Diamantenjagd
gibt überall Zugänge zu den Tunnels, so dass man nicht auf Tanklöschwagen angewiesen ist, sondern die Schläuche direkt an das unterirdi sche Pumpsystem anschließen kann, Fred war ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele.«
»Aber was wollten die beiden von Ihnen?«, rief Peter. »Es ging doch um Diamanten!«
»Edelsteine!«, verbesserte ihn Bob.
»Ja, klar, Edelsteine, keine Diamanten, ich weiß!«, rief Peter.
Justus schnaufte. »Was wollten die beiden falschen Reporter denn nun?«
»Sie wollten eine Schatzkarte«, flüsterte Hyde und sah unruhig zur Seite. »Aber ich habe noch nie von einem Schatz gehört.«
»Es muss mit der Brunnenanlage zu tun haben«, entgegnete Bob. »Fred Firemen muss hier unten ein Geheimnis gehabt haben, dessen Entdeckung dazu hätte führen können, dass Rocky Beach untergeht. Und außer ihm muss es auch sein Freund Porter gewusst haben. Haben Sie keine Idee?«
»So leid es mir tut, mit dieser Frage bin ich überfordert«, murmelte der Pastor. Justus sah ihn aufmerksam an. »Aber nach Fred Firemens Tod wurde immer der jeweilige Pastor der Santa-Barbara-Kirche Brunnenwart von Rocky Beach, das ist doch so, oder?« Der Pastor nickte stumm.
»Jedenfalls schlage ich vor, wir gehen jetzt sofort zu Kommissar Reynolds«, mischte sich Peter ein.
»Hier geht es immerhin um Freiheitsberaubung, und das ist kein Spaß mehr.« Justus stimmte ihm zu. »Du hast Recht, Peter.« Wieder sah er Hyde ran. »Solange die Gangster nicht gefasst sind, schweben wir alle vielleicht in größerer Gefahr, als wir denken.«
»Was meinst du damit, Just?«, fragte Bob.
»Nun, vielleicht ist ja Rocky Beach immer noch vom Untergang bedroht. Wenn das Freds Geheimnis ist, dann kann es doch heute immer noch gültig sein. Vielleicht ist ja nur der schlimmste Fall bisher nicht eingetreten!« Wieder sah er den Pastor an. Doch Hyde senkte nur den Kopf, biss sich verzweifelt auf die Lippen und schaute betreten zu Boden.
Geisterstadt
»Vom Untergang bedroht?« Kommissar Reynolds sah Justus entgeistert an. »Glaubst du nicht, dass du da etwas übertreibst?«
»Das könnten wir rausfinden«, antwortete Justus und wandte sich Bob zu. »Wie hieß nochmal der Ort, wo der Kunzit entdeckt wurde?«
»Hidden Bay«, sagte Bob. Justus nickte. »Könnten wir da vielleicht mal vorbeifahren?« Reynolds sah auf eine große Karte an der Wand.
»Wo soll denn das sein? Ich kenne den Ort nicht.« Bob lächelte. »Es gibt ihn auch heute nicht mehr. Aber 1902 gab es Hidden Bay sicher.« Der Kommissar schwieg verdutzt. »Und warum sollen wir dann dahin?«
»Weil ich mich der Ahnung nicht erwehren kann, dass wir dort vielleicht verstehen werden, um was es hier in Rocky Beach wirklich geht«, antwortete Justus geheimnisvoll. Der Kommissar seufzte. »Ihr habt mein Vertrauen noch nie enttäuscht und deshalb vertraue ich euch dreien auch diesmal. Also kommt.« Pastor Hyde sah den Kommissar an. »So sehr vertrauen Sie den dreien?« Kommissar Reynolds lächelte. »In der Tat!« Zusammen mit Pastor Hyde fuhren die drei ??? und Kommissar Reynolds Richtung San Diego. Bob hielt eine Landkarte auf dem Schoß und führte sie. Zwei Stunden später befanden sie sich auf einer schmalen, staubigen Bergstraße. »Jetzt noch Richtung Spring Canyon, dann einen Kilometer Richtung Oak Canyon und dort dann am See«, verkündete Bob.
»Hollis Lake«, rief Reynolds, »aber an dem See ist weit und breit kein Ort!«
»Da war er aber«, erklärte Bob sicher.
Kurz darauf waren sie da.
»Was ist denn hier passiert?«, Peter sah sich um. Vor ihren Augen erstreckte sich ein von hunderten von Löchern und Schächten durchzogenes Stück
Land. Außerdem gab es noch ein paar wenige verfallene Hütten. Sonst war nichts zu sehen, das an eine Stadt erinnert hätte. Nur weiter hinten an der Straße stand noch ein großes, verrostetes Schild. Bob zeigte darauf. »Was steht denn da?« Der Kommissar ließ den Wagen näher heranrollen. »Edelsteinstadt Hidden Bay«, las Bob langsam vor. »Erste Fundstätte des Kunzit. 4.379 Einwohner. Aber wo sind die denn alle hin?« Justus deutete auf die Löcher im Boden. »Jeder, der hier lebte oder herkam, hat nach den Steinen gegraben. Ich habe so etwas schon einmal gelesen. Es ist häufig das Schicksal von Edelsteinfundstätten, dass sie sich nach und nach wieder in Wildnis verwandeln. Und wenn die Mine ausgebeutet ist, ziehen die Menschen eben weg.« Sie stiegen aus dem Wagen. »Ein
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