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Dhana - Im Reich der Götter

Dhana - Im Reich der Götter

Titel: Dhana - Im Reich der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
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Zeichen gegen das Böse auf
seiner Brust. Dhana machte ihm das Zeichen nach, ihre Haut prickelte. Blättchen
ringelte sich um ihren Hals, um besser zu sehen. Jetzt rieb er seinen winzigen
Kopf mit dem grünen Hut an ihrer Wange. Zitterbart war in seiner Tasche
verschwunden, als die drei Bilder im Wasser erschienen waren.
    »Sie sind die Kinder der
Götter«, erklärte der Entenmaulwurf. »Ihr Erscheinen verursacht große
Veränderungen, viele zum Guten ... «
    »Ich bezweifle, dass
diejenigen, die sie töten, ebenso denken«, murmelte Dhana. Sie sah den
Entenmaulwurf an und dachte angestrengt nach. Es war eine Sache, den Dachs um
Hilfe zu bitten, eine andere den Entenmaulwurf zu fragen. Breitfuß hatte
eigentlich nichts mit ihr oder den Menschen zu tun - es gab keine Zweibeiner in
dem Land, in dem seine sterblichen Kinder lebten. »Weißt du«, sagte der Magier
beiläufig, »je mehr Unordnung in den Reichen der Sterblichen entsteht, umso
mehr Macht bekommt Uusoae. So jedenfalls kommt es mir vor.« Dhana nahm das
Stichwort auf. »Ich wette, Chaos ernährt sich davon. Wie auch nicht, wenn alle
Drei Heimsuchungen frei herumlaufen?«
    Der Entenmaulwurf seufzte.
»Das ist es also. Ihr wollt, dass ich die Drei Heimsuchungen aufhalte.« Er
kratzte sich. »Ich kann sie nicht alle aufhalten«, warnte er sie. »Die
Heimsuchungen sind stark. Wie sollte es anders sein, da die Menschen sie seit
Jahrhunderten füttern. Ich kann nur eine aufhalten und ich werde in den
Reichen der Sterblichen bleiben müssen, um einen neuen Ausbruch zu verhindern.
Die Großen Götter selbst könnten auch nichts Besseres tun. Manche Kräfte können
nicht beherrscht werden, nicht einmal von den Mächtigsten.« Dhana und Numair
wechselten einen besorgten Blick. Sie sollten wählen zwischen Mord, Krankheit
und Hungersnot? »Wer sind wir, dass wir sagen könnten, wer frei umherstreifen
darf?«, flüsterte Dhana. »Wenn wir bitten Mord aufzuhalten, werden Krankheit
und Hungersnot so viele Leute töten . . . aber wenn wir Hungersnot aufhalten,
werden die beiden anderen eine große Anzahl auslöschen . . .« Es schnürte ihr
die Kehle zu.
    »Bewaffnete Menschen können
sich selbst verteidigen«, sagte Numair, der laut überlegte. »Hungersnot kann
hoffentlich durch die Einfuhr von Lebensmitteln abgewendet werden. Aber
Krankheit . . .« Er schauderte. »Krankheit kümmert sich nicht darum, wen sie
befällt und wie viele. Krankheit kann Armeen auslöschen und niemanden übrig
lassen, um das Land zu bestellen.«
    »Und sie ist gerade erst
freigelassen worden«, fügte der Entenmaulwurf hinzu. »Sie ist noch schwach.«
Dhana fröstelte und versuchte nicht an Freunde zu denken, die im Kampf getötet
werden oder langsam verhungern konnten.
    »Krankheit«, flüsterte sie.
»Wenn du nur eine Heimsuchung aufhalten kannst, lass es die sein.«
    Breitfuß wiegte murmelnd den
Kopf. Als er aufhörte, befahl er: »Bleibt auf dem Weg. Er ist befestigt, sogar
im Sandmeer. Er wird euch zum Drachenland führen. Wie ihr da hineinkommt, ist
natürlich eure Angelegenheit.« »Natürlich«, murmelte Numair.
    Dhana kniete nieder, um dem
Entenmaulwurf ins Gesicht sehen zu können. »Dafür schulde ich dir etwas,
Breitfuß.« »Genau wie ich«, fügte der Magier hinzu. »Es ist nur gerecht. Wenn
ihr Uusoae zwingen könnt sich zu offenbaren und die Göttlichen und Sterblichen
Reiche rettet, sollten wir auch etwas für euch tun. Also, seid vorsichtig.«
Silbernes Feuer sammelte sich um seinen kleinen Körper und er verschwand.
    »Was werden wir machen, wenn
die Drachen uns abweisen?«, fragte Dhana Numair.
    »Darüber können wir uns
Gedanken machen, wenn es so weit ist«, antwortete er und sammelte ihre Sachen
ein, während Dhana rasch ihr Mittagessen beendete. »Ich mache mir mehr Sorgen,
wie wir über das Sandmeer hinüberkommen sollen, wenn Rikash uns nicht hilft.«
    Dhana verstaute Blättchen
vorne in ihrem Hemd, bis sie ihren Packsack und den Köcher auf dem Rücken
hatte. »Was stimmt nicht mit dem Sandmeer?«
    »Ich vergesse dauernd, dass
wir nicht beide ein Studium der Mythen und Legenden absolviert haben«,
entschuldigte sich Numair, während er sich seinen Rucksack über die Schulter
warf. »Das Sandmeer ist nicht nur eine Wüste. Es heißt, die Großen Götter
bringen die sterblichen Helden zur Prüfung dorthin ... Obwohl Alanna, der
Kämpe, eine solche Erfahrung nie erwähnt hat. Falls der Held das überlebt... «
Dhana zuckte zusammen. »Bitte, Göttin«, flehte sie und

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