Diamanten für die falsche Braut?
„Deshalb hielt ich es für zwecklos, mit dir zu reden.“
Schon hatte Sergej auch den Verschluss ihres BHs geöffnet und zog Alissa an sich. „Ich lasse dich nie mehr gehen“, gestand er ihr schwer atmend und streichelte ihre Brüste. „Irgendwie hatte ich nicht mehr geglaubt, eine Frau wie dich zu finden. Als meine Anwälte mir rieten, gegen dich zu prozessieren und mich scheiden zu lassen, wollte ich davon nichts wissen. Bestimmt dachten sie, ich hätte den Verstand verloren, und in gewisser Weise habe ich das wohl auch, weil mir egal war, was du getan hast. Ich war einfach nur froh, den falschen, aber für mich einzig richtigen Zwilling geheiratet zu haben.“
„Es gab so vieles, das du mir verzeihen musstest.“ Überwältigt von der Stärke seiner Liebe kuschelte Alissa sich an ihn. „Ich liebe dich mehr als alles auf der Welt, Sergej.“
Trotz aller Probleme und Hindernisse hatten sie doch noch zueinander gefunden. Und in einigen Monaten würden sie stolze Eltern sein. So viel Glück hätte Alissa nie für möglich gehalten.
Nun berichtete Sergej ihr auch, dass seine erste Frau Rosalina ihr Baby abgetrieben hatte, ohne ihm etwas zu sagen – woraufhin er sich scheiden ließ.
Mitfühlend umarmte Alissa ihn, jetzt verstand sie so viel besser, warum er sich so verzweifelt ein Kind, eine Familie wünschte.
Sie liebten sich leidenschaftlich, sprachen sich bis in die Morgenstunden aus, und schließlich beschloss Sergej, die Flitterwochen um eine Woche zu verlängern.
Tags darauf rief Alissa ihre Mutter an, um sie wissen zu lassen, wie glücklich sie sei … und dass sie ein Baby erwarte. Jenny, die Alexas vermeintliche Fehlgeburt immer noch nicht verwunden hatte, konnte kaum fassen, jetzt doch noch Großmutter zu werden.
Gut ein Jahr später schmückte Alissa im Salon einen mächtigen Tannenbaum und summte festlich gestimmt ein Weihnachtslied.
Mattie döste vor dem Kamin, während Evelina, Alissas und Sergejs kleine Tochter, friedlich in ihrer Babykrippe schlummerte. Die Kleine hatte das dichte dunkle Haar ihres Vaters geerbt – und die hellen Augen ihrer Mutter.
Nachdem Alissa die morgendliche Übelkeit überwunden hatte, war ihre Schwangerschaft unkompliziert verlaufen. Auf jede nur erdenkliche Weise hatte sie ein ereignisreiches, ausgefülltes Jahr hinter sich.
Sie hatten in London ein zweites Mal geheiratet, nachdem Sergejs Anwälte nicht sicher gewesen waren, ob die russische Trauung anerkannt würde, da Alexa bei einigen Dokumenten Alissas Unterschrift gefälscht hatte. Diesmal hatte Alissa die Zeremonie von Herzen genossen, ebenso wie ihre Mutter.
Die nachfolgende Hochzeitsfeier im großen Stil war der gesellschaftliche Höhepunkt des Jahres gewesen. Jasim und Elinor hatten daran teilgenommen, und selbst Lindy, die dritte Bewohnerin ihrer ehemaligen Wohngemeinschaft, war gekommen, nachdem sie sich lange nicht mehr gesehen hatten, weil Lindy von ihrem Kunsthandwerksgeschäft voll in Anspruch genommen wurde.
Einen Großteil des Jahres verbrachten Sergej und Alissa im Moment noch in St. Petersburg, doch sobald Evelina ins Schulalter kam, wollten sie ganz nach London ziehen.
Alissas Eltern hatten sich wieder versöhnt, nachdem ihr Vater sich von Maggie getrennt und Sergej das erhaltene Geld zurückgezahlt hatte. Alissa war erleichtert und froh, dass ihre Eltern nach all den Schwierigkeiten doch noch wieder zueinandergefunden hatten.
Nur um Alexa machte sie sich noch große Sorgen. Ihre Schwester hatte in letzter Zeit mehr Tiefen als Höhen durchlaufen. Nach wiederholten dramatischen Auseinandersetzungen mit Harry und seiner Familie und einer Affäre mit ihrem verheirateten Chef war sie zurzeit in erbitterte Scheidungskämpfe verwickelt. Sie weigerte sich beharrlich, das von Sergej erschlichene Geld zurückzuzahlen, doch neuerdings sah es so aus, als müsste sie Harry einen Großteil der ergatterten Summe als Scheidungsabfindung zahlen.
„Wie gewonnen, so zerronnen“, hatte Sergej ironisch festgestellt.
Alissa hatte ihre Zwillingsschwester im Lauf des Jahres kaum gesehen, doch bei Familientreffen hatten sie sich bemüht, nett miteinander umzugehen. Alexa hatte sich gewünscht, bei Evelinas Taufe dabei sein zu dürfen, sich jedoch möglichst von Sergej und dessen scharfen Kommentaren ferngehalten. Alissa selbst hatte Alexa verziehen, nachdem sie wusste, dass Sergej keinerlei Interesse an ihrer Schwester hatte.
Wenn Alexa nur endlich aufhören würde, Geld über alles andere zu
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