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Diamanten für die falsche Braut?

Diamanten für die falsche Braut?

Titel: Diamanten für die falsche Braut? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Wieso denn das?“
    „Du hast studiert, und ich brauchte deinen Abschluss, um den Anforderungen zu entsprechen“, gestand Alexa. „Da musste ich mich natürlich auch unter deinem Namen bewerben, sonst hätten sie den Schwindel schnell entdeckt.“
    Die Unverfrorenheit, mit der ihre Schwester vorgegangen war, entsetzte Alissa. „Aber das ist … Betrug, Schwindel …“
    Gelassen winkte Alexa ab. „Was auch immer. Jedenfalls dachte ich, ich versuch’s einfach – und es hat geklappt. Aber dann habe ich jemanden kennengelernt …“
    „Du gehst wieder aus?“ Überrascht atmete Alissa ein. Nachdem Alexas Freund Peter und ihr Bruder bei dem Autounfall ums Leben gekommen waren und dann noch der schockierende Auszug ihres Vaters hinzukam, war ihre Zwillingsschwester so aufgebracht und verbittert gewesen, dass sie Männern abgeschworen hatte. Natürlich hatte Alissa verstanden, dass die Tragödie ihrer Schwester das Herz gebrochen hatte – schließlich war Peter, der Nachbarssohn, wie ein Familienmitglied bei ihnen ein und aus gegangen.
    „Hat der Mantel dich so beeindruckt, dass du das hier nicht gesehen hast?“ Alexa streckte ihr die Hand hin: An ihrem Ringfinger funkelte ein Verlobungsdiamant.
    Im ersten Moment war Alissa sprachlos. „Du bist verlobt … so schnell?“
    „Und schwanger“, gestand Alexa.
    „Meine Güte!“ Alissa betrachtete ihre Schwester, ihr Bauch wirkte noch ganz flach. „Und das sagst du mir erst jetzt?“
    Unbehaglich verzog Alexa das Gesicht. „Ich sagte doch, dass alles sich ein bisschen verkompliziert hat. Nachdem ich mich um die Stelle beworben hatte, lag ich im Rennen und bekam den Job, aber davon wollte ich Harry – so heißt er – lieber nichts sagen. Er ist ein vermögender Gutsherr, der die Ländereien seiner Familie verwaltet. Sie sind begeistert von mir und der Sache mit dem Baby. Es stört sie überhaupt nicht, dass ich nicht zum Landadel gehöre. Aber natürlich hätten Harry und seine Familie kein Verständnis für meinen kleinen Schwindel. Ich hatte den Vertrag schon unterschrieben und das viele Geld bekommen, ehe ich Harry traf …“
    „Hör mal, Alexa“, unterbrach Alissa den Redestrom ihrer Schwester, „ich verstehe kein Wort. Was genau ist mit der Stelle und dem Geld, das du bekommen hast?“
    Alexa setzte sich an den Küchentisch und trank einen Schluck Tee, ehe sie antwortete. „Ich hätte nie gedacht, dass ich den Job bekomme. Eigentlich hatte ich mich nur aus Neugier beworben. Genau genommen ist es auch gar kein Job“, gestand sie zögernd.
    Alissa ließ sich auf den Stuhl neben ihrer Schwester sinken. „Was ist es dann? Doch hoffentlich nichts … Unmoralisches?“
    „Ehe ich dir alles erkläre … denk an das viele Geld, das Mum aus der Klemme helfen wird“, beschwor Alexa sie. „Das ist ihre einzige Rettung, und ich habe den größten Teil ihrer Schulden bereits bezahlt. Ich musste nur bereit sein, einen superreichen Russen zu heiraten und seine Frau zu spielen.“
    „Aber wieso würde ein Mann dich dafür bezahlen? Reiche Russen müssen sich heutzutage die Geldjägerinnen mit Gewalt vom Leib halten“, bemerkte Alissa trocken.
    „Der Mann will alles rein geschäftlich regeln, nach dem Motto: Das ausgehandelte Geld wird vor Vertragsunterzeichnung bezahlt. Und für die spätere Scheidung erhalte ich eine dicke Abfindung. Er wollte unbedingt eine gebildete attraktive Engländerin heiraten, und da kam ich ins Spiel. Fast hätte ich seinen Anwälten verraten, dass er für so viel Geld uns beide haben könnte.“
    Alissa überhörte den geschmacklosen Scherz. „Lass uns eins klarstellen: Du willst diesen Mann nur des Geldes wegen heiraten?“
    „Wegen Mum!“, widersprach Alexa ihr heftig. „Nur für sie habe ich das alles getan!“
    Steif saß Alissa da und dachte über die Erklärung nach. Auch sie hatte Opfer für ihre geliebte Mutter gebracht. Schweren Herzens hatte sie ihre interessante Stellung als Bibliothekarin in London aufgegeben, um zu Hause auszuhelfen. Sie und Alexa hingen maßlos an ihrer Mutter, die unter schrecklichem finanziellem und seelischem Druck stand und immer hoffnungsloser wurde. Jenny Bartlett, die einst so fröhliche, unternehmungslustige Frau, war nach den vielen Schicksalsschlägen nur noch ein Schatten ihrer selbst.
    Eine Katastrophe nach der anderen hatte die einst so glückliche Familie in den letzten beiden Jahren grausam heimgesucht. Erst waren Stephen und Alexas Freund Peter bei dem schrecklichen Autounfall ums

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