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Diamanten für die falsche Braut?

Diamanten für die falsche Braut?

Titel: Diamanten für die falsche Braut? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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berichten.“
    Verständnislos sah Alissa ihre Schwester an. Typisch Alexa! So war es immer gewesen. Schon als sie noch klein waren, hatte sich bald gezeigt, dass sie zwar eineiige Zwillinge, aber in ihrem Wesen grundverschieden waren. Alexa war zielstrebig, ehrgeizig und kampflustig, sodass sie mehr Feinde als Freunde hatte. Alissa wiederum zeigte sich ruhig, beständig, nachdenklich und verantwortungsbewusst. Jetzt, mit dreiundzwanzig, waren die Zwillinge auch nicht mehr so leicht zu verwechseln. Alexas goldblondes Haar war schulterlang und stufig geschnitten, während Alissa ihres länger und meist zum Pferdeschwanz gebunden trug. Alexa bevorzugte modische, sexy Kleidung und genoss es, Aufmerksamkeit zu erregen. Alissa wiederum kleidete sich konservativ und reagierte eher zurückhaltend, wenn Männer sich um sie bemühten.
    „Wo ist Mum?“ Alexa ließ ihren Mantel fallen und eilte in die Küche.
    „Im Geschäft. Ich bin heute Nachmittag früher nach Hause gekommen, um die Buchführung zu machen“, erklärte Alissa und stellte den Wasserkessel auf. „Liege ich richtig, wenn ich annehme, du hast in London eine Stelle gefunden?“
    Alexa lächelte zufrieden und lehnte sich an die Küchenanrichte. „Klar. Ich bin unschlagbar im Verkaufen von Luxuswagen und habe Starprovisionen kassiert. Wie geht’s Mum?“
    Alissa verzog die Lippen. „Den Umständen entsprechend, würde ich sagen. Jedenfalls höre ich sie nachts nicht mehr ständig weinen.“
    „Sie kommt also langsam darüber hinweg … wurde aber auch Zeit“, bemerkte Alexa erleichtert.
    Alissa seufzte. „Ich glaube, das wird Mum wohl nie, erst recht nicht, da Dad sich mit seiner Neuen ständig im Ort zeigt. Außerdem sind da Mums Schulden und das Haus, das sie verkaufen muss …“
    Nun strahlte Alexa. „Hör mal, Schwesterherz … willst du die gute oder die schlechte Nachricht zuerst hören? Auf dem Weg hierher bin ich beim Anwalt vorbeigefahren und habe ihm gesagt, er solle für das Haus einen finanziellen Vergleich aushandeln. Außerdem habe ich ihm genug Geld für alle offenen Rechnungen gegeben. Und jetzt der Knalleffekt: Ich habe das Geld, um unseren gewissenlosen Vater auszuzahlen!“
    „So darfst du von Dad nicht reden“, erwiderte Alissa unbehaglich und versuchte, das Gehörte zu verarbeiten. „Aber natürlich verstehe ich, dass du so denkst.“
    „Meine Güte, warum so zartfühlend?“, hielt Alexa ihr vor. „Mum verliert ihren Sohn und ich meinen Freund bei einem schrecklichen Unfall, sie pflegt Dad während seiner Krebskrise, und was ist sein Dank? Er zieht mit einer Friseurin los, die seine Tochter sein könnte!“
    „Du sagst, du hättest genug Geld, um Dad auszuzahlen und die Rechnungen zu begleichen? Wie ist das möglich? Du warst doch nur drei Monate fort.“ Alissa kamen Zweifel. Nur zu gern würde sie alles glauben, doch der Verstand sagte ihr, dass ihre Schwester in der kurzen Zeit unmöglich so viel Geld verdient haben konnte, nicht einmal als Verkaufsgenie.
    „Nun: Ich habe bei dem neuen Job eine dicke Vorauszahlung herausgeholt. Wie gesagt, es ist genug Geld da, um Mums Rechnungen zu begleichen und Dad auszuzahlen“, versicherte Alexa ihrer Zwillingsschwester.
    An so viel Glück wagte Alissa einfach nicht zu glauben. „Und obendrein konntest du dir nicht nur den Sportwagen da draußen leisten, sondern auch noch eine neue Designergarderobe?“
    Alexas Lächeln verschwand, gespielt vorwurfsvoll betrachtete sie ihre Schwester. „Das Etikett in meinem neuen Mantel ist dir also gleich aufgefallen?“
    „Das nicht. Er sieht einfach sehr teuer aus.“ Vorsichtig kam Alissa näher. „Was ist das für ein Job, bei dem man dir so viel bezahlt?“
    „Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?“, erwiderte Alexa ausweichend. „Ich habe uns gerettet. Jetzt besitze ich genug Geld, um Mums Probleme zu lösen, sodass sie Sicherheit und ihre Selbstachtung zurückerlangen kann.“
    „Dafür wäre ein Wunder nötig.“ Alissa war misstrauisch, ihre Schwester trug entschieden zu dick auf.
    „Um ein Wunder zu vollbringen, muss man heutzutage kämpfen, schwer arbeiten und Opfer auf sich nehmen.“
    Argwöhnisch sah Alissa ihre Schwester an, die diesbezüglich nie die geringste Neigung gezeigt hatte. „Wie soll ich das verstehen?“
    „Na ja, das Ganze ist ziemlich kompliziert. Um den Job zu bekommen, musste ich mich erst mal als du ausgegeben.“
    Alissa glaubte, sich verhört zu haben. „Du hast dich unter meinem Namen beworben?

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