Diana, Farben und Begierde (German Edition)
heran.
Mir
stockt der Atem.
Nun
richtet er sich auf. Er ist splitterfasernackt. Thomas! Und dieses
Keuchen und Stöhnen und Geschiebe erklärt sich mir
schlagartig. Ich sehe das steil aufgerichtete pralle Glied des
Malers. Ich bin nun so nahe daran, dass ich die dunkelblauen Äderchen
ausmachen kann, die entlang des Schaftes pulsieren. Auch kann ich
endlich die Frauenstimmen zuordnen: Das scheinen wohl Modelle zu
sein, oder Musen, wie man das in jenen Kreisen zu nennen pflegt.
Beide räkeln sich in paradiesischer Nacktheit. Die Eine liegt
derart positioniert auf dem breiten Bett, dass ich tief in ihre glatt
rasierte Spalte blicken kann, auf der ein dünner
Flüssigkeitsfilm glänzt.
Ich
halte den Atem an. Wird man mich entdecken? Doch niemand scheint von
mir Notiz zu nehmen. Der Maler drängt nun die Frau, die eben
rechts von ihm lag, ihren prächtigen roten Lockenkopf zwischen
die Schenkel der anderen zu legen.
„ Viola!“,
ist alles, was der Maler sagt und plötzlich sehe ich, wie die
Rothaarige ihre lange gepiercte Zunge über den rasierten
Venushügel der anderen zischeln lässt.
„ Ja,
Claire!“, kommt vom Maler.
Ich
schwitze.
Ich
fühle mich sonderbar, seltsam. Als ginge ich auf Wattebergen.
Auch fühlen sich meine Knie irgendwie merkwürdig an, als
würde ich gar keinen Halt mehr haben und stünde verloren im
Nirgendwo.
Dann
wieder ist mir, als strömten wohlige, wärmende Wellen,
Schübe an Glücksgefühlen durch mich, die ich wie
angewurzelt vor diesem breiten Bett stehe und nicht vor und zurück
kann, die fassungslos, fasziniert und neugierig in die vor Nässe
triefenden Spalten der Mädchen guckt, die sich ausgiebigst
miteinander beschäftigen, denn die Glattrasierte windet sich hin
und her, wirft ihr Becken vor und zurück, dennoch lässt die
Rothaarige nicht ab, hat ihre langen schlanken Arme fest um die
andere geschlungen und versenkt ihre flinke Zunge in den Tiefen der
dargebotenen nassen, feuchten Spalte, sodass ich die schmatzenden,
saugenden Geräusche laut im ganzen Raum hören kann und dann
erstarre ich beinahe zu Tode.
Während
ich mit Neugier und Interesse und steigender Lust, Voyeurslust,
Spannerlust, die nackte rasierte Spalte ausgiebigst betrachtet habe
und die Anstrengungen der Rothaarigen, und spüre, langsam spüre,
dass ich feucht zu werden beginne im Zentrum meiner Schenkel, im
Zentrum meiner Lustspalte, im Zentrum meines Körpers, genau da,
exakt zu jenem Zeitpunkt, als ich mir alles schon zurechtgelegt habe,
also mit mir selbst ausmachte, still und leise und auf Zehenspitzen
die Szene verlassen wollte, bald also, bald, denn erst will ich mich
ja noch Sattsehen an diesem verbotenem, heißen Spiel, just in
diesem Augenblick blicke ich, wie um mich zu vergewissern, zur
Bestätigung, dass der Maler mich, ebensowenig wie die beiden
Mädchen, ja gar nicht bemerken könnte, da ich ja im Dunklen
stehe und die Kerzenhelle bei weitem nicht ausreicht, um mich, die
Stelle, an der ich mich befinde, auszuleuchten, blicke ich direkt in
die funkelnden, glasklaren, tiefen und weit geöffneten Augen des
Malers, der mich intensiv mustert, der mir, so kommt es mir in diesem
Augenblick vor, in die tiefste Tiefe meiner Seele blickt, der jetzt
also wieder jenes überhebliche Grinsen entstehen lässt um
seinen Mund, während er weiterhin wie hypnotisiert zu mir
blickt,
Ich
suche verzweifelt irgendwo Halt, denn ich schwanke bedenklich hin und
her. Nicht, dass ich da jetzt auf den Boden hinschlage der Länge
nach! Mir wird schummrig, schwindlig, ich habe einen trockenen Hals.
Da,
der Maler erhebt sich.
Er
wird doch nicht hierher....
Oh
Gott!
Nein,
er dreht sich zu den beiden Mädchen hin.
Ist
das tatsächlich geschehen?
Hat
er mich angeblickt?
Vielleicht
irre ich mich ja!
Genau,
ich stehe da im Dunkel. Zappenduster!
Er
hat mich nicht gesehen! Klar!
Ich
platze gleich, wenn ich nicht ausatme!
So,
nun geht es wieder.
Ich
muss hier schleunigst raus!
Schon
setze ich einen ersten Schritt in Richtung, wo die Türe sein
muss, da zieht mich das Kerzenlicht umflutete Geschehen, keine fünf
Meter entfernt von mir, wieder in seinen Bann.
Viola
wendet sich zu dem Maler hin, der jetzt auf dem verwüsteten Bett
breitbeinig steht. Das Kerzenlicht wirft den Schatten seines prallen,
langen Gliedes verzerrt an die Wand.
Ich
schlucke, und dennoch starre ich begierig weiter auf dieses feste
Glied.
Wie
groß das ist!
Viola
hat alle Mühe, so viel als möglich davon in ihrem
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