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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Blick durch die Weite der Halle schweifen. Nichts. Megan muss den Ring verkauft und das Flugzeug genommen haben. Er ging zu dem Mann mit der Bohnermaschine. 

    »¿Has visto a una niña?«, rief er ihm über das Geheul der Maschine zu. 

    »Haben Sie ein Mädchen gesehen?« Der Alte griff nach unten und stellte den Motor ab. 

    »¿Eh?«

    »Una niña«, wiederholte Becker, »pelo rojo, blanco, y azul. Ein Mädchen, mit rot-weiß-blauen Haaren.« Der Alte lachte. 

    »¡Quefea! Wie scheußlich!« Kopfschüttelnd machte er sich wieder an die Arbeit. David Becker stand ratlos mitten in der verlassenen Empfangshalle des Flughafens. Wie sollte es nun weitergehen? Der Abend hatte sich zu einer Komödie der Irrungen ausgewachsen. Strathmores Worte dröhnten in seinem Kopf. Rufen Sie mich erst wieder an, wenn Sie den Ring haben. Eine tiefe Erschöpfung ergriff von Becker Besitz. Wenn Megan den Ring verkauft und das Flugzeug genommen hatte, war der Verbleib des Rings nicht mehr feststellbar. Er schloss die Augen und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Was nun? Er musste in Ruhe darüber nachdenken. Aber zuerst wollte er sich den längst überfälligen Gang zur Toilette gönnen. 

KAPITEL 64
    Susan stand allein in der Düsternis von Node 3 . Ihre Aufgabe war klar umrissen: Hales Terminal aktivieren, den Key lokalisieren und die Kommunikation zwischen ihm und Tankado komplett löschen. Kein Hinweis auf Diabolus durfte zurückbleiben. Ihr Unbehagen meldete sich wieder. Nachdem bislang alles so glücklich verlaufen war, fand sie es im Grunde vermessen, mit der Bergung des Schlüssels und dem Öffnen von Diabolus das Schicksal herauszufordern. North Dakota war unversehens direkt vor ihrer Nase aufgetaucht und saß jetzt in der Falle. Der einzige ungeklärte Punkt betraf David. Er musste noch den anderen Schlüssel auftreiben. Hoffentlich kommt er gut voran, dachte Susan. Sie trat tiefer in den Raum und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Seltsamerweise fühlte sie sich trotz der vertrauten Umgebung unwohl in ihrer Haut. In der Düsternis kam ihr Node 3 fremdartig vor. Aber da war noch etwas anderes. Zögernd blickte sie zurück zu der außer Funktion gesetzten Tür. Aus Node 3 gab es kein Entkommen. Noch zwanzig Minuten, dachte sie. Als sie sich Hales Terminal zuwandte, bemerkte sie einen merkwürdigen Geruch - eindeutig keiner der üblichen Gerüche von Node 3 . Sie überlegte, ob es an der ausgefallenen Entionisierungsanlage liegen könnte. Der Geruch war ihr irgendwie bekannt und brachte sie zum Frösteln. Sie musste an Hale denken, der unten im dunstgeschwängerten Silo eingeschlossen war. Sie sah zu den Schlitzen der Klimaanlage hinauf und schnüffelte, doch der Geruch schien aus nächster Nähe zu kommen. Jetzt erkannte sie den Geruch. Herrenparfüm . . . und Männerschweiß. Ihr Blick fiel auf die Gittertür der Küche. Durch die Lattenschlitze starrte ein Augenpaar zu ihr heraus. Sie prallte zurück. Die schreckliche Erkenntnis traf sie wie ein Keulenschlag. Greg Hale war keineswegs im Orkus eingesperrt - er war hier in Node 3 ! Er musste die Leiter erklommen haben, bevor Strathmore die Bodenklappe wieder verschlossen hatte. Er war auch kräftig genug gewesen, die Schiebetür allein aufzubekommen. Susan hatte gehört, Entsetzen würde lähmen, aber nun wusste sie, dass das ein Märchen war. Ihr Gehirn hatte die Lage noch nicht vollständig registriert, da war sie schon in Bewegung - zurück in die Dunkelheit, mit einem einzigen Gedanken: Flucht. Im gleichen Moment schon krachte es hinter ihr, als Hale, der stumm auf dem Herd gesessen hatte, die Beine wie zwei Rammböcke gegen die Schwingtür stieß, die splitternd aus den Scharnieren flog. Mit großen kraftvollen Sätzen setzte er ihr nach. Susan warf Hale eine Stehlampe als Stolperfalle in den Weg, doch er sprang geschickt darüber hinweg und kam schnell näher. Wie eine stählerne Klammer glitt sein Arm von hinten um ihre Taille. Sein Bizeps presste ihr die Luft aus den Lungen. Susan schrie auf vor Schmerz. Wild um sich schlagend, setzte sie sich zur Wehr. Als ihr Ellbogen eher zufällig gegen etwas Knorpeliges stieß, fiel Hales Umklammerung von ihr ab. Er schlug die Hände schützend über die Nase und ging schreiend in die Knie. Susan flitzte zum Ausgang und sprang auf die Kontaktplatte. Sie flehte zum Himmel, Strathmore möge in diesem Augenblick wieder für Strom sorgen und die Tür aufgehen lassen, aber die Flucht endete mit einer hilflosen

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