Diamantrausch - Hot Ice
niemandem und hat auch Augen im Hinterkopf.
Er soll den Job ruhig für uns erledigen. Wenn er zufrieden ist, dann werde auch ich zufrieden sein. Folg ihm, bestätige die Übergabe und lösch sie dann aus. Alle . Keine Fehler. Ich erwarte die Disketten - von dir persönlich - gleich morgen früh in deinem Büro. Verstanden?« Die Leitung war tot.
Lisa hatte perfekt verstanden. Sie konnte es nicht erwarten.
21
»Du solltest versuchen zu schlafen«, sagte Hunt leise zu Taylor, als sie aus der vorderen Kabine kam. Sie hatte sich umgezogen und trug jetzt eine weiche, graue Hose und ein cremefarbenes Hemd mit langen Ärmeln, das vor ihren Brüsten geschlossen war, ohne dass man erkennen konnte, womit. Er mochte sie lieber nackt.
Mit zusammengezogenen Augen betrachtete er ihre geschmeidigen Bewegungen. Vor noch nicht einmal zehn Minuten hatte er sie besessen, doch als er sie jetzt sah, mit nassem Haar, blass und mit nackten Füßen, stockte ihm der Atem. Noch nie zuvor in seinem Leben hatte er eine Frau kennen gelernt, die so sexy war.
Sie hatten sich noch einmal geliebt, in der kleinen Dusche, während das heiße Wasser auf sie hinunterrann und das Flugzeug eine Viertelstunde lang durch heftige Turbulenzen geflogen war. Für Hunt war dies ein unvergessliches Erlebnis.
Es war still in der Kabine, das Licht gedämpft, und das Dröhnen der Motoren einschläfernd. Dennoch war er wach. Er hatte sie zweimal besessen und verlangte schon wieder nach ihr. Das Gefühl ihrer Haut, der Duft ihres Haares - alles wollte er. Bald. Jetzt. Zum ersten Mal seit langer Zeit verlor er den Überblick. Er sollte an Strategien denken, an Terroristen, stattdessen gingen seine Gedanken immer wieder zu ihr zurück.
Taylor warf die zu der Hose passende Jacke über die Rückenlehne des Sessels, dann fuhr sie sich mit den Fingern durch ihr nasses Haar. Sie setzte sich wieder in den Sessel, in
dem sie zuvor gesessen hatte. Diesmal hatte Hunt den Platz neben ihr gewählt und nicht ihr gegenüber. Sobald sie sich gesetzt hatte, reichte er ihr ein Glas Wein und stellte fest, wie durchsichtig der Stoff ihrer Bluse war, der über ihrer rechten Brust nass geworden war. Sie trug keinen Büstenhalter darunter. Sofort wurde seine Hose eng, und er rang nach Luft.
»Mmm, danke«, murmelte sie und nahm das Glas. »Ich werde noch genug Zeit haben, um zu schlafen.« Sie nippte an dem Wein. »Das ist wundervoll. Ich werde ein paar Wochen Urlaub machen.«
Der Duft ihrer Haut machte ihm den Mund wässrig. Sie zog die Beine unter sich, stützte ihr Kinn auf die Knie und sah ihn an. »In Zürich?«, fragte er.
Sie nippte noch einmal an dem Glas. »Da bin ich mir nicht sicher. Vielleicht in Südfrankreich. Dort ist es um diese Jahreszeit sehr schön.«
Nicht in Südfrankreich, das wusste er genau, wahrscheinlich würde sie überhaupt keinen Urlaub machen. Er war nicht überrascht, dass sie log, fragte sich allerdings, warum sie sich die Mühe machte. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Wie oft im Jahr arbeitest du?«, wollte er wissen.
Das schwache Licht gab ihrer Haut einen durchscheinenden Schimmer. Er wusste, wie sanft sie sich unter seinen Händen anfühlte, wie süß sie schmeckte. Dennoch widerstand er dem übermächtigen Wunsch, sie zu berühren. Dieser Wunsch war so heftig, und die Tatsache, dass er ihn noch immer fühlte, ärgerte ihn und machte ihn gleichzeitig neugierig.
Sie drehte das Glas zwischen den Fingern und betrachtete die Lichtreflexe darauf. »Manchmal einmal, zu anderen Zeiten, wie zum Beispiel in diesem Jahr, drei oder vier Mal.«
»Und du bist nie erwischt worden?« Er wünschte sich, der Gedanke, dass man Taylor in einer Gefängniszelle einsperren würde, würde ihn nicht so beunruhigen. Nach dem Gesetz der Serie würde das irgendwann passieren.
»Einmal hat mir gereicht«, antwortete sie trocken. »Bist du in England geboren? Man kann das schwer feststellen, denn meistens ist dein Akzent kaum zu erkennen.«
»Ich bin in Boston geboren, als ich neun Jahre alt war, zog ich nach Essex, mit fünfzehn kam ich zurück nach D. C., und als ich siebzehn war, bin ich in London zur Schule gegangen.« Während er im College war, war er von T-FLAC angeheuert worden, es war deren Vorschlag gewesen, dass er Jura studieren sollte. Er bedauerte diese Entscheidung nicht.
»Da bist du aber viel rumgekommen.«
»Mein Vater ist Diplomat.«
»Und deine Mutter?«
»Sie ist gestorben. An Krebs. Ich war damals siebzehn. Mein Vater hat sie
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