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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Brinkerhoff, während er sich an den Schreibtisch setzte, um die restlichen Berichte durchzugehen. Schließlich konnte Midge nicht von ihm erwarten, dass er ihr jedes Mal, wenn sie Gespenster sah, den Schlüssel zum Büro des Direktors aushändigte. Er hatte sich soeben in den Bericht über die COMSEC-Ausfälle vertieft, als er störendes Stimmengewirr vernahm. Er unterbrach seine Arbeit und ging zur Tür. Der Flur war dunkel, bis auf einen schwachen gräulichen Lichtschimmer, der aus Midges halb geöffneter Bürotür fiel. Er lauschte. Die Stimmen brachen nicht ab. Sie klangen erregt. 

    »Midge?« Keine Antwort. Er näherte sich ihrem Büro. Die Stimmen kamen ihm irgendwie bekannt vor. Er machte die Tür ganz auf. Das Büro war leer. Brinkerhoffs Blick folgte den Stimmen, die von den Videomonitoren kamen. Auf jedem der zwölf Bildschirme spielte die gleiche Szene -eine Art pervers choreographiertes Ballett. Brinkerhoff stützte sich auf die Lehne von Midges Schreibtischsessel. Entsetzt betrachtete er die Bilder. Es wurde ihm fast schlecht. 

    »Chad?«, sagte jemand hinter ihm draußen auf dem Gang. Er fuhr herum und spähte ins Dunkel. Midge Milken lehnte auf der anderen Seite des Empfangsbereichs lässig im Rahmen der Doppeltür zum Büro des Direktors und streckte die Hand aus. 

    »Den Schlüssel, Chad.« Puterrot wandte sich Brinkerhoff wieder den Monitoren zu. Er versuchte, die Bilder an sich abgleiten zu lassen, aber vergeblich. Auf allen Bildschirmen war zu sehen, wie er vergnügt an Carmen Huertas honigbekleckerten kleinen Brüsten nuckelte.  

KAPITEL 66
    David Becker durchquerte die Empfangshalle. Vor der Tür mit dem Schild CABALLEROS standen ein orangefarbener Pylon und ein Putzwagen mit Putzmitteln und Mopps. Er betrachtete eine Tür daneben mit der Aufschrift SEÑORAS , bevor er hinüberging und laut anklopfte. 

    »¿Hallo?«, rief er und öffnete die Tür ein paar Zentimeter, »¿Con permiso?« Als keine Antwort kam, trat er ein. Die Toilette bot das typische Bild einer spanischen Einrichtung dieser Art - absolut quadratisch, eine einzige nackte Birne an der Decke, und wie üblich ein Toilettenhäuschen und ein Urinal. Ob das Urinal in einer Damentoilette jemals Verwendung fand, stand nicht zur Debatte. Seine Installation ersparte dem Bauunternehmer die Kosten für den Einbau eines zweiten Häuschens. Becker betrachtete schaudernd das schmutzstarrende Ambiente. Im Waschbecken stand eine dunkelbraune Brühe, der Abfluss war verstopft. Überall lagen schmutzige Papierhandtücher herum. Der antiquierte Föhn in der Wandhalterung war mit grünlichen Flecken übersät. Becker trat vor den Spiegel und seufzte. Die Augen, die ihn normalerweise wach und klar aus dem Spiegel entgegenblickten, hatten ihren Glanz verloren. Wie lange bist du eigentlich schon auf den Beinen?, fragte er sich, kam aber zu keinem genauen Ergebnis. Aus purer Gewohnheit zog er den Windsorknoten seiner Krawatte fest. Er stellte sich

    vor das Urinal. Ob Susan inzwischen zu Hause war? Wo mochte sie hingegangen sein? Auf eigene Faust nach Stone Manor? 

    »Hey!«, rief hinter ihm eine zornige Frauenstimme. Becker führ zusammen. 

    »Ich habe nur. . .«, stotterte er und zog schnell den Reißverschluss seiner Hose wieder zu. 

    »Es tut mir Leid, ich. . .« Er wandte sich um. Ein adrett gekleidetes junges Mädchen war eingetreten. Mit seiner klassisch geschnittenen Karohose und einer weißen ärmellosen Bluse sah es aus wie den Seiten eines Modemagazins entsprungen. Es schleppte eine rote Nylonreisetasche mit sich. Das blonde Haar war makellos in Fasson geföhnt. 

    »Entschuldigen Sie.« Becker versuchte unauffällig den Gürtel zuzumachen. »Die Herrentoilette war. . . na ja. . . ich bin schon fort.«

    »Verdammter Wichser!« Becker prallte zurück. Die ordinäre Ausdrucksweise passte ganz und gar nicht zum Erscheinungsbild des Mädchens. Es war, als flösse Jauche aus einer Kristallkaraffe. Je länger Becker das Mädchen ansah, desto mehr bröckelte sein erster Eindruck. Ihre Augen waren verquollen und blutunterlaufen, ihr linker Unterarm geschwollen. Unter der stark geröteten Haut zeichneten sich bläuliche Flecken ab. Mein Gott, dachte Becker, Drogen in die Armvene! Wer hätte das gedacht? 

    »Raus jetzt!«, schrie das Mädchen. Becker vergaß den Ring, die NSA, das ganze Theater. Er machte sich Sorgen um das junge Ding. Die Eltern hatten es vermutlich als Austauschschülerin mit einer Kreditkarte

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