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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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genug aufzuspüren. 
    »Wenn Sie sich beeilen«, rief Strathmore ihr nach, »können Sie bei Einbruch der Dunkelheit in den Smoky Mountains sein.« Susan blieb wie angewurzelt stehen. Sie war absolut sicher, Strathmore gegenüber den geplanten Wochenendausflug mit keinem Wort erwähnt zu haben. Hört die NSA jetzt schon deinen Privatanschluss ab? Sie fuhr herum. Strathmore lächelte sie schuldbewusst an. 
    »David hat mir heute früh von Ihrem geplanten Ausflug erzählt. Er hat gesagt, dass Sie über die Verschiebung ganz schön sauer sein würden.« Susan verstand gar nichts mehr. 
    »Sie haben heute früh mit David gesprochen?«
    »Natürlich.« Susans Reaktion schien
    Strathmore zu irritieren. 
    »Ich musste ihm doch Instruktionen geben.«
    »Instruktionen? Wofür?«
    »Na, für seine Reise nach Spanien! David ist doch in meinem Auftrag nach Spanien geflogen!« 

KAPITEL 11
    David ist in meinem Auftrag nach Spanien geflogen. Der Satz des Commanders haute Susan fast um. 
    »David ist in Spanien?« Susan konnte es kaum fassen. Zorn kam in ihr hoch. 
    »Sie haben ihn nach Spanien geschickt? Wie kommen Sie dazu?« Strathmore sah sie perplex an. Er war es nicht gewohnt, angepfiffen zu werden, selbst von seiner Chefkryptographin nicht. Er streifte Susan mit einem überraschten Blick. Fauchend wie eine Tigerin, die ihr Junges verteidigt, stand sie vor ihm. 
    »Susan«, sagte er, »haben Sie denn nicht mit David gesprochen? Hat er Ihnen denn nicht alles erklärt?« Susan war zu schockiert, um zu antworten. Spanien. Deshalb hat David unseren Ausflug nach Stone Manor verschoben! 
    »Ich habe ihn heute früh mit einem Wagen abholen lassen. Er hat gesagt, er würde Sie vor der Abfahrt noch anrufen. Es tut mir wirklich Leid, aber ich dachte. . .«
    »Wozu haben Sie David nach Spanien geschickt?« Strathmore sah sie verdutzt an. 
    »Damit er den einen Key beschafft.«
    »Welchen Key?«
    »Na, den von Tankado!« Susan blickte nicht mehr durch. 
    »Wovon ist denn nun die Rede?« Strathmore seufzte. 
    »Als Tankado starb, hatte er bestimmt seinen Schlüssel bei sich. Ich kann es mir bei Gott nicht leisten, dass der Key irgendwo in einer spanischen Leichenhalle herumliegt!«
    »Und da ist Ihnen nichts Besseres eingefallen, als David Becker loszuschicken?« Susan war zu besorgt, um sich noch aufzuregen. Das Ganze war viel zu absurd. 
    »Einen Mann, der noch nicht einmal für Sie arbeitet!« Strathmore zuckte leicht zusammen. In diesem Ton hatte noch niemand mit dem Vizedirektor der NSA gesprochen. 
    »Susan«, sagte er betont ruhig, »das ist es ja gerade. Ich brauchte jemanden. . .« Die Tigerin schlug zu. 
    »Sie haben zwanzigtausend Untergebene! Was gibt Ihnen das Recht, ausgerechnet meinen Verlobten loszuschicken?«
    »Ich habe für diesen Kurierdienst einen Normalbürger gebraucht, jemand, der mit den Regierungsbehörden nicht das Geringste zu tun hat! Wenn ich den Dienstweg gewählt und jemand Wind davon bekommen hätte, dass. . .«
    »Und David Becker ist wohl der einzige Normalbürger, den Sie kennen!«
    »Nein! David Becker ist nicht der einzige Normalbürger, den ich kenne, aber heute früh um sechs Uhr musste leider alles ziemlich schnell gehen! David Becker spricht die Landessprache, er ist nicht auf den Kopf gefallen, ich kann ihm vertrauen, und außerdem habe ich gedacht, ich könnte ihm einen Gefallen tun.«
    »Einen Gefallen?«, schnaubte Susan empört. 
    »Hals über Kopf nach Spanien geschickt zu werden soll wohl ein Gefallen sein?«
    »Jawohl! Schließlich bekommt er von mir für diesen einen Tag Arbeit zehntausend Dollar und muss dafür nichts weiter tun, als Tankados Habseligkeiten abholen und wieder nach Hause fliegen! Wenn das kein Gefallen ist!« Susan verstummte. Sie hatte begriffen. Es ging wieder einmal nur ums liebe Geld. Ihre Gedanken glitten fünf Monate zurück zu jenem unseligen Abend, an dem David vom Rektor der Georgetown Universität die Beförderung zum Leiter des Fachbereichs für Sprachen angeboten worden war. Der Rektor hatte ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er vermutlich seine Lehrtätigkeit würde einschränken müssen, weil mehr Verwaltungsarbeit auf ihn zukäme -aber dafür sei sein Gehalt natürlich um einiges höher. David, lass die Finger davon, hätte Susan am liebsten geschrieen, du wirst es bereuen! Wir haben doch Geld genug. Kann es denn so wichtig sein, wer von uns es nach Hause bringt? Aber sie wollte David nicht bevormunden. Am Ende hatte sie sich kommentarlos

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