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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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herübergeschickt - und das Ende vom Lied war ein nächtlicher Schuss in einer Toilette. 

    »Sind Sie okay?«, fragte er, schon auf dem Weg zur Tür. 

    »Mir geht es prima.« Ihre Stimme war heiser. 

    »Hauen Sie bloß ab!« Mit einem Blick auf ihren Unterarm wandte Becker sich endgültig zum Gehen. David, da ist nichts mehr zu machen. Lass die Finger davon. 

    »Raus!« Becker nickte. Im Hinausgehen lächelte er dem Mädchen zu. 

    »Passen Sie gut auf sich auf!« 

KAPITEL 67
    Susan!«, keuchte Hale. Sein Gesicht war dicht vor dem ihren. Die Beine angewinkelt, hockte er mit seinem vollen Gewicht auf Susans Leib. Durch den dünnen Stoff von Susans Rock bohrte sich sein Steißbein schmerzhaft in ihre Schamgegend. Aus seiner Nase troff Blut auf sie herab. Seine Hände waren an ihrer Brust. Susan spürte den Mageninhalt hochkommen. Sie war gefühllos geworden. Es dauerte einige Zeit, bis sie merkte, dass Hale ihre Bluse zuknöpfte und ihren Rock wieder in Form brachte. 

    »Susan«, keuchte er atemlos, »du musst mich hier herausbringen!« Sie war wie betäubt. Nichts passte mehr zusammen. 

    »Susan, du musst mir helfen! Strathmore hat Charturkian umgebracht! Ich hab's gesehen!« Susan brauchte einen Moment, bis sie den Satz verdaut hatte. Strathmore soll Charturkian umgebracht haben? Hale wusste offenbar nicht, dass sie ihn dort unten gesehen hatte. 

    »Strathmore weiß, dass ich ihn beobachtet habe«, stieß Hale hervor. 

    »Er wird auch mich umbringen!« Susan wagte vor lauter Angst kaum zu atmen, sonst hätte sie Hale laut ins Gesicht gelacht. Sie erkannte die Taktik des ausgebildeten Marinesoldaten. Teile und herrsche - Lügen erfinden, die Leute gegeneinander ausspielen. 

    »Ich erzähle keine Märchen, es stimmt!«, schrie er. »Wir müssen Hilfe herbeirufen. Ich sage dir, wir schweben beide in höchster Gefahr!« Susan glaubte ihm kein Wort. Hales Beine verkrampften sich. Beim Verlagern des Gewichts erhob er sich ein klein wenig in die Hocke. Er wollte etwas sagen, aber dazu kam er nicht. Als sich Hales schwerer Körper hob, strömte schlagartig wieder das Blut in Susans Beine. Bevor sie begriffen hatte, was geschah, schnellte ihr linkes Knie reflexhaft hoch und grub sich in Hales Weichteile. Hale fiel jaulend in sich zusammen. Sein Geschlecht in den Händen bergend, kippte er zur Seite. Susan schlängelte sich unter ihm hervor und machte ein paar taumelnde Schritte zum Ausgang, doch sie wusste nur zu gut, dass ihre Kräfte zum Offnen der Tür nicht ausreichten. Einer Eingebung folgend, blieb sie an der Schmalseite des langen Besprechungstischs aus Ahorn stehen. Sie stemmte die Füße in den Teppichboden und schob den Tisch mit aller Kraft wie einen Rammbock zur Glaswand. Zum Glück hatte das Monstrum Rollen und ließ sich hervorragend schieben. Auf halbem Weg zur Spiegelwand war Susan schon in vollem Lauf. Anderthalb Meter vor dem Aufprall ließ sie den Tisch fahren, warf sich zur Seite und bedeckte die Augen. Es gab ein wüstes Krachen, und die Einweg-Spiegelwand zerbarst in einem Scherbenregen. Zum ersten Mal seit dem Bau der Anlage drangen die Geräusche der Kuppel herein. Susan hob den Kopf. Durch das gezackte Loch konnte sie gerade noch den Tisch in weitem Schwung über den Kachelboden gleiten und in der Dunkelheit verschwinden sehen. Sie fuhr in ihre herumliegenden Schuhe. Mit einem letzten Blick auf Greg Hale, der sich immer noch vor Schmerzen wand, rannte sie durch ein Meer von Scherben in die Kuppel hinaus. 
     

KAPITEL 68
    Na, das war doch gar nicht so schwer!«, sagte Midge und feixte, während sie von Brinkerhoff den Schlüssel für Leland Fontaines Büro entgegennahm. Brinkerhoff bot den Anblick eines geschlagenen Mannes. 

    »Ich werde das Band vor dem Nachhausegehen löschen«, stellte Midge in Aussicht, »es sei denn, das Ehepaar Brinkerhoff legt Wert darauf, es seiner Privatsammlung einzuverleiben.«

    »Hol dir bloß den verdammten Ausdruck«, zischte Brinkerhoff, »und dann verschwinde!«

    »Sí, señor«, schnarrte Midge mit puertoricanischem Akzent. Sie blinzelte Brinkerhoff zu und schloss die Doppeltür auf. Leland Fontaines Büro glich in nichts dem Rest der Chefetage. Keine Bilder an der Wand, keine Polsterfauteuils, keine Ficuspflanzen im Topf, keine antike Uhr. Alles war bis ins Letzte auf Zweckmäßigkeit angelegt. Der Schreibtisch mit Glasplatte und der schwarze Ledersessel waren unmittelbar vor dem Panoramafenster aufgestellt. In der Ecke standen drei

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