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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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„Das Glück bleibt mir wirklich treu.“ Sie reckte sich und gähnte. „Komm, Pari, inspizieren wir unser neues Heim.“
    Sie saß da, die Hände über dem Sattelhorn gekreuzt, und begutachtete die Hütte. Sie war aus geschälten Stämmen gebaut, das Dach mit Schindeln gedeckt, schwere Hölzer waren zu Fensterläden und Tür zusammengezimmert. Auch sehr ordentlich gemacht, wenn man von der Verwitterung und dem Gewebe jahreszeitlichen Schutts absah. Trockene Blätter schmiegten sich in staubigen Haufen gegen die Wände; Spinnweben schmückten die Dachkanten und hingen über den Fensterläden.
    „Hhhmm.“ Sie schwang sich herunter und schritt vorsichtig durch den Schlamm zur Tür. „Ahai, ich hasse Spinnen.“ Sie packte eine Handvoll Blätter und wischte die Weben von der Tür weg. „Wie komme ich hinein? Oh. Ja.“ Sie zog an einem geflochtenen Riemen, der in der Nähe des Türpfostens baumelte. Mit einem hohlen Plumps, einem Schwall staubbeladener Luft und einem grabesdüsteren Knaaarrrr schwang die Tür auf, und sie steckte ihren Kopf hinein.
    Dem Inneren haftete ein naßkalter, muffiger Geruch an. Selbst bei geöffneter Tür kam wenig Licht herein, weil das Fenster fest verschlossen war. Sie ging rückwärts hinaus und betrachtete das Fenster. „Das Fensteraufmachen und die abgestandene Luft hinauswehen lassen … Ich möchte wissen, was das für ein Gestank ist. Hoffentlich finde ich diesen Gestankerreger …“ Sie gebrauchte ihre Handwurzel als Hammer, stieß die Riegel der Fensterläden aus den Haken und zog die schweren Läden zurück. Staub pulverte in ihr Gesicht und ließ sie niesen. Angewidert zog sie die Nase kraus.
    „Ahai!“ Mit der Hand wedelte sie vor ihrem Gesicht hin und her. „Wenn es da drinnen eine Menge Sassha gibt …“ Sie schauderte. Nachdem sie die Läden aufgehakt hatte, lehnte sie sich durch das gähnende Loch und blickte hinein. „Sieht sauber aus. Hhmm.“
    Sie trat in die Hütte, stellte sich in die Mitte des einzigen Raumes und sah sich um. Der Boden war aus sorgfältig eingepaßten Brettern zusammengefügt, ganz eben und so gut verfugt, daß man schwer sagen konnte, wo ein Brett aufhörte und das nächste begann. An der hinteren Wand reichten aus offenem Lattenwerk gefertigte Regale bis zum Dach hinauf. In der rückwärtig gelegenen Wand gab es noch ein Fenster; es lag dem anderen direkt gegenüber. „Das ist interessant. Ich frage mich, weshalb …“
    Sie ging hinüber und schnüffelte an den Latten. „Ahai! Daher kommt es, ja.“ Sie wirbelte einen Klumpen kurzen, seidigen Fells von einer Ecke hoch und grinste. „Das Lager eines Pelzjägers. Glück gehabt. Wenn es ein Gleichgewicht der Dinge gibt …“ Sie senkte ihren Kopf und entbot dem Madar einen Shalikk, dann drehte sie sich um, stemmte einen Ellenbogen gegen eines der Regale und lehnte sich zurück. „Nun, dann werde ich zum Ausgleich für diese Freude ein paar sehr, sehr schlechte Zeiten vor mir haben. Aber mit Madars Willen werde ich überleben …“ Sie lachte und sah sich erstaunt um. „Der Eigentümer dieses kleinen Juwels wird frühestens Baligh hier sein. Ahai-mi, wie muß es hier erst riechen, wenn die Häute noch frisch sind!“
    Vor der Wand neben dem Fenster breitete sich eine Feuerstelle aus Feldsteinen aus. Das Innere war rußgeschwärzt, aber die alte Asche war sauber ausgefegt worden. Nur einige allgegenwärtige Spinnweben und eine Menge Staub und ein paar skelettierte Blätter ruhten in der Feuermulde. Sie stieß sich von den Trockengestellen ab und schlenderte zur anderen Wand hinüber.
    Ein blankes Kojen-Bett mit zu einem festen Netz verwobenen Ledergurten knarrte und quietschte, als sie sich darauf stützte; es stand ordentlich in der hinteren Ecke. Sie setzte sich auf die Verschnürung, ihre Knie gingen hoch, als sie in das elastische Leder sank. „Ein Platz zum Schlafen.“ Sie wackelte auf dem durchhängenden Netzwerk hin und her und kicherte. „Weicher als der Fels, der mir gestern als Bett diente.“
    Nachdem sie ihre Gepäckbündel hereingeschleppt hatte, hängte sie die Sättel und das andere Zeug auf die hölzernen Haken, die neben dem Bett aus der Wand ragten. Das Licht in der Hütte war jetzt nur mehr ein schwacher, roter Dunst. Aleytys trat an die Tür und blickte nach Westen. Hesh war völlig verschwunden, und von Horli war auch kaum mehr etwas über den Bäumen zu sehen.
    Besser, ich hole mir ein bißchen Holz herein, dachte sie.
    Das letzte Licht war ein verblassender

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