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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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seinem Nachmittagsabstieg zum westlichen Horizont bereits weit vorangekommen. „Etwa Sa’at Haftuman“, sagte sie nachdenklich.
    „Das kann eine Menge heißen“, knurrte er. „Übersetz mal.“
    „Etwa sechs Stunden bis Horli-Untergang.“ Sie rümpfte die Nase. „Und du warst in solcher Eile. Deine Maissa läßt sich auf jeden Fall Zeit.“
    Er faltete seine Arme auseinander; sie waren steif wie die einer Holzpuppe. Er stieß sich hoch und stellte sich neben sie in die Schleuse. „Hast du noch mehr von den RMoahl geträumt?“ „Nein. Wie lange dauert es noch, bis ihr Schiff kommt?“ Sie hob Sharl an ihre Schulter und klopfte ihn leicht, damit er aufstieß.
    „Ich weiß es nicht“, sagte er zerstreut.
    „Sie verirrt sich nicht?“
    „Das Leuchtsignal funktioniert.“ Er streckte sich, und seine Hände stießen gegen den oberen Schleusenrand. „Ich hab’s dir jetzt schon ein dutzendmal gesagt.“
    „Ich spüre … Ich weiß nicht.“ Sie streckte die Hand aus und berührte sein Bein. Es beruhigte sie, das feste Fleisch zu spüren. „Da wir gerade von den RMoahl sprechen: Eine Art Gefahr – ein Etwas – nähert sich, Stavver …“ Sie rieb ihre Hand an seiner Wade auf und ab. „Ich bin nicht richtig beängstigt. Nur ein komisches Gefühl im Magen.“
    „Das kommt von der Feuchtigkeit.“
    „Ich weiß nicht.“
    Er trat von der Öffnung zurück, schlurfte eine Weile in der Schleusenkammer herum, dann verschwand er im Innern des Schiffes.
    „Pah!“ Entrüstet spie sie aus. „Ich werde zu einem wandelnden Felsen.“ Sie schaute auf Sharl hinunter. Er hatte sich zu seinem gewohnten sanften Schlaf zusammengerollt; sein kleines Gesicht war staubig und verschmiert. Sie fegte den Staub weg, zog ihre Beine hoch und lehnte sich an den Rand der hohen, runden Öffnung.
    Über ihr leuchtete der Dampf plötzlich in einem strahlenden Goldgelb. Das Leuchten verschmolz vor ihren Augen zu einem harten Lichtkern. Sie hielt sich am Schleusenrand fest und schrie: „Stavver!“ Die untere Krümmung einer strahlenden, leuchtenden Kugel stieß durch den Dampf. „Stavver!“
    „Was ist?“ Seine Stimme hallte metallisch.
    „Deine Freundin. Wenigstens hoffe ich das.“
    Er trat wieder in die Schleuse, lehnte sich neben ihr hinaus und starrte angestrengt zum Himmel hinauf. Er grinste. „Die Butterkugel. Maissa, in Ordnung.“
    „Butterkugel?“ sagte sie, die Augen überrascht geweitet. „Was für ein komischer Name.“
    Er kletterte auf die Leiter hinaus. „Sie selbst ist nicht minder komisch. Bleib hier, bis ich die Dinge geordnet habe.“ Er glitt die Leiter hinunter; er hielt sich am senkrechten Pfosten fest, die Füße ließ er frei baumeln.
    Das gelbe Leuchten intensivierte sich. Die Leuchtkugel glitt aus dem Dampf, Aleytys sah eine darin eingeschlossene, schwarze Nadel, dann war sie verschwunden. Sie hörte ein pochendes Jaulen. Dann stand der Splitter ohne jedes weitere Geräusch auf seinem Schwanz, von einem flackernden, durchscheinenden Lichtvorhang umgeben. Für sie sah das alles wie Zauberei aus.
    „Hai, mein Sharl“, sagte sie leise. „Da unten ist unsere Passage. Ai-Aschla, ich mag es einfach nicht, andere Leute mein Leben lenken zu lassen. Sharl, Baby, ich kann im Moment nichts dafür, aber gib mir Zeit …“ Sie lächelte ihn liebevoll an, dann beobachtete sie, wie Stavver über die Lava rannte und unmittelbar vor dem flimmernden Lichtvorhang stoppte.
     
14
     
    Maissa verengte ihre schmalen, bernsteingelben Augen. Sie schaute Stavver von Kopf bis Fuß an. „Nun ja“, sagte sie trocken. „Du siehst aus, als kämst du aus der Hölle.“
    Mit einem lässigen Achselzucken machte Stavver einen weiteren Schritt auf sie zu.
    „Uh-uhh. Bleib, wo du bist, lieber alter Freund. Oder ich spieße deine Hoffnung auf den Himmel.“ Sie schwang ihre Hände hoch, richtete einen Schenli-Strahler auf seinen Nabel. „Jetzt“, verlangte sie forsch, „sag mir erst mal, weshalb ich hier bin.“
    Stavver sah sie nachdenklich an. Sie war außerordentlich winzig, mit kaffeebrauner Haut und langem, schwarzem Haar, das sich glatt von ihrem überbetonten Scheitel ausfächerte. Ihre Arme und Beine waren wohlgeformt, aber so zart, daß sie aussah, als würde sie der nächste Windhauch davonwehen. Er grinste sie an, da er wußte, wie lebensgefährlich die Illusion ihrer Zartheit war. „Ich bin abgestürzt“, sagte er. „Mit dem RMoahl-Diadem.“ Sein Mund verzog sich, als er sah, wie die Habsucht ihre dunklen

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