Diagnose negativ
anerkennend.
»Sehr gut, Sie können noch denken. Das wollte ich nur wissen. Fabulin gehört zu den Leuten, die auf dem Mond unter seltsamen Umständen verschwunden sind. Nun taucht er als Leiche im Wrigley-Golf auf. Da Sie ihn auf dem Mond jetzt nicht mehr zu suchen brauchen, haben Sie auch Ihr Startverbot erhalten. Das war es, Konnat, und denken Sie daran, daß Sie erst einen Bruchteil der neuesten Ereignisse kennen. Lassen Sie sich durch nichts verblüffen, durch nichts, hören Sie! Ende.«
Der Chef schaltete ab. Ich blieb reglos vor dem Bildschirm sitzen und dachte an meine früheren Befehle. Demnach waren in Zonta, der von uns entdeckten Marssiedlung auf der Rückseite des Mondes, reichlich ominöse Dinge geschehen.
Einige bekannte Wissenschaftler waren verschwunden. Niemand wußte, wohin. Wir hatten einige Spuren gefunden, die ich hatte aufrollen sollen.
Nun war in wenigen Augenblicken die sorgfältige Planung umgeworfen worden. Entweder war das nur eine typische Handlung des Alten, oder es war etwas geschehen, von dem ich noch keine Ahnung hatte.
Dieser Dr. Fabulin begann mich nervös zu machen. Wie war der Mann in die Antarktis gekommen? Welche Motive hatte er? Und – was mir noch wichtiger erschien – was hatte ein hervorragender Mathematiker des Internationalen-Mondeinsatzteams ausgerechnet in jener Gegend zu suchen?
Ein bitterer Geschmack bildete sich auf meiner Zunge. Es wurde ernst, ich fühlte es. Wenn Reling die GWA einschaltete und obendrein eine festliegende Einsatzplanung mit einigen knappen Befehlen umwarf, dann mußte Gefahr im Verzuge sein.
Ein Räuspern riß mich aus meinen Grübeleien. Torpentouf stand in der Tür. Er sah mich vorwurfsvoll an.
»Draußen ist es noch heißer!« beschwerte er sich. »Darf ich wieder in meine Bude?«
»Ich bitte um Entschuldigung, Mike«, sagte ich abwesend. »Es war nicht so gemeint. Eh … eine Bitte hätte ich.«
Seine hellen Augen waren ernst und forschend auf mich gerichtet. Colonel Torpentouf hatte verstanden.
»Stellen Sie mir den schnellsten Jagdbomber Ihrer platzeigenen Raumabwehr zur Verfügung. Zwei Mann Besatzung, GWA-Piloten. Ich halte Putchinger auf dem Gelände fest. Anschließend muß ich mit dem Bomber starten.«
Er nickte nur.
»Draußen wartet ein Hubschrauber. Den Bomber bekommen Sie ebenfalls. Ihr Gepäck habe ich in Ihr Quartier bringen lassen.«
»Vielen Dank, noch etwas, Mike. Besorgen Sie mir auf dem schnellsten Wege einen passenden Klimaanzug.«
Er stellte keine überflüssigen Fragen. Passive GWA-Offiziere hatten sich das längst abgewöhnt. Sie bekamen doch niemals Antwort.
Minuten später landete ich mit dem Schrauber neben Putchingers Mannschaften. Er hatte soeben seine Ansprache beendet, in der er die Bedeutung des Mondeinsatzes gewürdigt hatte. Ich mußte ihm einen harten Schlag versetzen.
»Zurück in die Quartiere?« wiederholte er heiser. Sein Blick suchte die Transportraketen. »Wissen Sie auch, welchen Schock das für meine Männer bedeutet? Wir sind monatelang auf diesen Moment vorbereitet worden. Und jetzt, kurz vor dem Start, halten Sie uns fest?«
»Es tut mir wirklich leid, Putchinger. Ich werde ebenfalls nicht starten. Klären Sie Ihre Männer auf, und warten Sie weitere Befehle ab. Hier nur eine kleine Information: Auf dem Mond scheint etwas geschehen zu sein. Unter Umständen wird es zum Alarmstart kommen. Genügt Ihnen das?«
Sein Gesicht belebte sich.
»Kann ich das meinen Leuten sagen?«
Ich zögerte. Eigentlich ging das zu weit. Doch ich stimmte zu. Ich grüßte zu den Männern hinüber. Dann brachte mich der schnelle Hubschrauber zurück zur Startpiste XII. Der Bomber mit den GWA-Symbolen
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