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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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sie eine bequeme Mulde geschaffen hatte, dann lehnte sie sich zurück und schnüffelte. „Riecht gut hier.“
    Vajd ließ sich neben ihr nieder, und sie lächelte zu ihm hinauf.
    „Leyta …“ Seine Augen glitzerten im Mondlicht, als er sich über sie beugte und mit zärtlichen Fingern über ihre Wange streichelte. „Zart …“ Seine Stimme verlor sich; er machte es sich neben ihr bequem und berührte die empfindsame Vertiefung an ihrem Halsansatz mit seinen Lippen. „Gepriesen …“
    Sie ließ ihre Fingerspitzen auf seiner flachen Halskrümmung ruhen, erfreut über das weiche, fedrige Gefühl der dort wachsenden kürzeren Haare. Seine Wange fühlte sich kaum merklich rauh an auf ihrer Haut.
    Ihre Hand kam herum und schob seinen Kopf leicht zurück, damit sie sein Gesicht sehen konnte. „Ich habe dieses Mal keine Pillen stehlen können …“
    Er lachte, seine Lippen vibrierten an ihrem Hals, als er seinen Kopf an dem ihren ruhen ließ. „So nimmt die Prophezeiung also heute nacht ihren Lauf …“
    Aab glitt über das Fenster herunter, schien milde auf die beiden goldenen Gestalten, das opalfarbene Leuchten erhellte wechselnde Stellen ihrer sich bewegenden Körper. Dann erstarrten sie zu einem abstrakten Muster von hell und dunkel.
    Nach einer langen, warmen Weile rührte sich Aleytys. Vajd setzte sich auf und berührte ihre Wange mit einem Zeigefinger. „Leyta?“
    Sie zog seine Hand über ihren Mund und küßte die breite Innenfläche. Dann warf sie ihre Arme auseinander und streckte sich schwelgerisch. „Mhhmmm.“
    Er lachte und zog ihre Abba um sie. „Bevor du erfrierst. Nein, beweg dich nicht.“ Er verknotete die Bänder und glättete den Stoff! über ihrem Körper. Sie seufzte vor Vergnügen und sah zu, wie er geschmeidig in seine Kleidung hineinglitt. Er ergriff ihre Hand. „Glücklich, Liebes?“
    „Sehr …“ Sie seufzte und setzte sich ebenfalls auf. „Prophezeiung?“
    Er zog sie näher zu sich heran, bis ihr Kopf auf seiner Brust ruhte. Sie fühlte, wie kräftig sein Herz neben ihrem Ohr schlug. Irgendwie fühlte sie sich trotz einer leichten Vorahnung, die insgeheim in ihren Gedanken schwebte, warm und sicher und lauschte den Worten, die sich durch ihr Haar kräuselten, nur halb.
    „Blut und Gewalt“, sagte er, und seine Stimme klang leise, gedehnt. „Seither habe ich jedes Jahr am selben Tag denselben Traum geträumt … Blut und Gewalt. Wohin ich mich auch wandte …“ Die Worte schienen sich aus seinem Mund zu schleppen. „Leute, die tot um dich herum niederfielen … Der Raqsidan von Fremden ausgeraubt. Nicht jetzt. Das habe ich gefühlt. Nicht jetzt, aber wenn unser Sohn …“ Er spürte, daß sie überrascht neben ihm zusammenzuckte. „Der Sohn, den wir heute nacht gezeugt haben … Wenn unser Sohn erwachsen sein wird. Menschen, die Feuer verbreiten … ein rotköpfiger Mann mit zornigen, grünen Augen, der die Zerstörung wild belacht …“
    Seine Hand rutschte von ihrer Brust, um die sanfte Rundung ihrer Taille zu streicheln. Mehrere Minuten lang fühlte sie, wie sich sein Atem in ihrem Haar im Einklang mit dem ebenmäßigen Heben und Senken seiner Brust bewegte. „Dann breitete sich ein seltsames Bild durch den gesamten Traum aus. Eine Schwärze, von Sternen durchsetzt, die sich ausbreitete, weit, weit, sehr weit … So weit, daß sie das ganze Universum zu umfassen schien, und in ihrem Zentrum warst du … Dein Körper wie Nebel, tausend Sonnen in den ausgebreiteten Strähnen deines Haares verfangen und tausend Sonnen, die durch den durchscheinenden Rauch deines Körpers glühten. Ich fühlte eine ungeheuere Traurigkeit in dir, eine furchtbare Macht … Du warst weit gereist, auf Wegen, die ich nicht einmal zu verstehen beginnen könnte, und du hattest noch eine lange und komplizierte Reise vor dir.“
    „Haia!“ Sie war eine Minute lang still. „Du hast geträumt … Hast du das beim Mulaqat gesungen?“
    „Die wichtigsten Teile. Leyta, ich bin Traumsänger für den Raqsidan … Was hätte ich tun können?“
    „Ich verstehe.“ Sie seufzte. „Das wird mir das Leben nicht gerade erleichtern.“
    „Du bist an einem Wendepunkt deines Lebens angekommen, Aleytys. Eine Entscheidung steht dir bevor. Es gibt zu viele in diesem Tal, die wie Qumri sind.“ Er veränderte seine Stellung. Das Stroh raschelte leise. „Ich glaube, du wirst den Raqsidan verlassen müssen.“
    Sie erschauderte. „Vajd, ich habe Angst.“
    „Ich weiß.“
    „Nein!“ Sie ruckte von ihm

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