Diana Palmer
kennengelernt.“
Er trat auf sie zu. „Du schäumst ja regelrecht vor Eifersucht“, stellte er fest, und seine grünen Augen funkelten. „Du willst mich.“
Tellie ballte die Fäuste. „Das ist nicht wahr.“
Er trat noch einen Schritt heran, sodass sie sich leicht berührten. Dann hob er die Hand und strich ihr über die Wange, während er mit dem Daumen über ihre Lippen fuhr. „Ich kann spüren, wie dein kleines Herz schlägt. Du willst mich. Du kannst es gar nicht erwarten, dass ich dich berühre“, flüsterte er.
„J.B., wenn du nicht sofort aufhörst, dann …“ Tellie versuchte mit aller Gewalt, die Gefühle zu unterdrücken, die er trotz dieser Demütigung in ihr auslöste.
„Was … dann …? Du willst doch gar nicht, dass ich aufhöre, Baby.“ Er presste den Mund auf ihre Lippen. Ein Schauer durchfuhr Tellie. J.B.s Augen blitzten. „Siehst du?“, sagte er triumphierend. „Ich könnte jetzt mit dir machen, was ich will …“
Ihre Finger krallten sich in seinen muskulösen Oberarm, als hätten sie einen eigenen Willen und hielten ihn fest, anstatt ihn wegzustoßen. Sie hasste J.B., und sie hasste sich für das, was sie tat.
Lachend trat er einen Schritt zurück. „Ja, Tellie, Bella Dean schmecken meine Küsse auch, weißt du das? Aber sie stellt sich nicht so prüde an, sondern reißt sich die Kleider vom Leib, ohne dass ich sie lange darum bitten muss …“
Tellie holte aus und schlug ihm ins Gesicht. Tränen traten ihr in die Augen.
J.B. reagierte überhaupt nicht auf die Ohrfeige. Er hob kaum merklich die Brauen und fuhr in seinem arroganten Ton fort: „Nächstes Mal, wenn wir kommen, um Marge zu besuchen, bist du etwas höflicher zu ihr. Sonst wiederholen wir das hier vor ihren Augen. Das verspreche ich dir.“
Tellie war leichenblass. Mit äußerster Anstrengung gelang es ihr, die Tränen zurückzuhalten, um ihm nicht auch noch diesen Triumph zu gönnen. „Es gibt kein Wort in der englischen Sprache, das schmutzig genug ist, um dich zu beschreiben, J.B.“, sagte sie mit schwacher Stimme.
„Oh, es wird dir schon eines einfallen“, meinte er leichthin. Dann drehte er sich um und ging hinaus. Dieses Mal ließ er die Tür hinter sich offen.
Wenig später hörte Tellie nun unten in der Küche Bella Deans hohe Stimme: „Wo hast du denn nur so lange gesteckt, Liebling?“
„Ich hatte nur noch etwas zu klären. Wir gehen jetzt lieber. Bis später, Marge!“, rief er. Kurz darauf hörte Tellie das Geräusch eines Automotors. Dann herrschte Stille.
Marge klopfte vorsichtig an die Tür und trat leise ein. Sie warf einen besorgten Blick auf Tellie, die immer noch weiß wie die Wand war und am ganzen Körper zitterte.
„Ich werde ihm sagen, dass er diese Frau nicht wieder hierher bringt“, versprach Marge und legte ihr den Arm um die Schultern, um sie zu trösten.
„Er ist ein Teufel in Menschengestalt!“, stieß Tellie hervor. „Ich will ihn nie wieder sehen.“
In der folgenden Woche nahm Grange Tellie mit und zeigte ihr die Außenanlagen des Betriebs. Er hatte dafür die Erlaubnis von Justin erhalten, der inzwischen große Stücke auf seinen neuen Mitarbeiter hielt und Vertrauen zu ihm gefasst hatte. Grange führte sie herum, zeigte ihr die Silos, erklärte die Mischung des Futters und die Methoden, nach denen die verschiedenen Stadien der Mast überwacht wurden.
An ein Gatter gelehnt, machten sie eine Pause. Grange stützte sich mit gekreuzten Armen auf die oberste Querstange der Einzäunung und ließ den Blick in die Ferne schweifen. „Das ist ein gesegnetes Land hier“, sagte er. „Alles ist so grün. In El Paso, wo ich aufgewachsen bin, haben wir fast nur Wüste, Berge und Kakteen.“
„Ja, ich liebe das Land auch. In Houston, wo ich studiere, gibt es zwar auch Parks und Bäume. Aber das ist alles zwischen Beton eingezwängt.“
„Macht dir dein Studium Spaß?“
„Ja, sehr.“
Er nickte. „Ich habe auch das College besucht – bei der Army.“
„Du hast studiert?“
Grange musste grinsen. „Du meinst außer Taktik und Waffenkunde? Ja. Meine Hauptfächer waren Politikwissenschaft und Arabisch.“
„Dann kannst du Arabisch sprechen?“
„Ja, ganz ordentlich.“ Ihr Erstaunen amüsierte ihn. „Sprachen sind doch immer gut. Man kommt weit damit – im Staatsdienst und auch beim Militär. Ich bin als Major ausgeschieden.“
Tellie dachte daran, was J.B. über das Ende von Granges Dienstzeit angedeutet hatte. Sie war neugierig, scheute sich aber
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