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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Trommelei ihrer Fäuste gegen das dicke Glas.  Hale torkelte mit blutender Nase herbei. Im Nu umklammerte sein Arm wieder Susans Taille. Seine Gürtelschnalle bohrte sich in ihr Kreuz, seine rechte Hand umfasste fest ihre linke Brust. Als er Susan von der Tür fortzerrte, verlor sie die Schuhe.  Sie ruderte schreiend mit den Armen, doch ihre Gegenwehr war fruchtlos. Hale besaß unglaubliche Kräfte. In einer einzigen fließenden Bewegung hob er Susan hoch und legte sie neben dem Rundtisch mit den Terminals auf dem Teppichboden ab. Susan fand sich plötzlich auf dem Rücken wieder. Ihr Rock war bis zu den Hüften hochgerutscht, einige Blusenknöpfe aufgesprungen. Ihre Brust wogte im bläulichen Licht. Hale hatte sich mit seinem vollen Gewicht rittlings auf sie gehockt und presste sie auf den Boden. Voller Entsetzen starrte Susan ihn an. Ein schwer deutbarer Ausdruck stand in seinen Augen - es mochte Wut sein, oder war es etwa Angst? Hales Blicke bohrten sich in Susans Leib. 

    Eine neue Welle der Panik rollte über sie hinweg. Alles, was sie je zum Thema Selbstverteidigung gelernt hatte, schoss ihr durch den Kopf. Sie versuchte, zu kämpfen, aber ihre Glieder versagten ihr den Dienst. Gefühllos geworden, schloss sie die Augen.    Oh Gott, bitte nicht! 

KAPITEL 65
    Brinkerhoff ging in Midges Büro hin und her. 

    »Kein Mensch kann Gauntlet umgehen! Ausgeschlossen!«

    »Falsch!«, gab sie zurück. 

    »Ich habe gerade mit Jabba gesprochen. Letztes Jahr hat er eigens einen Programmschalter dafür installiert.« Brinkerhoff sah sie skeptisch an. 

    »Davon habe ich noch nie etwas gehört.«

    »Da bist du nicht der Einzige. Das ist damals ganz heimlich über die Bühne gegangen.«

    »Aber Midge«, wandte Brinkerhoff ein, »Jabba ist in Sachen Computersicherheit doch geradezu ein Zwangsneurotiker! Niemals würde er. . .«

    »Strathmore hat ihn praktisch dazu gezwungen«, fiel ihm Midge ins Wort. Brinkerhoff hörte die Rädchen in ihrem Kopf arbeiten. 

    »Weißt du noch, letztes Jahr, als Strathmore diesen antisemitischen Terroristenring in Kalifornien auf dem Kieker hatte?« Brinkerhoff nickte. Es war damals einer der größten Coups Strathmores gewesen. Bei der Dechiffrierung eines abgefangenen Codes mit Hilfe des TRANSLTR war er auf den Plan eines Bombenattentats auf eine jüdische Schule in Los Angeles gestoßen. Die verschlüsselte Nachricht der Terroristen konnte erst zwölf Minuten vor der geplanten Bombenexplosion geknackt werden. In letzter Sekunde hatte Strathmore mit ein paar Blitztelefonaten dreihundert Schulkinder retten können. 

    »Dazu muss man aber wissen«, sagte 

    Midge und senkte dramatisch die Stimme, »dass Strathmore die verschlüsselte Nachricht schon sechs Stunden vor dem geplanten Bombenattentat abgefangen hatte.« Brinkerhoff war einen Moment sprachlos. 

    »Aber. . . aber warum hat er dann so lange gewartet . . .«

    »Weil der TRANSLTR die Datei nicht angenommen hat! Strathmore hat alles versucht, aber die Gauntlet-Filter haben die Datei immer wieder zurückgewiesen. Sie war mit einem Public-Key-Algorithmus chiffriert, den die Filter noch nicht kannten. Jabba hat fast sechs Stunden gebraucht, bis er die Filter entsprechend umprogrammiert hatte.« Brinkerhoff war platt. 

    »Strathmore hat natürlich gekocht und von Jabba verlangt, dass er ihm einen Programmschalter zum Umgehen von Gauntlet installiert, damit so was nicht wieder vorkommmt.«

    »Mann, oh Mann.« Brinkerhoff pfiff durch die Zähne. 

    »Das war mir völlig unbekannt.« Seine Augen verengten sich. 

    »Und worauf willst du hinaus?«

    »Ich glaube, dass Strathmore heute wieder einmal auf diesen Programmschalter gedrückt hat, um eine Datei zu bearbeiten, die Gauntlet zurückgewiesen hat.«

    »Na und? Dazu ist dieser Schalter doch da, oder?«

    »Nicht, wenn die Datei einen Virus hat.« Brinkerhoff machte einen Satz. 

    »Einen Virus? Wie kommst du auf einen Virus?«

    »Das ist die einzige logische Erklärung«, sagte Midge. 

    »Jabba sagt, nur ein Virus könne den TRANSLTR so lange auf Trab halten, also . . .«

    »Moment mal!« Brinkerhoff wedelte mit dem Zeigefinger. 

    »Strathmore hat gesagt, dass alles in bester Ordnung sei!«

    »Strathmore lügt.« Brinkerhoff blickte nicht mehr durch. 

    »Willst du etwa behaupten, Strathmore hätte absichtlich dem TRANSLTR einen Virus verpasst?«

    »Ach was!«, winkte Midge ab. 

    »Natürlich nicht. Ich glaube, er ist hereingelegt worden.« Brinkerhoff

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