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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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an. 
    »Er war doch erst dreißig.«
    »Zweiunddreißig«, verbesserte Strathmore, »und er hatte einen angeborenen Herzfehler.«
    »Das habe ich gar nicht gewusst.«
    »Es steht in unserem Befund über seinen Gesundheitszustand. Er hat nie viel Aufheben davon gemacht.« Susan war nicht ganz überzeugt. Der Zeitpunkt von Tankados Tod kam einfach zu gelegen. 
    »Ein Herzfehler soll ihn umgebracht haben - einfach so?« Strathmore zuckte die Achseln. 
    »Ein schwaches Herz . . . die Hitze in Spanien . . . dazu noch der Stress, den er sich mit der Erpressung der NSA eingebrockt hat . . .« Susan schwieg einen Moment. Ungeachtet der Umstände empfand sie den Tod des brillanten Kryptographien und ehemaligen Kollegen als betrüblichen Verlust. Strathmores ernste Stimme riss sie aus ihren Gedanken. 
    »Das einzig Tröstliche an diesem ganzen Fiasko ist die Tatsache, dass Tankado allein unterwegs war. Es kann gut sein, dass sein 
    Partner bislang noch gar nicht weiß, dass er tot ist. Die spanischen Behörden haben uns versprochen, die Information so lang wie möglich zurückzuhalten. Wir haben es ja selbst nur erfahren, weil COMINT am Ball war.« Strathmore sah Susan eindringlich an. 
    »Ich muss den Partner finden, bevor er erfährt, dass Tankado tot ist. Das ist auch der Grund, weshalb ich Sie gebeten habe, zu kommen. Ich brauche Ihre Hilfe.« Susan verstand nicht ganz. Mit Tankados Tod schien für sie das Problem gelöst. 
    »Commander«, meinte sie, »die Behörden sagen doch, dass er an einem Herzinfarkt gestorben ist. Damit sind wir aus dem Spiel, und der Partner wird wissen, dass die NSA nicht verantwortlich ist.«
    »Nicht verantwortlich?« Strathmore riss ungläubig die Augen auf. 
    »Da erpresst jemand die NSA und ist ein paar Tage später tot - und wir sind nicht dafür verantwortlich? Ich wette mein letztes Hemd, dass Tankados geheimnisvoller Freund das anders sieht! Egal, was passiert ist, wir werden als die Schuldigen dastehen! Vielleicht war es Gift, oder die Autopsie war getürkt - was weiß ich?« Strathmore hielt inne und sah Susan an. 
    »Was war denn Ihre erste Reaktion, als ich Ihnen gesagt habe, dass Tankado tot ist?« Susan runzelte verlegen die Stirn. 
    »Ich habe natürlich gedacht, die NSA hätte ihn umgebracht.«
    »Na, sehen Sie! Wenn die NSA fünf Satelliten über dem Nahen Osten in eine geostationäre Umlaufbahn schießen kann, dann dürften wir wohl auch in der Lage sein, ein
    paar spanische Polizisten zu bestechen!« Der Commander hätte es nicht klarer ausdrücken können. Ensei Tankado ist tot. Die NSA steht als Täter da. 
    »Können wir den Partner noch früh genug aufspüren?«, überlegte Susan. 
    »Ich denke, schon. Wir haben jedenfalls eine gute Spur. Tankado hat immer wieder öffentlich erklärt, er würde mit einem Partner zusammenarbeiten. Er hat wohl darauf vertraut, dass das die Softwarekonkurrenz davon abhält, ihm ans Leder zu gehen oder seinen Key zu klauen. Er hat gedroht, bei unlauterem Spiel würde sein Partner sofort den Key veröffentlichen, und dann würden natürlich sämtliche Softwarefirmen alt aussehen, denn sie hätten die Konkurrenz einer Gratis-Software am Hals.« Susan nickte. 
    »Raffiniert!«
    »Tankado hat den Namen seines Partners ein paar Mal erwähnt«, setzte Strathmore hinzu. 
    »Er nannte ihn North Dakota.«
    »North Dakota? Offenbar ein Tarnname.«
    »Ja, aber ich habe sicherheitshalber eine Internet-Recherche mit North Dakota als Suchbegriff durchgeführt. Ich habe selbst nicht geglaubt, dass ich etwas finden würde, aber ich bin auf einen E-Mail-Account gestoßen.« Strathmore hielt inne. 
    »Ich habe natürlich nicht gedacht, dass es der von mir gesuchte North Dakota wäre, aber ich habe mal auf Verdacht in dem Account herumgestöbert, und stellen Sie sich meine Überraschung vor: Er war voll mit E-Mails von Ensei Tankado!« Strathmore hob die Brauen. 
    »Und in den Mails wimmelte es von Bezugnahmen auf Diabolus und Tankados Pläne, die NSA vorzuführen.« Susan sah Strathmore skeptisch an. Sie war überrascht, dass der Commander sich so leicht an der Nase herumführen ließ. 
    »Commander«, sagte sie, »Tankado weiß doch ganz genau, dass die NSA in E-Mails herumschnüffelt. Gerade er würde doch niemals Geheiminformationen über das Internet verschicken. Das ist eine Falle! Tankado hat Ihnen mit diesem North Dakota einen Bären aufgebunden. Er zuusste, dass Sie eine Suche starten würden. Er wollte, dass Sie diese Informationen

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