Diamantenjagd
Loch hier müsste reichen, es ist tief genug.« Justus legte die Folie über die Spalte und drückte sie dann langsam und gründlich tief hinein, bis sie die ganze Spalte auskleidete. Dann winkte Justus Bob. »Du und der Kommissar kümmert euch um das Wasser, und ich erledige den Rest! Dann können die Gangster kommen. Oder wie man beim Film sagen würde: ›Film ab!‹«
»Mannomann«, Bob sah Justus an, »wenn es klappt, ist das der tollste Trick, den man sich vorstellen kann.«
»Allerdings. Na dann mal toi, toi, toi«, murmelte Reynolds. Justus nickte. Aber er sah jetzt angespannt und bleich aus. »Ja«, sagte er, »wenn es klappt!«
Loch Rocky Beach
Peter und Pastor Hyde standen an die Rückseite der Kirche gedrückt. Unter ihnen stand die Tür zu den dem Kellergewölben der Kirche offen und aus Keller hörte man ein lautes Klappern und Keuchen.
»Jetzt werden sie langsam merken, dass es da nichts gibt außer alten Kirchenbänken«, meinte Hyde leise. Peter sah auf seine Armbanduhr. »Die Zeit ist auch rum. Wir können sie jetzt auf die richtige Spur führen.« Er hustete laut und vernehmlich. Dann rief er dem Pastor zu. »Ich glaube, wir haben sie abgehängt. Die sind jetzt bei den Kirchenmäusen und genauso arm dran wie die.« Peter lachte laut.
»Los, Pastor jetzt suchen wir in aller Ruhe den richtigen Schatz.« Pastor Hyde wurde rot. Kopfschüttelnd sah er Peter an. »Immer diese Lügerei!« Peter grinste. »Aber es dient einem verdammt guten Zweck.«
»Wenn es unbedingt sein muss.« Pastor Hyde holte Luft. Dann rief er laut: »Du hast Recht, mein Junge, mögen sie in der Hölle schmo ren, diese vermaledeiten Schandbuben!« Sofort darauf liefen Peter und Hyde los. Hinter der nächsten Ecke blieb Peter stehen und spähte vorsichtig zurück. »Sie kommen«, flüsterte er zufrieden, »wir können weiter.« Sie eilten an der Kirche vorbei zum Marktplatz, liefen um Porters Laden und verschwanden im Eingang zur Brunnenstube. Als sie die Tr e ppe n hinabgestiegen waren, lausch te Peter. Weit oben schwang deutlich vernehmbar die schwere Holztür. Peter knuffte den Pastor.
»Was machen wir eigentlich mit dem vielen Geld? «, rief er l aut. Pastor Hyde zuckte zusammen. Dann antwortete er mit gepresster Stimme: »Wir spenden es den Armen und Bedürftigen.« Peter verkniff sich ein Lachen. Dann liefen sie weiter. Oben an der Treppe standen Ken und Joanna und blickten die Stufen hinunter. »Den Armen und Bedürftigen, so ein Schwachsinn«, knurrte Joanna.
»Na, wenigstens sind wir jetzt sicher, dass sie wissen, wo die Klunker sind.« Ken ballte die Faust. »Die haben die ganze Zeit nur versucht, uns in die Irre zu führen. Aber das kriegen sie zurück!« Langsam stiegen sie die Treppen hinunter. Unten im Gewölbe empfingen Justus und Bob Peter und den Pastor.
»Alles klar, sie sind hinter uns«, verkündete Peter.
»Nur eins verstehe ich nicht, Just. Jetzt denken sie doch, wir wüssten, wo die Edelsteine sind. Wie soll sie das in Zukunft davon abhalten, wieder zu kommen?«
»Das wirst du gleich erleben! Bob, bist du bereit?« Bob nickte. »Okay, dann alle auf die Plätze.« Justus gab Pastor Hyde ein Blatt Papier. »Das ist eine alte Schatzkarte aus irgendeinem Piratenfilm. Und für dich, Peter, haben wir die beste Aufgabe!« Justus deutete auf die Spalte, in die er die Folie gelegt hatte. Das Loch war bis zum Rand mit einer schmutzig braunen Brühe gefüllt, aus der ab und zu langsam eine Luftblase an die Oberfläche stieg.
»Was ist das denn für ein Höllenloch?«, Peter wich erschrocken einen Schritt zurück. Justus lächelte. »Das ist Loch Rocky Beach, unsere kleine Schlammkuhle. In ihr wirst du gleich versinken, wenn du der Schatzkarte folgst!«
»Ich?«, Peter sah angeekelt in die blubbernde, dunkle Brühe zu seinen Füßen.
»Ja, du kannst am besten tauchen, darum hielten wir dich für diese Aufgabe geeignet«, grinste Bob.
»Unten drin ist übrigens ein Luftschlauch mit Mundstück, aus dem die Blasen aufsteigen. An dem kannst du atmen. Die Gangster sollen nämlich denken, du würdest da drin ertrinken!« Peter sah Bob an. »Na gut. Aber wo ist eigentlich der Kommissar?«
»In der Mine, er gibt uns Deckung. Aber hoffen wir, dass alles ohne ihn klappt!«, Justus stieß Peter aufmunternd in die Seite. Hinter ihnen wurden Schritte hörbar. Schnell breitete Hyde die Karte vor sich aus. »Hier«, rief er aufgeregt, »hier muss der Gang
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