Diamantrausch - Hot Ice
war tot.
Taylor lehnte am Tresen und nippte an seinem Kaffee, sie sah recht zufrieden mit sich selbst aus. »Bin ich gut? Oder bin ich gut?«
»Du bist ohne Zweifel unglaublich«, meinte Hunt angespannt. »Es wäre nett gewesen, wenn du uns schon vorher etwas verraten hättest.«
»Wenn Taylor die Disketten nicht genommen hätte, wären wir jetzt ganz schön angeschmiert«, wies ihn Max noch einmal auf die offensichtliche Lage hin, während Hunt ihr seine Tasse - seine leere Tasse - aus der Hand nahm.
»Genau«, erklärte Taylor. »Danke, Max. Ihr solltet euch alle bei mir bedanken. Wie es scheint, habt ihr Glück gehabt, weil ich diese Disketten an mich genommen habe.« Sie legte
den Kopf ein wenig schief und sah zu Hunt auf. Das durchdringende Blau ihrer Augen war beinahe zu eindringlich. »Er hat Recht, und das weißt du auch. Ohne diese Disketten wärt ihr - wie Max es so deutlich erklärt hat - angeschmiert. Das Mindeste, was du tun könntest, wäre...«
Hunt trat einen Schritt von dem leichten Lavendelduft weg, der von ihrem Haar aufstieg und unterbrach sie, um sich an seine Mannschaft zu wenden. »Zwei von fünf Disketten bedeutet nicht unbedingt, dass wir weniger angeschmiert sind«, meinte er mit grimmigem Ton. Er hielt ein Glas unter den Wasserhahn und trank dann das kalte Wasser, er versuchte, seinen Ärger dahinter zu verbergen. Sie machten zwei Schritte nach vorn und einen zurück.
Der Himmel allein wusste, dass er wirklich dankbar dafür war, dass sie diese verdammten Disketten geklaut hatte. Aber er war wütend darüber, dass sie es geschafft hatte, es genau vor seiner Nase zu tun. Außerdem, so dachte er, und sein Zorn wuchs noch mehr, dass sie das Bedürfnis gehabt hatte, überhaupt zu stehlen. Er riss sich zusammen, hob das Glas an den Mund und trank noch einmal. Das kühle Wasser beruhigte ihn, denn sein Hals war noch immer ganz eng.
Er wusste, dass er so ärgerlich war, weil sein Ego verletzt war. Sie hatte ihn hinters Licht geführt, sie vertraute ihm nicht. Sein Ego würde es überleben. Die Tatsache, dass sie wirklich zwei der Disketten in ihrem Besitz hatten, war alles, was zählte. Er warf ihr einen eisigen Blick zu. »Gut gemacht.«
Sie strahlte. »Sehr gern geschehen.«
Das Telefon auf dem Tresen vibrierte. Hunt griff danach. »St. John.« Er lauschte einige Minuten, langsam ergriff ihn eine eisige Kälte. Alles in ihm spannte sich an, während
Michael Wright am anderen Ende der Leitung sprach. Dies hier würde er nicht über Lautsprecher verbreiten. Die anderen betrachteten ihn schweigend. Er drehte Taylor und seiner Mannschaft den Rücken zu, dann verließ er die Küche.
»Die Antwort darauf «, erklärte er mit ausdrucksloser Stimme und durchquerte das dunkle Wohnzimmer, »ist ein eindeutiges Nein .«
Wright sprach weiter, während Hunt durch den Flur ging, die Tür zu Taylors Schlafzimmer aufstieß und sie dann hinter sich ins Schloss warf. Das Zimmer roch nach ihr. Lavendel und Sex. Versprechen und Lügen.
Hunt vertraute Michael Wright sein Leben an. Aber in diesem Fall irrte sich der Mann. Er irrte sich sehr. Er unterbrach Wrights Monolog noch einmal. »Jawohl, das war es«, brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Und ich habe das Recht, das zu ändern. Das habe ich getan. Ich habe gesagt, auf keinen Fall. Das werde ich nicht tun.«
Nachdem Wright geantwortet hatte, meinte er: »Weil meine Ansichten über Frauen auf diesem Gebiet gut bekannt sind - jawohl«, zischte er. »Das weiß ich.«
Es kümmerte ihn nicht den Deut, was mit Savage geschah. »Sie hat eine besondere Ausbildung und kennt die Risiken... Jawohl, verdammt. Auch A J. Aber nicht...«
Hunts Kiefer schmerzte, weil er die Zähne so fest zusammengebissen hatte. »Ja«, antwortete er und setzte sich auf die Bettkante. »Mir ist klar, dass es das Original war... vielleicht nicht. Fisk ist hier, er ist...«
Die Tür wurde geöffnet, und Max betrat das Zimmer.
Hunt schüttelte den Kopf.
Sein Freund nahm das zerbrochene Glas aus Hunts Hand,
dann drückte er ihm ein Tuch in die Handfläche und schloss Hunts Finger darum. Hunt warf einen verwunderten Blick auf seine blutende Hand, er hatte gar nicht bemerkt, dass er in seiner Aufregung das Glas zerbrochen hatte. »Das ist vollkommener Unsinn, Wright. Unsinn . Willst du etwa behaupten, dass es in der gesamten T-FLAC Organisation keinen einzigen Menschen gibt, der geschickt genug ist, uns durch diese sieben Ebenen zu bringen? Keinen
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