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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Triebwerken aus dem Sonnenglast in einen verlassenen Hangar am Ende der Landebahn. Der Pilot tauchte aus dem Cockpit auf und betätigte den Ausstieg. Becker goss den Rest seines Preiselbeersafts hinunter, deponierte das Glas auf einer Theke und griff nach seinem Jackett. Der Pilot stand schon draußen und half Becker auszusteigen. Er zog einen dicken braunen Umschlag aus der Fliegerkombination. 
    »Das soll ich Ihnen geben«, sagte er und drückte Becker den Umschlag in die Hand. Vorne drauf standen mit blauem Kugelschreiber flüchtig hingeworfen die Worte: Behalten Sie das Wechselgeld. Becker griff hinein und ließ den dicken Packen Geldscheine durch die Finger gleiten. 
    »Was ist. . . denn das?«
    »Hiesiges Geld«, sagte der Pilot ungerührt. 
    »Das weiß ich selbst, aber es ist doch viel zu viel!«, stotterte Becker. 
    »Ich brauche nur etwas Geld fürs Taxi.« Er überschlug den Gegenwert der Scheine. 
    »Das sind mindestens zehntausend Dollar!«
    »Ich habe meine Befehle, Sir.« Der Pilot drehte sich abrupt um und schwang sich wieder hinauf in die Kabine. Der Einstieg glitt hinter ihm ins Schloss. Becker betrachtete das Flugzeug und dann wieder das Geld in seiner Hand. Er stand eine Weile unschlüssig in dem Hangar herum. Schließlich steckte er das Geld in die Brusttasche, warf sich das Jackett über die Schulter und machte sich die Landebahn entlang auf den Weg. Was für ein seltsamer Anfang! Becker versuchte, nicht mehr daran zu denken. Mit ein bisschen Glück war er zeitig genug zurück, um seinen Ausflug mit Susan nach Stone Manor wenigstens teilweise noch zu retten. Rein und raus, dachte er frohgemut. Rein und raus! 

KAPITEL 9
    Phil Charturkian, ein Techniker der für die Systemüberwachung und - Wartung zuständigen Abteilung, wollte eigentlich nur kurz bei der Crypto vorbeischauen, um ein paar Unterlagen zu holen, die vom Vortag noch dort lagen. Er schlenderte durch die Kuppel und trat ins Laboratorium der Techniker der System-Security-Abteilung, die jeder nur Sys-Sec nannte. Schon beim Hereinkommen fiel ihm auf, dass etwas nicht stimmte. Das Kontrollterminal für die internen Abläufe des TRANSLTR war nicht besetzt, der Bildschirm abgeschaltet. 
    »Hallo? Jemand da?« Keine Antwort. Alles wirkte aufgeräumt - als wäre schon lange keiner mehr da gewesen. Charturkian gehörte erst seit relativ kurzer Zeit zum Sys-Sec-Team, aber ungeachtet seiner dreiundzwanzig Jahre war er bestens ausgebildet, und vor allem kannte er die Vorschriften: Im Crypto-Lab musste immer ein dienstbereiter Sys-Sec-Mann sitzen, besonders am Samstag, wenn von den Kryptographen keiner da war. Er schaltete den Bildschirm an. Während er daraufwartete, dass der Monitor hell wurde, schaute er auf den Dienstplan an der Wand und ging die Namensliste durch. 
    »Wer hat denn Wachdienst?«, fragte er laut. Nach Dienstplan hätte ein junger Hüpfer namens Seidenberg in der vorangegangenen Nacht um Mitternacht eine Doppelschicht antreten müssen. Charturkian sah sich in dem leeren Laboratorium um. 
    »Wo zum Teufel steckt der Kerl?« Während er auf den immer noch blinden Bildschirm starrte, fragte er sich, ob Strathmore wusste, dass die Sys-Sec-Abteilung unbesetzt war. Beim Hereinkommen war ihm aufgefallen, dass die Vorhänge von Strathmores Büro vorgezogen waren, was bedeutete, dass der Boss da war - samstags keineswegs ungewöhnlich. Ungeachtet seiner strikten Anweisung an die Mitarbeiter, am Samstag nicht zu arbeiten, schien er selbst dreihundertfünfundsechzig Tage im Jahr voll durchzuackern. Eines stand für Charturkian zweifelsfrei fest: Wenn Strathmore dahinter kam, dass die Sys-Sec-Abteilung nicht besetzt war, würde der junge Spund hochkant fliegen. Mit einem Blick zum Telefon überlegte er, ob er den säumigen Kollegen anrufen sollte, um ihm unangenehme Konsequenzen zu ersparen. Sys-Secs deckten einander den Rücken, das verlangte ein ungeschriebenes Gesetz. Sie waren in der Crypto-Abteilung lediglich das Fußvolk, das mit seinen Gebietern im Dauerzwist lag. Es war ein offenes Geheimnis, dass die Kryptographien die eigentlichen Herren dieses Multi-Milliarden-Etablissements waren. Die Sys-Secs musste man dulden, weil sie für das reibungslose Funktionieren des teuren Spielzeugs der Herrschaften unentbehrlich waren. Charturkian hatte sich entschieden. Er griff nach dem Telefon - aber der Hörer gelangte nicht bis an sein Ohr. Mitten in der Bewegung hielt er inne. Mit offenem Mund starrte er auf den Bildschirm vor

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