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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ih­ren ech­ten Na­men!« be­fahl er. Ich stell­te kei­ne Fra­gen.
    »Thor Kon­nat, ak­ti­ver Ein­satz­agent ›zur be­son­de­ren Ver­wen­dung‹ Dienst­grad und Dienstal­ter …«
    »Dan­ke, reicht«, wur­de ich un­ter­bro­chen. Auf mei­nem Bild­schirm tauch­te ei­ne Spe­zial­uhr auf. Re­ling hat­te wohl das Hand­ge­lenk di­rekt vor der Auf­nah­me­op­tik ge­ho­ben.
    »Hö­ren Sie zu. Ich ha­be we­nig Zeit. Sie flie­gen zu Ma­jor Put­chin­ger. Zei­gen Sie ihm Ih­re Mar­ke und er­tei­len Sie ihm Start­ver­bot. Er hat mit sei­nen drei­hun­dert Mann in den Quar­tie­ren auf wei­te­re Be­feh­le zu war­ten. Ist das klar?«
    Ich be­stä­tig­te.
    »In Ord­nung. Wir stel­len Put­chin­ger in Re­ser­ve. Sie neh­men sich an­schlie­ßend einen schnel­len Jagd­bom­ber. Be­sat­zung höchs­tens zwei Mann au­ßer Ih­nen. Sie star­ten zur Ant­ark­tis, wo Sie sich im Ma­ri­ne­stütz­punkt von Si­ple-Ba­se bei Kon­ter­ad­mi­ral John F. Wool­ser mel­den.«
    »Huh?« frag­te ich ver­blüfft. Dann et­was kla­rer:
    »Sir, mei­nen Sie nicht auch, die Ant­ark­tis und der Mond wä­ren zwei grund­ver­schie­de­ne Din­ge?«
    Er sah mich ge­las­sen über den Bild­schirm an. Man konn­te zwei­fel­los mit Re­ling re­den; wir hat­ten nur in vie­len Fäl­len das Pech, daß er un­se­ren Über­le­gun­gen im­mer um einen Schritt vor­aus war. Ge­nau­so war es jetzt!
    »Was Sie nicht sa­gen, Kon­nat«, lau­te­te sei­ne Ant­wort. »Ich ge­be zu, daß bei­de Or­te et­was weit von­ein­an­der ent­fernt sind, was aber nicht für Ih­re Auf­ga­be zu­trifft. Sie star­ten, so schnell es Ih­nen mög­lich ist.«
    »Ja­wohl«, be­stä­tig­te ich ver­stört. Was, um al­les in der Welt, hat­te ich in der Ant­ark­tis zu su­chen?
    Die Auf­klä­rung er­folg­te so­fort.
    »Die Ma­ri­ne­ba­sis liegt im Wrigley-Golf, Ross-Qua­drant auf hun­dert­sechs­und­zwan­zig Grad west­li­cher Län­ge. Ge­ben Sie Ih­rem Pi­lo­ten die Po­si­ti­on. Ad­mi­ral Wool­ser ist von mir über Ih­re An­kunft in­for­miert wor­den. Sie wer­den drin­gend er­war­tet. Mel­den Sie sich als Oberst­leut­nant HC-9. Ha­ben Sie ver­stan­den?«
    Ich fiel aus al­len Wol­ken. Wie­so Oberst­leut­nant? Ich er­kun­dig­te mich zu­rück­hal­tend, ob dies wohl ein Scherz wä­re.
    »Sie sind so­eben be­för­dert wor­den. Bil­den Sie sich dar­auf aber nichts ein. Ih­ren Leis­tun­gen ent­spre­chend müß­ten Sie noch Cap­tain sein. Hier geht es dar­um, einen hö­he­ren GWA-Of­fi­zier in den Ein­satz zu schi­cken.«
    »Vie­len Dank, Sir«, gab ich zu­rück.
    »Okay, er­le­digt«, wehr­te er ab. »Der Ma­ri­ne­stütz­punkt ist zum Zwe­cke ei­ner Tief­see-Er­for­schung der ant­ark­ti­schen Ge­wäs­ser na­he dem sechs­ten Kon­ti­nent er­rich­tet wor­den. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen er­hal­ten Sie von Ad­mi­ral Wool­ser. Der Mann war zum Glück schlau ge­nug, uns so­fort zu be­nach­rich­ti­gen. Da­her auch das Start­ver­bot. Stel­len Sie fest, wie­so ein Mann in den eis­kal­ten Ge­wäs­sern des Süd­pols den Tod fin­den konn­te. Ist das auch klar?«
    Ich starr­te sprach­los auf den Schirm und stam­mel­te, nach­dem ich mich et­was von dem Schock er­holt hat­te:
    »Sir, auf die Ge­fahr hin, von Ih­nen für ver­blö­det ge­hal­ten zu wer­den: So et­was soll es ge­ben. Wenn ich mich nicht täu­sche, sind schon vie­le Leu­te in den ant­ark­ti­schen Ge­wäs­sern er­starrt, er­trun­ken, oder sonst­wie ums Le­ben ge­kom­men.«
    »Sehr klug«, sag­te er sar­kas­tisch. »Das wis­sen wir auch. Was mich in­ter­es­siert, ist die Fra­ge, wie­so Dr. M. Fa­bu­lin in den ei­si­gen Ge­wäs­sern ver­brü­hen konn­te. Nein, mur­meln Sie nichts von un­ter­see­i­schen Vul­ka­nen. Dort gibt es zu­fäl­lig kei­ne. Mel­den Sie sich al­so bei Ad­mi­ral Wool­ser. An­schlie­ßend kom­men Sie mit dem To­ten ins Haupt­quar­tier. Ich schi­cke Ih­nen ei­ne Trans­port­ma­schi­ne. Noch Fra­gen?«
    Ich schwieg für ei­ni­ge Au­gen­bli­cke. Im hin­ters­ten Win­kel mei­nes Er­in­ne­rungs­zen­trums war ein klei­nes Licht auf­ge­gan­gen.
    »Wie heißt der Mann?« frag­te ich zu­rück. »Dr. M. Fa­bu­lin? Viel­leicht Ma­thi­as Fa­bu­lin?«
    Re­ling nick­te

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