders sah es mit dem Schnitt im Oberschenkel aus, denn dadurch konnte sie das Bein nicht mit ihrem vollen Gewicht belasten. Sie musterte Welstiel und erinnerte sich daran, dass Untote offenbar in der Lage waren, sich durch die Aufnahme von Blut aus eigener Kraft zu heilen. Mit diesem Gedanken konzentrierte sie sich auf die Wunde im Oberschenkel.
    »Ich spreche nicht von Geld, sondern von Macht«, fuhr Welstiel fort. »In den eisbedeckten Bergen dieses Kontinents gibt es ein seit langem vergessenes Objekt, das von den ›Alten‹ bewacht wir d – vermutlich die ältesten existierenden Vampire. Du bist zur Jägerin geboren, aber im Kampf gegen die städtischen Edlen Toten kannst du nichts mehr lernen. Ich muss dich den Umgang mit den Fähigkeiten lehren, die du erworben hast.«
    Stimme, Verhalten und Worte weckten in Magiere Erinnerungen an die letzten Momente von Chesna und Au’shiyn.
    »Ich kenne dich«, sagte Welstiel. »Du gehst Risiken ein, wenn der in Aussicht stehende Lohn groß genug ist, aber du ahnst nicht, was ich dir anbiete.«
    Nach all dem, was Magiere und Leesil auf der Suche nach dem Mörder hinter sich gebracht hatte n … Plötzlich ergab sich ein anderes Bild. Sie hatte Chane für den Mörder gehalten. Die Handschuhe, der dunkle Mantel und das Gebaren, alles passte. Selbst die Stimme in ihrer Vision hätte ihm gehören können. Und die förmlichen Wort e … Vielleicht nur ein Zufall.
    Einen Moment, wenn du gestattes t …
    Magiere sah in Welstiels ruhiges, ernstes Gesicht und entsann sich der Eindrücke, die sie in Chanes Präsenz gewonnen hatte. Der magische Untote tötete gern und genoss es, wenn seine Opfer starben.
    Bei dem Mörder war das nicht der Fall gewesen.
    Magiere sah auf den Armbrustbolzen hinab. Leesil hatte ihn wie die anderen vor der Jagd in Knoblauchwasser getaucht.
    Es gab nur eine Möglichkeit, Gewissheit zu erlangen.
    Leesil lief hinter Chap, und der Tunnel schien sich endlos hinzuziehen. Er musste darauf vertrauen, dass der Hund Magieres Spur gefunden hatte. Wie Chap in dieser stinkenden Kanalisation einer Fährte folgen konnte, blieb ihm ein Rätsel.
    Plötzlich blieb Chap stehen, und Leesil trat an ihm vorbei, verharrte dann ebenfalls. Mit hoch erhobenem Kopf stand der Hund da und blickte in den Tunnel. Bevor Leesil etwas sagen konnte, lief Chap wieder los. Weiter vorn platschten Schritte in der Dunkelheit, und als Leesil Wynn sah, fühlte er Erleichterung.
    Mit dem glühenden Kristall in der Hand wankte sie durch den Tunnel, erkannte Chap und Leesil und brachte die letzten Meter schnell hinter sich. Der graue Umhang reichte bis in das schmutzige Wasser und hatte sich bis zur Hüfte vollgesaugt.
    Ihre kleinen

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