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Diana Palmer

Diana Palmer

Titel: Diana Palmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Frauenheld wird schwach
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preiszugeben, dass sie schon etwas hatte läuten hören. Deshalb fragte sie vorsichtig: „Hat es dir beim Militär gefallen?“
    „Die Buschtrommeln sind immer in Betrieb in dieser Stadt, was?“ Er sah sie prüfend von der Seite an. „Ich vermute, Hammock hat eine Bemerkung fallen lassen.“
    Tellie fühlte sich ertappt. „So ist es“, gab sie zu. „Er lässt eben nichts unversucht, dich bei mir madig zu machen.“
    „Ich frage mich ernsthaft, ob es für dich nicht einfacher wäre, wenn wir uns nicht mehr träfen. Du nimmst eine Menge Stress auf dich.“
    „Ich habe es satt, als kleines Kind behandelt zu werden. Er tut so, als ob ich noch vierzehn wäre. Früher habe ich mir das gefallen lassen. Aber wenn ich mir das weiter bieten lasse, gehe ich vor die Hunde.“ Tellie fuhr gedankenverloren mit dem Zeigefinger über die Metallstreben des Zauns. „Der Gipfel war das, was am letzten Sonnabend passiert ist. J.B. kam mit seiner Flamme zu Marge, und ich war gerade dabei, die Küche zu putzen. Sie hielt mich für die Putzfrau und hat mich entsprechend herablassend behandelt. Da habe ich ihr ein paar passende Worte gesagt, und es hat Streit gegeben. Seitdem rede ich nicht mehr mit J.B.“
    Grange drehte sich um, lehnte sich mit dem Rücken an den Zaun und sah sie an. „Du wirst lachen, aber Widerstand zu leisten ist meist die einzige Chance zu überleben.“
    „Kann es sein, dass du damit auch die Army meinst?“, fragte sie.
    Grange lachte kurz auf. „Der Offizier, der unsere Einheit leitete, wollte uns ins Gefecht schicken – ohne ausreichende Ausrüstung, ohne ausreichende Bewaffnung und mit zu wenig Leuten. Ich habe Einwände erhoben, und er hat mich mit Worten tituliert, die ich lieber nicht wiederhole. Daraufhin habe ich ihn auf die Bretter gelegt, ihn in seine Wolldecke gewickelt, ihm eine Socke in den Mund gestopft und den Einsatz selbst geführt. Ich will nicht prahlen, aber ich denke, so sind wir da alle heil herausgekommen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte das keiner von uns überlebt. Der Divisionskommandeur hat das anders gesehen und war auch mit meinen Methoden nicht ganz einverstanden. So wurde ich vor die Alternative gestellt: ehrenvoller Abschied oder formelles Verfahren vor dem Kriegsgericht.“ Mit einem Zucken im Mundwinkel fügte er hinzu: „War ’ne sehr knappe Entscheidung.“
    „Aber wie kann das denn sein?“, rief Tellie empört aus. „Und wieso musstet ihr mit mangelhafter Ausrüstung losziehen?“
    „Wenn nicht gerade Wahlen vor der Tür stehen, kümmert sich doch kein Mensch darum“, erwiderte er. „Eine bessere Ausrüstung kostet Geld.“
    „Und was ist aus deinem Vorgesetzten geworden?“
    „Sie haben ihn befördert – wegen seiner brillanten Taktik.“ Grange starrte auf die Weiden.
    „Aber das war doch deine Taktik!“ Tellie konnte sich gar nicht beruhigen.
    Grange hob die Brauen. „Das hat er aber dem Divisionskommandeur nicht erzählt.“
    „Trotzdem hätte es doch irgendjemand erzählen müssen.“
    Grange grinste. „Ich habe gerade gehört, dass vor Kurzem jemand aus der Einheit im Suff einem Reporter die Geschichte erzählt hat, wie sie sich wirklich zugetragen hat. Das stand dann in einem der großen Magazine und hat ziemlich viel Staub aufgewirbelt. Wie es heißt, soll die Sache jetzt doch noch einmal vor Gericht aufgerollt werden.“
    „Und? Wird man dich als Zeugen laden?“
    „Das will ich doch stark hoffen.“ Sein Grinsen wurde breiter.
    „Genau“, sagte sie eifrig. „Rache ist süß.“
    „Ich weiß nicht. Ich bin von Natur ein friedlicher, harmoniebedürftiger Mensch …“
    Tellie brach in schallendes Gelächter aus.
    „Was gibt es denn da zu lachen?“ Grange sah auf die Uhr. „Die Frühstückspause ist um. Wir müssen wieder an die Arbeit.“
    „War eine schöne Frühstückspause. Auch wenn wir gar nichts gegessen haben.“
    „Ach, daran habe ich gar nicht gedacht. Tut mir leid.“
    „Das macht nichts. Aber wenn du Hunger hast, kannst du doch nach Feierabend auf eine Pizza bei uns vorbeikommen.“
    Grange zögerte. „Das ist nett. Aber ich lasse das lieber.“
    „Warum?“
    „Ich will Hammock nicht noch mehr Anlass geben, dich weiter zu schikanieren.“
    „Ich habe keine Angst vor ihm.“
    „Ich auch nicht. Aber vielleicht ist es doch klüger, nicht noch Öl ins Feuer zu gießen.“
    „Da kannst du recht haben.“ Trotzdem wurmte es Tellie. Denn um keinen Preis sollte J.B. glauben, sie würde klein beigeben.
    Das

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