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Dhana - Im Reich der Götter

Dhana - Im Reich der Götter

Titel: Dhana - Im Reich der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
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Magie in Flammen
aufgehend, der andere gegen silbernen Nebel ankämpfend, der sich um seine
Schnauze gelegt hatte. Die Tiergötter hatten in den Kampf eingegriffen. Dhana
setzte sich auf, wobei sie den Bogen hochhielt, damit er sich nicht in den
Seilen verhedderte, und tastete nach ihrem Köcher. Ihre Finger trafen auf zwei
Pfeile. Mit einem raschen Blick nach hinten sah sie den Finsterling, den sie in
ihr Hemd gesteckt hatte, über die Öffnung des Köchers ausgebreitet. Er hatte
ihre Pfeile vor dem Absturz bewahrt. Jetzt reichte er sie ihr. »Danke«,
flüsterte sie und erhob sich wieder auf die Knie. Sie berührte ihren
Hinterkopf. Feuchtigkeit sickerte durch ihre Locken. »Ich hoffe, es macht dir
nichts aus, blutig zu werden.«
    Andere Alkerts, auch derjenige, den sie als ersten
verwundet hatte, gingen in spiralförmigem Sturzflug zum Angriff über. Dhana
schoss und tötete den verwundeten Alkert. Ein funkelndes Netz umhüllte zwei
der Unsterblichen und explodierte, ohne irgendetwas von ihnen übrig zu lassen.
Zwei weitere Alkerts, einer in der Nähe, der andere weiter oben, drehten in
rasender Schnelligkeit ab und versuchten den tödlichen, silbernen Feuerbällen
des Dachses auszuweichen.
    Wieder legte Dhana einen Pfeil an. Silbernes Feuer
überschüttete den weiter entfernten Alkert. Er wurde schwarz und löste sich im
Fallen auf. Der letzte Alkert stürzte, kreischend vor Wut, mit ausgestreckten
Krallen auf Dhana zu. Sie schoss. Der Pfeil flog so zielsicher, als sei sie auf
dem Übungsgelände des Palastes. Er bohrte sich in die Kehle des Alkerts,
beendete seinen wütenden Schrei. Der Alkert schlug heftig mit den Flügeln, um
abzubremsen, und flog geradewegs in glitzerndes Feuer. Augenblicklich wurde er
in ein verkohltes Skelett verwandelt und stürzte in die Schlucht.
    Vorsichtig senkte Dhana ihren Bogen. »Ich will nach
Hause«, flüsterte sie. »Für eine Weile habe ich genug Aufregung gehabt.« Ein
Finsterling lugte über ihre Schulter.
    »Du musst mir einiges erklären«, sagte sie zu ihm.
»Der in meiner Tasche hat uns ausspioniert, stimmt's?«
    Der Finsterling quietschte und ließ den Kopf hängen.
    Dhana deutete auf den Finsterling, der sich an der
Planke fest klammerte. »Was ist mit dem da? Kommt der mit uns?«
    Der Finsterling auf ihrem Rücken quiekte dem
Neuankömmling etwas zu. Der bibberte wie Gelee und gab schließlich eine
schrille Antwort. Ihr Mitreisender nickte Dhana zu.
    »Ist der auch ein Spion?«
    Energisches Kopfschütteln. Der Neue war kein Spion.
»Nun, er ist zumindest ein Deserteur aus Ozornes Armee.« Vorsichtig schälte das
Mädchen den Neuen von der Planke.
    Zitternd ringelte er sich in ihrer Hand zusammen.
»Warum hast du dich auf unsere Seite geschlagen, hm?« »Dhana«, rief der Magier,
»können wir weiter?« »Entschuldige«, schrie sie zurück. »Nur noch einen Augenblick.«
Zu den Finsterlingen sagte sie: »Ihr rückt besser mit ein paar Antworten raus,
die Sinn machen, und zwar bald.« Sie ließ den neuesten der Kleckse in ihr Hemd
fallen. Der Finsterling auf ihrer Schulter steckte seinen Kopf unter ihren
Kragen. Ihre leise Unterhaltung ging unter im Ächzen der Brücke, als Dhana
vorsichtig aufstand. Sie packte die Handseile und holte Numair ein.
    »Du bist verletzt«, stellte er fest, als sie bei ihm
ankam, und berührte ihren Hinterkopf. Dhana zuckte zusammen. »Ich werde mich
nachher gleich drum kümmern. Machen wir, dass wir von diesem Ding
runterkommen!«
    »Ich weiß nicht«, bemerkte sie, während sie ihm
folgte. »Scheint mir eine nette, kleine Brücke zu sein.« Numair drehte sich zu
ihr um und hob die Augenbrauen. »Schließlich hat sie uns nicht
hinuntergeworfen, oder? Und sie hätte es tun können.« »Du hast vielleicht ein
fröhliches Gemüt«, antwortete Numair und verzog das Gesicht. »Ich gestehe, mir
ist das zu viel Aufregung.«
    »Es könnte schlimmer sein«, sagte Dhana und kicherte.
»Es könnte regnen.«
    Numair schüttelte den Kopf. »Ich frage mich, ob dieser
Alkert deinen Kopf nicht ein bisschen zu hart getroffen hat.« »Unsinn«,
erwiderte Dhana. »Dann hätte ich nicht geradeaus schießen können.«
    Als sie die Brücke verlassen hatten, riss Numair Dhana
herum, drückte sie in einer heftigen Umarmung an sich und untersuchte ihren
Kopf. Dankbar lehnte sich Dhana an ihn. Er hatte auf der Brücke so ruhig
gewirkt, aber jetzt merkte sie, dass sein Herz hämmerte. Sein Hemd war
schweißdurchtränkt.
    »Wir sollten das säubern«, meinte er. »Hat

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