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Diana Palmer

Diana Palmer

Titel: Diana Palmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Frauenheld wird schwach
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Wochenende verlief ruhig. J.B. und sein blonder Anhang waren nirgends in Sicht. Auch Grange war nicht da. So verbrachte Tellie den Sonnabend nach dem Essen damit, mit Marge und den Mädchen Monopoly zu spielen. Am Sonntag gingen sie zusammen in die Kirche.
    Am Montagmorgen war Marge nicht zum Frühstück heruntergekommen. Tellie machte ein Tablett für sie fertig und ging zu ihr. Sie war in Sorge, denn Marge hatte das ganze Wochenende über schon merkwürdig abgespannt gewirkt.
    „Es ist nichts, Tellie“, versicherte sie. „Kümmere dich nicht um mich. Ich bin nur ein wenig schlapp, und mir ist schwindelig. Ich bleibe heute im Bett, und morgen ist das wieder vorbei. Wenn ich etwas brauche, sind ja die Mädchen da.“
    „Mir wäre es lieber, du rufst mich an, wenn es dir schlechter geht“, meinte Tellie. Sie war beunruhigt von dem, was sie sah. Marge war blass und sah richtig krank aus. Ihre Schwindelanfälle hatten sich in letzter Zeit auffällig gehäuft.
    Auf dem Weg zur Arbeit kämpfte Tellie eine Zeit lang mit sich, dann beschloss sie, ihren Stolz zu überwinden und bei J.B. vorbeizufahren, um ihm ihre Sorgen mitzuteilen. Schließlich ging es nicht um sie, sondern um Marge. Vielleicht konnte er zwischendurch einmal nach ihr sehen.
    Als sie in seinem Büro angekommen war, hatte J.B. gerade Geschäftsbesuch. J.B. unterbrach sein Gespräch mit dem Viehhändler, entschuldigte sich höflich und kam zu ihr heraus ins Vorzimmer.
    „Du konntest es wohl nicht mehr aushalten, wie?“, sagte er, ohne dass sie Gelegenheit hatte, zu Wort zu kommen. „Das habe ich mir gedacht. Aber wenn du dich entschuldigen willst, hast du den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt ausgesucht …“
    „Mich entschuldigen …?“ Tellie starrte ihn fassungslos an. „Ich …“
    „Es ist schon gut. Im Augenblick habe ich leider keine Zeit.“ Er nahm sie beim Arm und führte sie zur Tür hinaus.
    „J.B., ich muss mit dir reden. Ich habe dir etwas zu sagen, was sehr wichtig ist.“
    „Aber nicht jetzt. Am besten entschuldigst du dich gleich bei Bella. Dann ist die Sache auch für mich aus der Welt.“
    „Ich soll mich bei ihr entschuldigen?“ Tellie war für einen Moment sprachlos.
    „Setz dich nicht aufs hohe Ross. Du gehörst nicht zur Familie. Du hast dich meiner Freundin gegenüber höflich und anständig zu benehmen, ob sie dir passt oder nicht. So, und nun lass mich in Frieden. Ich habe zu tun.“
    „Es geht hier nicht um Bella, es geht um …“ Aber da hatte er ihr die Tür schon vor der Nase zugeschlagen.
    Wie vom Donner gerührt, stand sie vor dem Haus. Dann ging sie zum Wagen und fuhr zur Arbeit.
    Als Tellie nach Feierabend nach Hause kam, fühlte sie sich müde und zerschlagen. Inständig hoffte sie, dass es Marge besser ging. Aber gleich in der Tür wurde sie von Dawn empfangen.
    „Tellie, endlich bist du da“, sagte Dawn und eilte schon zur Treppe. „Bitte, komm ganz schnell nach oben.“
    Tellie nahm zwei Stufen auf einmal. Sie fand Marge auf ihrem Bett liegend. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rang sie nach Luft. Ihre Haut fühlte sich kalt an, und sie hatte kleine Schweißperlen auf der Stirn.
    „Herzinfarkt“, sagte Tellie sofort. Sie kannte die Symptome von ihrem Großvater, der in den letzten Jahren seines Lebens schwer herzkrank gewesen war. Sie ging zum Telefon und wählte die Nummer der Ambulanz.
    Während sie auf den Notarzt und den Krankenwagen wartete, rief sie bei J.B. an. Aber weder zu Hause oder im Büro noch auf seinem Handy meldete sich jemand.
    Die Sanitäter kamen. Kurz darauf traf der Notarzt ein. Marge musste unverzüglich in die Klinik. Tellie packte ein paar Sachen zusammen, die sie den Mädchen mitgab, die ihre Mutter begleiteten.
    Dann setzte Tellie sich in den Wagen. Wenn J.B. nicht ans Telefon ging, musste sie wohl oder übel selbst zu ihm fahren, um ihm zu sagen, was mit Marge geschehen war. Und wenn sie ihn nicht antraf, konnte sie wenigstens bei Nell, seiner Haushälterin, eine Nachricht hinterlassen.
    Bei J.B.s Haus angekommen, fand sie die Eingangstür unverschlossen. Ohne sich aufzuhalten, trat Tellie ein. Sie hatte jetzt keine Zeit für Förmlichkeiten. Sie lief durch die Halle und versuchte es als Erstes im Wohnzimmer. Tellie riss die Tür auf und blieb wie zur Salzsäule erstarrt stehen.
    Vor ihr auf dem Sofa tummelten sich halb entkleidet J.B. und seine blonde Bella. Mit einem Ruck hob J.B. den Kopf, als er Tellie hereinkommen hörte. „Was willst du hier?“, schrie er sie an.

6.

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